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Einst pflückte man Austern aus dem seichten und fruchtbaren Mischwasser rund um New York City
wie reife Früchte – die Austernbänke der Region waren so groß wie die Fläche Berlins und der Big Apple galt lange als Welthauptstadt der Schalentiere.
Eine Zeitreise mit Tipps
zum Verzehr.
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PCLife 02 | 2022
Die New Yorker Historie als Seafood City und ihre günstige Lage am Atlantischen Ozean ist immer auch eine Geschichte der Austern. Egal ob als frühes All-you-can-eat Menü des aus- gehenden 19. Jahrhunderts oder gar als kostenloser Bar- Snack, die Muscheln gab es quasi an jeder Straßenecke und in unzähligen New Yorker Keller-Bars. Rund eine Million Exemplare wurden täglich verspeist, sie waren ein typisches Arme-Leute- Essen zu jener Zeit. Aber die Geschichte der Auster als Grund- nahrungsmittel der New Yorker reicht noch viel weiter zurück, ernährte sich doch schon der Stamm der Lenni Lenape, die Ureinwohner der Region, auf der Insel Mana-Hatta (heute Manhattan) in rauen Mengen von den Muscheln.