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FINEST onTOUR I WELTREISEN I KUBA
E-Motorräder. Die Gegenwart ist also auch hier bereits angekommen. Um sich von Luxus und Opulenz der Blütezeit der Stadt ein Bild zu machen, ist das Museo Romántico der geeignete Platz, in dem unter anderem ein wertvoller Sekretär aus Österreich (!) und eine marmorne Badewanne zu sehen sind. www.cubainfo.de
Wenn es Abend wird, erwacht das Städtchen aus seiner Lethargie. Ein beliebter Platz ist die Plaza Mayor, direkt vor dem Hotel IBAEROSTAR, Grandhotel Trinidad, in dem ich auch eingecheckt hatte (s. Seite 177). Die Jugendlichen ver- sammeln sich vor den Toren einer kleinen Kirche. Nicht für den Kirchgang, sondern weil linker Hand das blaue Gebäude von ETECSA einen kostenlosen WLAN-Hotspot anbietet.
Sie versuchen sich in dem Spagat zwischen „Cool und neue Welt“, währenddessen es zuhause oftmals weder TV, WLAN- Netze, Strom, Gas oder fließendes Wasser gibt. Im Umkreis der nächsten ein, zwei Kilometer ist dann, bis morgens die Sonne wieder aufgeht, das zu hören, was man unter LIBRE CUBA versteht. Dazu gehört viel Bier und „Cuba Libre“, der Mix aus Cola und noch mehr Rum, dem „Nationalgetränk“ der Kubaner. Dann ist, in Kombination mit Musik und Tanz, an ruhig schlafen nicht mehr zu denken. Den besten Blick auf die Altstadt hat man entweder vom Zimmer meines Hotels aus oder noch besser auf dem Turm des Museo de Historia Municipal, dem Museum der Stadtgeschichte, welches sich im 1830 errichteten Palacia Cantero befindet. Zu sehen sind verschiedene Ausstellungsstücke der Kolonialzeit. Das ei- gentliche Highlight ist aber die Treppe auf den Glockenturm des Gebäudes. Obwohl man schon auf der Terrasse eine hervorragende Aussicht genießt, lohnt sich der Aufstieg bis zur Spitze des Turms. Ebenfalls sehenswert die Stadtkirche Iglesia Parroquial de Santísima, die 1892 errichtet wurde. Für Revolutions- und Militärinteressierte ist das Museo
de la Lucha Contra Bandidos geeignet. Nach dem Sieg der Revolution 1959 hatten die Guerilleros um Fidel Castro noch viele Jahre mit einer Art Gegenguerilla („Banditen“) zu kämpfen, die sich in den Bergen des Escambray verschanz- ten. Was viele nicht wissen: die lokal begrenzten Kämpfe dauerten noch bis Mitte der 1960er Jahre an. Das Museum zeigt neben Karten und Schlachtplänen auch historisches Ausrüstungsmaterial vom Kompass bis zum Kampfboot.
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