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The World's 50 Best TEXT: Derk Hoberg | BILDER: The World's 50 Best Restaurants, Claes Bech-Poulsen
Die Crème de la Crème der weltweiten Restaurants versammelte sich in diesem Sommer in London, um die The World's 50 Best Restaurants Awards 2022 zu feiern. Bei der von US-Schauspieler Stanley Tucci mode- rierten Preisverleihung ging das Restaurant Geranium (siehe Bericht in PCL 02/2021) aus Kopenhagen als strahlender Sieger hervor – aber auch die Berliner Gastro-Szene hat Grund zum Feiern.
Das von Küchenchef Rasmus Kofoed (o. li. im Bild) und seinem Geschäftspartner Søren Ledet (re.) geleitete Geranium hat es sich mit seiner filigranen Küche voller Finesse nicht nur zur Aufgabe gemacht, Speisen zu kreieren, die sämtliche Sinne wecken. Seit diesem Jahr verzichtet man hier auch komplett auf Fleisch im Menü. Der vielfach ausgezeichnete und sichtlich gerührte Kofoed nach der Verleihung dazu: „Ich esse seit einigen Jahren selbst kein Fleisch mehr, daher sollte sich das auch in meiner Speise- karte widerspiegeln.“ Der Beliebtheit des Restaurants tat dies offenbar keinen Abbruch, wie der jetzige Erfolg zeigt.
Neben dem Geranium landeten das Central (Platz 2 / Lima) und das Disfrutar (Platz 3 / Barcelona) auf dem Treppchen der dies- jährigen Bestenliste. Insgesamt wurden bei der feierlichen Ver- leihung Spitzenrestaurants aus 24 Ländern auf fünf Kontinen- ten gewürdigt – das Nobelhart & Schmutzig in Berlin (siehe Heft 04 / 2021) landete dabei als bestes deutsches Restaurant auf einem hervorragenden 17. Platz. Nicht nur, dass das Team um Restaurantchef Billy Wagner damit erstmals das Restaurant Tim Raue (Platz 26 / Berlin) hinter sich ließ, es machte zudem den größten Sprung aller auf der Liste vertretener Gastronomie- betriebe. In Zahlen bedeutet das eine Verbesserung um satte
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28 Plätze im Vergleich zum Vorjahr und damit das drittbeste Ergebnis eines deutschen Restaurants überhaupt auf der seit 20 Jahren von einer Fachjury aus über 1.000 Juroren gewählten Rangliste.
Doch es gab noch mehr zu feiern für die Gastro-Szene der Bundes- hauptstadt: René Frank aus dem Coda in Berlin Mitte wurde als weltbester Patissier ausgezeichnet. In seinem High End Dessert- Restaurant serviert er seinen Gästen ausschließlich Desserts, die zwar auf traditionellen Techniken beruhen, vor Kreativität aber nur so strotzen – so macht man sich auch international einen Namen.
Weitere Auszeichnungen im Überblick: Der World´s Best Sommelier Award geht an Josep Roca (El Cellar de Can Roca / Girona) und der Nachhaltigkeitspreis für Restaurants an das Aponiente (Cadíz). Höchster Neueinsteiger ist das Uliassi (Platz 12 / Senigallia). Weitere Neuzugänge auf der Liste: Alchemist (Nr. 18) und Jordnær (Platz 38 / beide Kopenhagen), The Jane (Platz 23, Antwerpen), Le Clarence (Nr. 28 / Paris), St. Hubertus (Platz 29 / San Cassiano) und Ikoyi (Platz 49 /London).
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