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Gesundheit | Onsen
Ob als „Vorspiel“ in den Tag oder nach einem langen Sightseeing-Tag, einer Wanderung – den erschöpften Muskeln muss geholfen werden.
Eigentlich geht es nicht darum, sich einfach gründlich zu waschen und/oder aufzuwärmen. Als Teil eines Ryokoan-Aufenthaltes oder im Privatleben „entschwebt“ man in ungeahnte Dimensio- nen des Wohlbefindens und der Entspannung: Onsen ist Well- ness auf Japanisch.
Wer in Japan außerhalb eines Ryokanaufenthaltes**, ein Bad nimmt, steigt in einen Ofuro. Diese Badewanne unterscheidet sich ziemlich von den Badewannen, wie wir sie kennen. Auch die Art des Badens ist anders – und es ist wichtig, gerade in öffentlichen Onsen, die traditionellen Vorschriften exakt zu befolgen.
**) Onsen gibt es in allen möglichen Erscheinungsformen. Manche landestypischen Hotels „Ryoan“ haben ihr eigenes Onsen (touristenkonform streng getrennt nach Geschlechtern) und sie verfügen oft über sehr schöne Bäder, meist mit Aussicht auf einen kleinen Garten. Manche Gegenden
in Japan sind bekannt für ihre spektakulären Onsen, die in wunderschöner Natur liegen und von natürlichen heißen Quellen gespeist werden. Beppu, Kurogawa, Nyuto, Manza und Okuhida bieten zum Beispiel heiße Quellen und wunderschöne Naturlandschaften mit den entsprechend tollen großen und kleinen Ryokans.
www.japan.travel/de/de/ guide/onsen-guide
Vor dem Ofuro wird der Körper gewaschen
Ein wesentlicher Unterschied zu unseren Badegewohnheiten ist, dass man, bevor man in einen Ofuro steigt, sich gründlich einseift und wäscht. Dafür steht vor der Wanne traditionell ein kleiner Schemel bereit, auf den man sich setzt, sich mit einem Schwamm einseift und abduscht.
Erst danach geht es in das um die 40 Grad Celsius heiße Wasser. Das mag für Europäer beim Erstkontakt etwas gewöh- nungsbedürftig sein, im Reich der aufgehenden Sonne genießt man sein Ofuro aber besonders „wohlig“.
Manche dieser Ofuros ähneln unseren bekannten gefliesten „Tauchbecken“, andere eher „Holzbottichen“, die in früheren Zei- ten durch einen kleinen Ofen unter der runden Holzwanne er- hitzt wurden.
Jetzt sind die meisten japanischen Badewannen aus wasser- festen Materialien wie Keramik oder Kunststoff. Nach dem Sitz- bad können manche Ofuros mit einem Deckel verschlossen werden, um die Wärme zu erhalten.
Etikette ist Pflicht
Wie im öffentlichen Bad, dem Sento, gilt auch beim Besuch ei- nes Onsen die japanische Badeetikette, die auch ausländische Besucher beachten sollten, wollen sie nicht als Barbaren ange-
sehen werden: Vor dem Bad legt man die Kleider im Umkleidebereich in ei- nem der dafür vorgesehenen Körbe ab. Badekleidung ist nicht vorgesehen – ins Onsen steigt man nackt, nur mit einem kleinen, gefalteten Handtuch, mit dem man sich den Schweiß ab- wischen kann.
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