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als Weltkulturerbe vor dem sicheren Ver- fall geschützt. Aber würde nicht auch eine Restauration ihre Magie und ihre mystische Anziehungskraft zerstören?
Inmitten des Inle-Sees liegt die Phaung-Daw-Oo-Pagode, das wohl wichtigste Heiligtum des südlichen Shan-Staates.
Schon von weitem sieht man die gol- denen Kuppeln leuchten. Im Inneren wird man von der goldenen Pracht re- gelrecht geblendet. Auf einem Altar stehen fünf unförmige Figuren, die nur schwerlich als Buddha Figuren zu identifizieren sind. Hier haben (wieder einmal) nur Männer Zugang. Durch
das Bekleben der Statuen mit Blattgold wurden die Buddhas in den letzten Jahrzehnten zu unförmigen Skulptu- ren. Anhand einer Bildergalerie kann man die „Verformung“ nachverfolgen. Ein wahres und einmaliges Spektakel findet alljährlich in der ersten Okto- berhälfte statt. Das 18 Tage dauernde Inle Phaung Daw Oo Pagode Festival ist der größte und wichtigste Anlass im Shan-Staat und sicherlich das berühm- teste Pagoden Festival in Myanmar. Dabei werden vier Buddha Bilder in einer riesigen, mit Blattgold überzoge- nen Barge von Hunderten von Beinru- derer in ihren langen Kanus um den See gezogen. In jedem Dorf feiern die Bewohner die Ankunft der Barge mit
Ruderwettbewerben, Shan Tänzen und Kampfkunst Vorführungen. Mit zu den Höhepunkten gehört eine Ruderre- gatta mit den bunt geschmückten Boo- ten, bei der sich die besten Dorfmann- schaften um Ruhm und Ehre messen.
Drachenfrauen
In der Nähe des Dorfes Indein lebt der Volksstamm der Padaung mit noch un- gefähr 7.000 Menschen. Es sind die Bräuche der Kayan, die Tradition der Frauen, die diese Begegnung zu etwas Besonderen werden lassen. Übersetzt würde der Namen bedeuten: „PA = drum herum, DAUNG = „mit glänzen- dem Metall umwickelte Menschen“. Damit sind die circa 3 bis 5 mm
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