Page 173 - PCL Winter 2016
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ten) und nähern sich barfüßig auf Marmor- fliesen der riesigen, vier Meter hohen, im Lotussitz (auch Padmasana oder Vajira- sana) sitzenden Buddha Statue, die als Ab- bild des Buddha verehrt wird. Der Legende nach wurde sie im 1. Jahrhundert gegossen und ist die mit Abstand meistverehrte Figur des Landes. Eine bis zu 15 Zentimeter dicke Goldschicht wurde über die Jahrhunderte aufgetragen und ist nun bis zu Unkennt- lichkeit beklebt. Nur Männer dürfen sich ihr nähern und sie berühren.
Kuthodaw Pagode
Bevor es ab 18 Uhr dunkel wird in Man- dalay, tauchen exakt 729 weiß getünchte, in ordentlichen Reihen angeordnete kleine
Shwenandaw Kyaung
Nicht weit entfernt befindet sich das ein- zige Überbleibsel des ansonsten abge- brannten Königspalastes, das Kloster Shwenandaw Kyaung. In dem treppenför- migen, einst vergoldeten Teakholzbau starb 1878 der vorletzte, aber auch heute noch beliebte König Mindon. Es ist das einzige, heute noch erhaltene, originale Gebäude des königlichen Palastes von Madalay. Der wunderschöne Holzbau gehörte ursprünglich zu den Privat- gemächern König Mindons. Sein Sohn Thibaw ließ die Anlage im Jahr 1880 abbauen und außerhalb der Palastmauern wiedererrichten. So entging es dem Feuersturm im Jahr 1945. Berühmt ist das
Mingun
Das kleine Dörfchen ist ein buddhisti- sches Heiligtum nördlich von Mandalay. Man erreicht es mit d, die den Ayeyar- waddy stromaufwärts fahren. Am Ufer von Mandalay liegen vertäut die Fracht- kähne, denn der Fluss ist eine Lebensader für die verstreuten Dörfer im Landes- inneren von Myanmar. Alles wird von Hand be- und entladen. Keine Kräne, keine Hilfsmittel unterstützen die schwere Handarbeit der Menschen, die in ihren provisorischen Unterkünften aus Bam- busgerüsten, Plastikplanen und einer Feuerstelle hier leben. Für sie ist der Fluss Arbeitsplatz und Heim. Nach etwa einer Stunde Fahrt ist von weitem ein „Ziegel-
FINEST ON TOUR I MYANMAR
Stupas (pavillonartige Tempel) ihre ver- goldeten zierlichen Spitzen glänzend in den tiefblauen Himmel. In ihrer Mitte, die zentrale Stupa, die erst etwa über 200 Jahre alte Kuthodaw Pagode, die auch als „größtes Buch der Welt“ bezeichnet wird. In den umliegend kleineren Schreinen be- finden sich Marmortafeln, auf denen die vollständigen buddhistischen Tipitaka (Pa- likanon – die älteste zusammenhängende und überlieferte Sammlung von Lehrreden des Buddha Siddhartha Gautama) ge- schrieben sind. An der Erstellung der Mar- morinschriften waren (1860-1868) mehr als 200 Steinmetze beteiligt. 2.400 Mön- che, die König Mindon anlässlich des Buddhistischen Weltkongresses im Jahr 1871 damit beauftragte, die Inschriften zu lesen, waren damit mehr als sechs Mo- nate beschäftigt.
Kloster wegen seiner unzähligen Holz- schnitzereien. Es gibt kaum ein paar Qua- dratzentimeter, die nicht mit Blumenorna- menten oder Figuren verziert sind. Früher war das Shwenandaw-Kloster innen und außen mit Gold bedeckt. Durch die vielen Jahrzehnte und bedingt durch Witterungs- einflüsse, ist heute nur noch vereinzelt die Vergoldung sichtbar.
Mandalay Hill
Ein besonderes Highlight ist das hoch am Berg liegende Mandalay Hill, verbunden mit unvergesslichen Sonnenuntergängen. Wer „Buße tun will“, steigt die 1.729 Stufen empor, schneller geht es mit dem Lift. Oben angekommen genießt man einen überwäl- tigenden Blick über die Stadt, dem Golfplatz und wartet, bis die rot-goldene Sonne am Horizont der Shan-Berge untergeht.
haufen“ zu sehen, der sich bei näherer Betrachtung als Mingun-Padagode (auch Mantara Gyi-Pagode genannt) offenbart, die weltweit ihresgleichen sucht. 152 m sollte sie einst hoch werden. (Anmerkung der Redaktion: die danebenstehende nur 5 m hohe Pondaw Pagode veranschaulicht als „Arbeitsmodell“, wie die Pagode hätte einst aussehen sollen). Ein Erdbeben 1838 zerstörte das unvollendete Bauwerk und hinterließ so den wohl größten Ziegelhaufen der Welt. Über hunderte von Stufen hinauf kann man das Innere der Pagode besichtigen, bzw. einen Blick auf die entfernte Hsinbyume Pagode werfen, die König Bagydaw in strahlen- dem Weiß 1816 für seine Frau erbauen ließ. Immer nach der Regenzeit werden die Wände neu weiß gestrichen bzw. aus- gebessert. >>>
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