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FINEST ON TOUR I REISEN I INDIEN TEIL II
Von Kanchipuram aus, einer der ältesten Städte
in Südindien, verlassen wir das „Reich der
1.000 Tempel“. Die Gedanken grübeln und rätseln noch über das größte Relief der Welt, den Felsentempeln u. a. in Mahabalipuram (alles aus dem harten Granit heraus gemeißelt). Wir sind zurück
in der realen Welt, die mit dem, was in den Tempeln erbetet und erhofft wird, sehr wenig Gemeinsam hat.
A(s. PCLife 3-2015)
usnahmen bilden einige außergewöhnliche Hotels, die für nur wenige Zah- lungskräftige das bieten, was der heimische Erden-
bürger als „Paradies“ bezeichnen würde. (s. Seite 124).
Eine kleinere Aircraft bringt uns in einer Stunde nach Madurai, im Landesinneren von Südindien. Mit dem Auto hätte die circa 460 kilometerlange Fahrt auf den Straßen sicherlich 2-3 Tage gedauert. Vielleicht. Denn der Fahrstil der Inder ist
unkalkulierbar und deshalb gefährlich. Während in anderen asiatischen Ländern das Recht des Stärkeren auf der Straße gilt (da ist es ein Leichtes, sich darauf einzustellen) macht hier jeder, was er gerade will. Wenn schon alle in eine Rich- tung möchten, dann im Linksverkehr, ein Überbleibsel der britischen Krone.
Über die Avaniyapuram Bypass Road und Thirupparamkundram Road (diese Namen sind Zungenbrecher ;-)) lassen wir uns, in ständiger Begleitung von Varsha (TBI-Trail Blazer Tours India über
* Warum SHIVA ein Inder ist.
Shiva ist der Gott der Yogis, selbstkontrolliert
und zölibatär, und trotzdem gleichzeitig der Liebhaber seiner Lebensgefährtin (Shakti).
Shiva ist der Zerstörer der Welt, nachdem Brahma sie erschaffen und Vishnu sie bewahrt hat.
Doch dann schafft Brahma die Welt erneut und der ewige Kreislauf beginnt von vorn. Shiva ist für zweierlei Veränderung verantwortlich: zum einen für Tod und Zerstörung, zum anderen aber
auch im positiven Sinn für die Zerstörung des Egos, für eine falsch verstandene Identifikation mit einer Hülle. Dazu gehört auch das Loslassen von alten Gewohnheiten und Bindungen. Willkommen in Indien im 21. Jahrhundert.
ruth.meerkamp@t-online.de) in das The Gateway Hotel, (Seite 136) etwas außerhalb des Stadtkerns, fahren. Varsha ist für uns – und während unser gesamten Reise – eine äußerst wichtige (und nette) Reiseführerin. Denn mit Englisch kommt man hier kaum einen Meter weit, weil’s keiner versteht.
Von der Hotelterrasse aus hat man einen schönen Blick auf und über die Stadt. Die Millionenstadt Madurai, eine der wohl ältesten Städte in Südasien, liegt im indi- schen Bundesstaat Tamil Nadu, ungefähr auf der Höhe (Breitengrad) zwischen der Nordspitze Sri Lankas im Osten und Kerala im Westen. Die Stadt selber ist laut, stickig, staubig und die >>>
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