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                wundervollen Abendessen an Deck. Ich ge- noss den Austausch mit meinen Mitreisen- den. Es gab immer etwas zu erzählen oder auch zu hören, da uns ja das Interesse an Reisen verbindet und jeder schon viel erlebt und zu erzählen hatte.
Am nächsten Morgen weckte mich der Mo- tor und der Duft von frischem Kaffee. Nach dem Frühstück fuhren wir mit einem Boot zu dem berühmten schwimmenden Markt von Cai Rang. Er ist noch immer der größte Umschlagplatz für Obst, Gemüse und ande- re Produkte der Region. Die Boote dienen als Wohnung und Geschäft zugleich. Mit kunstvoll aufgetürmter Ware und schön verziert animie- ren sie zum Kauf der Produkte. Mit jedem Ki- lometer neu ausgebauter Straße und jedem neuen Supermarkt werden auch diese Boote und der schwimmende Markt leider irgend- wann verschwinden. Der Fluss ist die wich- tigste Lebensader für Mensch und Tier. Umso schwieriger war es für mich zu beobachten, wie wenig Rücksicht auf die Umwelt genommen wird. Man wäscht sich im Fluss und schüttet zugleich auch den Abfall hinein. Vom Fluss ging es zum Markt nach Can Tho, wo wir aus nächster Nähe beobachten konnten, wie das Leben in einer von Touristen noch weitgehend unberührten Stadt abläuft. Man begegnete uns freundlich und angenehm unaufdringlich. Im Reiseführer stand: LÄCHELN! Damit kommen Sie in Vietnam sehr weit, in jeder Lebensla-
ge. Stimmt. Lächelnd erkundeten wir also den Markt, der in seiner Fülle und Buntheit und Frische das Herz eines jeden Kochs höher schlagen lässt. Es existieren noch viele kleine Handwerksläden und wenig Supermärkte. Das Leben verläuft hier noch etwas ruhiger.
Ein kleines Sampan Boot brachte uns wei- ter ins Delta zu einer sehr alten und versteckt gelegHenen Khmer-Pagode, bei der auch Mön- che leben. Mich faszinierten diese Bauten und alles was, Do uns hierüber erzählte.
Heute übernachteten wir im Azerai Resort in der Nähe von Can Tho, der größten Stadt im Mekong Delta. Das im Sommer 2018 neu eröffnete Azerai liegt auf einer kleinen sehr gepflegten Insel mit Seen, Mangro- ven und den wunderschönen alten Bu- nyan-Bäumen, welche erhalten geblieben sind. Unser Boot landete an einem kleinen Privathafen, wo uns schon die General-
Managerin Frau Susan Noonan sehr stil- voll und lächelnd empfing. Sie strahlte die Würde und Freundlichkeit einer englischen Landlady aus und in Anbetracht des gebo- tenen 5-Sterne-Luxus auch zu Recht. Nach dem üblichen Empfang mit Getränken und Erfrischungstüchern wurden wir kurz in das Resort eingeführt. Neben den klassischen SPA-, Fitness-, und Sportmöglichkeiten sowie einem Swimmingpool werden dem gestressten Touristen diverse Restau- rants und Ausflugsmöglichkeiten bis hin zum VIP-Helikopterflug geboten, der von der Insel starten kann. Darüber hinaus gibt es eine Kinderbetreuung und ein schönes Haus für Meetings, welches wir für einen sehr interessanten Vortrag mit Herrn Dr. Ky Quang Vinh, dem örtlichen Direk- tor der staatlichen Koordinierungsstelle für den Klimawandel in Can Tho, nutzten. Das Wassermanagement im Delta ist die Herausforderung für alle hier lebenden 17,5 Mio. Menschen und Tiere. Bedingt durch den Klimawandel gibt es immer mehr Dürren, aber auch Überschwemmungen, wobei Salzwasser in das Delta geschwemmt wird und den Reisanbau u.v.m. erschwert. Das Umweltbewusstsein ist noch lange nicht so ausgeprägt wie bei uns. Beim Ver- gleich mit anderen Ländern darf man hier aber ruhig von „Riesenschritten“ in punkto Fortschritt sprechen. >>>
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