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Ein immer dichter werdender Nebel mahnte zum dringlichen Aufbruch. Denn es musste, nach dem Grenzübergang auf der Passhöhe, wieder in Frankreich run- ter über Séez nach Bourg-Saint-Maurice (744 m) abgefahren werden. „Unwissen- heit ist manchmal ein Segen” und so ver- barg der Nebel lasziv den gähnenden Abgrund neben der Pass-Straße, die le- diglich mit teilweise buntgestrichenen Felsstücken begrenzt war.
Im Tal durfte der Abzweig nach Beaufort (891 m) nicht verpasst werden, denn das war der Einstieg zum Pass Cormet de Ro- selend (1.967 m). Diese Strecke führte über enge Serpentinen zunächst durch einen Wald und öffnete sich mit einem überwältigenden Blick in ein Hochtal mit Flusslauf, das beidseitig von hohen, schroffen Felsenwänden flankiert wird. Am Ende des Tals führte eine gewundene Straße auf das Hochplateau mit tollen Ausblicken hinauf. Ab da ging es wieder schlängelnd hinunter nach Hauteluce. Dort hellte sich allmählich das Wetter auf. Zusätzlich sorgten sechs „fehlgelei- tete” Porsche-Fahrzeuge im engen Orts- kern von Hauteluce für Verwirrung und Heiterkeit. Sie fuhren hintereinander wie die Lemminge in eine Baustellen-Sack- gasse und blieben stecken. Auf engstem Raum mussten die einzelnen Wende- manöver unter den Augen der Anwohner mit Grazie und einem netten „Pardon” vollzogen werden.
Kurz vor Chamonix riss die Wolkendecke endlich ganz auf und gab einen wunder- vollen Blick auf das strahlend-weiß leuch- tende Mont Blanc Massiv vor azur- blauem Himmel frei. Auf dem kurzen Fußweg zum Abendessen zu der Ome- letterie „La Poele”, die ca. 300 m vom Hotel Heliopic entfernt lag, ließen der klare Himmel und die rosafarbenen Berg- spitzen auf den nächsten Tag hoffen. Das „La Poele”-Team von Madame Bour- jaillat servierte leckeren Räucherlachs als Vorspeise, ein köstliches Entrecôte- Steak mit Pfeffersoße und Pommes als
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