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Meine Wahl fiel jedoch auf das ITC Grand Chola Hotel in Chennai, 63, Anna Salai, Guindy, weil es „indisch ist“. Opulenz spielt hier keine Rolle. Größe auch nicht. Mit 600 Zimmern und Suiten ist es das Biggest-Hotel von Chennai. Die gesamte zweistöckige Lobby scheint aus einem Marmorblock zu bestehen. Es ist überwältigend, riesige Spiegelflächen multiplizieren den Gesamtein- druck. Es ist angenehm kühl. Wer es sich leisten will, bucht die Karikalan Chola Presidential Suite und lebt bzw. genießt auf Zeit das Leben eines Maharadschas (männ- lich) und/oder als Maharani (weiblich).
Vom gut klimatisierten Hotel aus lassen wir uns durch das Gewimmel von Autos, Motorädern und Rikschas nach Mylapores chauffieren. Dieses in Chennai integrierte Stadtgebiet ist weitaus älter als Chennai selber und wurde bereits im 2. Jahrhundert n. Chr. gegründet. Religiös einträchtig beiein-
ander stehen die beiden bedeutendsten Sakralbauten der Stadt. Der Kapaliswarar- Tempel und die St. Thomas Basilica, letztere dem Apostel Thomas geweiht, der nach dem Tod Jesu hierher gepilgert sein soll und
72 n. Chr. hier starb.
Der Tempel ist dem Gott Shiva in seiner Gestalt als Kapaliswarar geweiht. Der rund
85 × 90 Meter große rechteckige Tempel- komplex mit seinem 37 Meter hohen, mit üppigem Figurenschmuck ausgestatteten Gopuram (Torturm) ist weithin gut zu sehen. Auch wenn der Tempel in seiner heutigen Bausubstanz deutlich jünger sein dürfte, war er bereits im 7. Jahrhundert ein wichtiges Heiligtum. Eine ähnlich weitreichende Ge- schichte hat der vishnuitische Parthasarathy- Tempel im Stadtteil Triplicane von Chennai, der auf das 8. Jahrhundert zurückgeht. Er ist dem Gott Krishna in seiner Gestalt als Wagen- lenker Arjunas, in der er im Mahabharata-
Epos auftritt, geweiht. Der Parthasarathy- Tempel gehört zu den 108 Divya Desams oder heiligen Orten des tamilischen Vishnuismus. (Q. Wikipedia).
Die Felsentempel
von Mahabalipuram
Etwa 55 Kilometer südlich von Chennai
an der Koromandelküste im Golf von Bengalen gelegen, befindet sich der be- schauliche Ort Mamallapuram. Hier vermittelt das größte Relief der Welt (mit Elefanten in Originalgröße) in seiner großartigen Bildspra- che die hinduistische Vorstellung vom Para- dies auf Erden. Hier sind Menschen, Tiere, Götter und Heilige in Liebe und Achtung vor- einander an den heiligen Wassern des Ganges vereint. Der von den Pallava-Königen (500 – 900 n.Chr.) gestiftete und die aus einem Granitfelsen heraus gemeißelte Fel- sentempelanlage (Monolith*) misst 32 x 14m
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