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                 Repco-Rallye Australien August 1979, Porsche 924 Rallye mit Jürgen Barth und Roland Kussmaul
Rallye Monte Carlo 1982: Jürgen Barth und Roland Kussmaul im Porsche 924 Carrera GTS
Roland Kussmaul testete 1983 den Porsche Carrera 3.2.4 x 4 Wagen von Paris-Dakar (Typ 953) auf der VW-Teststrecke in Ehra-Lessien
Ehrengast war an diesem Abend Roland Kussmaul, bis 2008 Entwicklungsleiter für Renn- und
Als Entwicklungs- und Renningenieur be- treute er unter anderem bei den 24 Stunden von Le Mans die Einsätze der Porsche-956- und -962-Gruppe-C-Rennwagen.
    Zurück in die Zukunft
Erinnerungen wachhalten
hard, der ihm während einer Testfahrt gestand, gar kei- nen Führerschein zu besit- zen. In den sechziger Jahren studierte Roland Kussmaul Maschinenbau an der Uni Stuttgart. 1969 begann er als Diplom-Ingenieur im Ent- wicklungszentrum Weiss- ach. Später dann, unter den gestrengen Augen von Fer- dinand Piech, startete er mit Porsche Motorsport. „Der wusste, was er wollte und verlangte von uns Unmög- liches – und das in fünf Ta- gen“. An den Wochenenden durfte er dann zusätzlich als praktischer Ingenieur, das testen, was am Reißbrett gezeichnet wurde. Kaum zu glauben, aber es gab Porsche genau dieses Quäntchen Wettbewerbsvorsprung von
Rallye Monte Carlo 1983 mit Jürgen Barth mit einem privat eingereichten 911 SC 3.0 Coupé auf den neunten Platz
2008 war für ihn der letzte Arbeitstag – of- fiziell, nach 30 Dienstjahren als Leiter der Rennabteilung von Porsche. Er war maß- geblich an der Entwicklung des Porsche 924/944 beteiligt, am Carrera GT und RS Spyder. Sein letztes „Meisterstück“: die Entwicklung des Leichtbau Porsche 911 R.Es ist beileibe nicht sein letzter Tag „bei Porsche“. Jetzt frei von bürokratischen Zwängen ist sein Terminkalender voller denn je, als gefragter Fachmann und Ken- ner im Rennsport, u.a. bei Manthey-Racing. Roland Kussmaul bedankte sich bei Frank Hufstadt, der ihn einlud, bei der Siegereh- rung mit dabei zu sein. Sein trockener Kommentar: „Klar, danke, dann kann ich endlich meinem Namen gegenüber den Da- men gerecht werden.“
Sonderfahrzeuge sowie Chef der Por- sche Performance-Abteilung. Mit Poin- ten gewürzt, ließ er seine Lebensjahre bei Porsche Revue passieren: von einsamen Ein-Mann-Entscheidungen in den V or- standsetagen (Helmuth Bott, V orstand für Forschung und Entwicklung 1979 - 1988), vom Le Mans-Werksfahrer Timo Bern-
1990 bekam Roland Kussmaul den Auf- trag, ein Markenpokal-Auto auf der Basis des 911 Carrera 2 zu entwickeln. Daraus ergab sich eine Erfolgsgeschichte, der Por- sche Carrera Cup, der in einer Vielzahl von renommierten Serien gefahren wird. Hinzu kam der Porsche Supercup, der seit 1993 fester Bestandteil des F1-Rahmen- programms ist.
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PORSCHE CLUB DEUTSCHLAND
Theorie und Praxis, vereint in einer Person, gegenüber den Konkurrenzteams. Roland Kussmaul spezialisierte sich auf die Be- reiche Dämpfung und Aufhängung. Mit seinem Know-how war das für Porsche 1978 der Wiedereinstieg in ein eigenes Werkstatt-Team, zusammen mit Jürgen Barth. Beide Namen sind heute untrennbar mit dem Rallye-Sport verbunden.




















































































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