Page 150 - PCL
P. 150

                A uf der Insel Upolu (etwas grö- ßer als Rügen) leben die meisten Einwohner (ca. 150.000). Zum Staatsgebiet gehört auch die mit der Fähre in gut 60 Minuten zu erreichende Nach- barinsel „Savai‘i“ (ca. 45.000). Sie ist die flächenmäßig größte Insel im Südpazifik und noch ursprünglicher. Die Inseln sind vor zig Millionen Jahren durch einen Vul- kan entstanden, gut zu erkennen an den schroffen und dicht bewachsenen Berg- hängen. Hier im „Paradies auf Erden“, das vor etwa 3.000 Jahren besiedelt wurde,
der Fähre bei der einstündigen Überfahrt zur Nachbarinsel Savai‘i. Die Stimme zu erheben ist verpönt. Wer es tut, verstößt gegen die „Fa’a Samoa“, er verliert sein Gesicht. Rund 99% der Bevölkerung Sa- moas bekennen sich zu einer der vielen (freifinanzierten, also keine Kirchensteu- ern) christlichen Kirchen und Gemein- schaften des Landes. Ein kleines musli- misches Gebetshaus und der Tempel der Bahai‘i-Religion*, von vielen auch als eine christliche Gemeinschaft angesehen, sind die einzigen Zeichen anderer Glau-
Samoaner: Hier wird das Leben mit Inbr- unst gefeiert. Feiern wird überhaupt groß
gibt es weder Kriege noch Kriminalität, der einzige Banküberfall war vor etwa 10 Jahren – tja, wohin sollte der Räuber auch flüchten? Es gibt keine Kälteeinbrü- che auf Samoa und keine Hitzewellen, kei- ne Tropenkrankheiten und keine gefähr- lichen Tiere. Die Durchschnittstemperatur liegt bei 27 Grad, und es fällt, meistens Anfang Dezember, regelmäßig Regen und manchmal stürmt es gewaltig. Alles was man zum Leben braucht, muss teu- er importiert werden, außer das, was die Landwirtschaft hergibt. Nach westlichen Maßstäben gerechnet ist Samoa ein armes Land. Und doch: es ist NICHT das Geld, sondern der Lebensstil seiner Bewohner, der langsam aber stetig das Inselparadies zu einem „Geheimtipp“ werden hat lassen. Außergewöhnlich ist die Freundlichkeit der Inselbewohner: kein lautes Wort, kein Geschrei, ob auf dem Fischmarkt oder an
150 PCLIFE 01 I 2019
bensrichtungen. Selbstverständlicher Teil samoanischen Lebens ist daher auch die Gemeinde, vor allem in den Dörfern. Man wird in ihr groß, geht zur Sonntagsschu- le, in die Gruppen für
Männer auch schon morgens Kava – das macht gesprächig. Apia (ca. 40.000 Ein- wohner) ist das Zentrum lokaler Aktivi- täten, mit Bars, Restaurants, Diskotheken
Jugendliche, in den
Chor, als Erwachse-
ner dann in die Komi-
tees. Jeder hat seinen
Platz. Der Kirchgang
am Sonntagmorgen ist ein MUSS, oft auch nochmals am Nachmittag ist selbst- verständlich. In Apia, der Hauptstadt, reihen sich entlang der Uferpromenade Beach Road ein Gotteshaus an das andere, alle sind brechend voll. Aus jedem dringt die melodische Musik der sangesstarken
u.a. Wer die Insel und seine Bewoh- ner verstehen will, muss jedoch diese drei großen Märkte, die tagtäglich geöff-
„Fa‘avaeileAtuaSamoa“
„Samoaistgegründet aufGott“
So steht‘s im Wappen von Samoa
*) Haus der Andacht. Die Bahai sind eine Religionsgemeinschaft mit etwa sieben Millionen Mitgliedern, die weltweit nur acht Sakralbauten haben. Das samoanische Haus der Andacht steht jedem Besucher offen und ist allein aufgrund seiner außergewöhnlichen Architektur einen Besuch wert.
geschrieben, und
lima-Bier, von deutschen Kolonialisten einst eingeführt und nach dem Reinheits- gebot gebraut. Es ist das einzige auf der Südsee-Insel gebraute Bier. Wem das zu teuer ist, greift zu KA V A, ein bräunliches Gebräu aus pulverisierten Wurzeln der Pfefferpflanze mit berauschendem Effekt. Es wird eigentlich bei wichtigen Zeremonien der Dorfältesten serviert, aber auf dem Markt von Apia trinken
gerne fließt
dabei V ai-
     net sind, gesehen, gerochen und gefühlt haben. Auf dem Savalalo-Flohmarkt findet man viel preiswerte samoanische Souve- nirs, wie z.B. den traditionellen Lavalava (Sarong), den viele Samoaner als Kleid oder Rock tragen und natürlich die hand- gearbeiteten Holzschnitzereien. >>>
FINEST-onTOUR.DE











































































   148   149   150   151   152