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Straßen mit allem was bewegbar ist (Rik- scha, Motorräder, Autos, LKWs, Buckel- rinder etc.) total überfüllt. Wie im tiefen Mittelalter ziehen immer noch Zebus (Buckelrinder) die zweirädrigen Karren, die den Verkehr zusätzlich behindern. Einziger Lichtblick, nein Ruhepol: die rie- sige, sechs Hektar große Sri-Meenakshi- Tempel-Anlage. Ihre zum Teil 50 – 70 Meter hohen Türme (Gopurams) sind im gesamten Stadtgebiet sichtbar. Sie darf nur barfüßig betreten werden. Krasser können die Unterschiede nicht sein.
Draußen ist die unstete Stadt. Für uns Europäer kaum vorstellbar, hier zu leben. In der über 500 Jahren alten Tempelanla- ge gleicht das Innere im Lauf des Tages einer Oase der Ruhe und Besinnlichkeit. Zumindest jetzt Anfang Dezember, da tagtäglich nur einige tausend Besucher zum Beten kommen.
Morgens, bevor die Sonne auf steht, gehört es zum Tagesablauf eines Gläubi- gen, den Tempel zu besuchen um zumin- dest einen der über 330 Millionen Götter (!) Aug in Aug gegenüber zustehen.
Der Tempel ist Minakshi, einer lokalen Erscheinungsform der Göttin Parvati, und ihrem Gatten Sundareshvara (Shiva) geweiht, die dem Mythos zufolge in Madurai geheiratet haben sollen.
Indiens Götter und Göttinnen
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FINEST-ONTOUR.DE


































































































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