Page 133 - Blaetterkatalog_02_2021
P. 133

   dominieren in den kühleren Monaten Fisch und edle Meeres- früchte aus skandinavischen Gewässern sowie allerlei saisonales Gemüse der Region, bis eine mit Pinien und Birne aromatisierte Wildente den brillanten Schlusspunkt hinter die Hauptspeisen setzt. Abgerundet von einigen Dessertgängen beendet ein gold- lackierter Lakritz-Erdnuss-Totenschädel namens „The End“ das Menü und liefert ein letztes fotogenes Motiv. Ein viel zu frühes Ende nach diesem grandiosen Menü und der passenden Wein- begleitung, möchte man meinen – die Erinnerung daran wird aber zweifelsohne bleiben.
Nach all der dargebotenen kulinarischen Kunst verwundert es freilich nicht, dass das Geranium aktuell auf Platz fünf der World´s 50 Best Restaurants rangiert und damit lange schon kein dänischer Geheimtipp mehr ist. Derartiger Erfolg auf der vielbeachteten Rangliste garantiert das Interesse von Gourmets aus aller Welt sowie stets vollbesetzte Tische unter dem Dach des Stadions. Und wahrscheinlich ist es auch nur eine Frage der Zeit, bis das Geranium auch auf dieser Weltrangliste noch weiter oben ankommt.
Lesen Sie hier ein ausführliches Interview mit Rasmus Kofoed:
www.geranium.dk
Finest-onTour | Gourmet
80 Jahre
Eckart Witzigmann – Das bleibt!
TEXT: Derk Hoberg | BILDER: Helge Kirchberger; Pantauro
Der Jahrhundertkoch Eckart Witzigmann feiert am 4. Juli seinen 80. Geburtstag. In einer umfassenden Lebens- und Werkschau zeigt der in München lebende Spitzen- koch, was ihm wichtig war, ist und bleibt.
Die New York Times bezeich-
nete ihn einst als „Koch der
Könige und Götter“ und der
französische Restaurantführer „Gault & Millau“ kürte Eckart Witzigmann 1994 zum „Koch des Jahrhunderts“. Damit reihte er sich endgültig in die Riege der größten Köche aller Zeiten ein. Begonnen hatte der Österreicher seine Karriere im heimi- schen Bad Gastein, brach von dort aus nach Frankreich zu den Haeberlins ins Elsass und zu Paul Bocuse nach Lyon auf. Nach weiteren Engagements in Europa und den USA brachte er die „Nouvelle Cuisine“ 1971 schließlich nach Deutschland und re- volutionierte die hiesige Kulinarik von München aus. Zunächst im Tantris und später in der Aubergine, die er 1980 zum ersten Drei-Sterne-Restaurant außerhalb Frankreichs machte.
Sein zwei Bände umfassendes Werk „Eckart Witzigmann: Was bleibt“ kommt in zwei Versionen (als normale Ausgabe sowie handsigniert als limitierte Sonderausgabe) und jeweils im edlen und natürlich auberginefarbenen Leinenschuber daher. Ausführlich blickt der sympathische Spitzenkoch auf sein Leben und Wirken zurück. Seine berühmtesten Schüler – Witzigmann prägte eine ganze Generation heutiger Spitzen- köche wie u.a. Harald Wohlfahrt, Bobby Bräuer, Johann Lafer, Norbert Niederkofler und Christian Jürgens – interpretieren seine Gerichte für das Buch neu und sichern so das kulinarische Erbe ihres Meisters. Und sie berichten genau wie andere nam- hafte Weggefährten von ihren Begegnungen und Erlebnissen mit Witzigmann, der
passend dazu sein privates Archiv öffnet und die bewegenden Anekdoten mit einer unterhaltsamen Foto- Koch-Story unterlegt. Wir verneigen uns und sagen:
   Bravo, Chef!
PCLife 02 | 2021 133


















































































   131   132   133   134   135