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Letztes Jahr wurde der Be- nicht nur die eine Ideallinie gibt, son-
ginn der Motorsport-Saison mit dem exklusiven Fahrsi- cherheits-Training (FST) des PC Schwaben nach dem Motto „Zandvoort reloa-
ded" eingeläutet. Da „Tradition ver- pflichtet", hatte der PC Schwaben auch für den 20. und 21. März 2017 ein zweitägiges Training mit Unterstüt- zung durch das Porsche Zentrum (PZ) Reutlingen ausgeschrieben. Zugegeben, ein Termin zum FST in Zandvoort und das Mitte März ist in vielerlei Hinsicht sehr optimistisch. Vor allem aus meteorologischer Sicht. Dem- entsprechend hatten die drei PCD-In- struktoren Fritz Letters, Gerry Haag und Alexander Schöbel ein interessantes, lehrreiches Programm zusammenge- stellt. Und so gingen insgesamt 17 Fah- rer-/innen des PC Schwaben, des PC Magdeburg, des PC Wuppertal und des PC Kirchen-Hausen mit ihren 13 Por- sche an den Start.
Im Laufe des Sonntags trafen alle Teil- nehmer im NH-Hotel an der Strand- promenade von Zandvoort ein. Ein paar schafften die frühe Anfahrt pünktlich zur Mittagszeit im Strandrestaurant „De Haven" und ließen sich bei den ersten warmen Sonnenstrahlen die aufge- tischte köstliche Fischplatte schmecken. Am Abend fand im Hotel nach der un- bürokratischen Papierabnahme und Be- grüßung das gemeinsame Abendessen statt. Für die meisten „Wiederholungstä- ter“ galt, nach der langen Winterpause, die etwas angerosteten Bremsscheiben-
und Benzingespräche wieder neu auf- leben zu lassen.
Für die Instruktoren und das Team des PZ Reutlingen begann der nächste Tag bereits um 07:30 Uhr an der Renn- strecke. Nach einem freudigen Wieder- sehen mit dem Team des Circuit-Zand- voort wurden die letzten organisa- torischen Abläufe abgestimmt, die Bo- xen in Beschlag genommen und die Ide- allinie auf der Strecke mit Pylonen mar- kiert. Somit konnten die Teilnehmer nach dem Frühstück ab 08:00 Uhr ein- treffen. Dort stand Timo Beck mit sei- nem Team vom PZ Reutlingen bereit, um bei der Vorbereitung der Fahrzeuge behilflich zu sein.
Im ausführlichen Fahrer-Briefing wurde der Ablauf des Fahrsicherheitstrainings besprochen und Verhaltensregeln er- klärt. Für das „Wieder-Kennenlernen“ der Rennstrecke wurde mit einem „ge- führten Fahren“ in drei Gruppen gestar- tet. Dazu fährt jeder Instruktor eine Ide- allinie vor, die seine nachfolgende Gruppe möglichst exakt nachfahren soll. Schnell war erkennbar, dass es
dern auch die „konservative" Linie, d.h. relativ spätes Einlenken, dafür frühes Herausbeschleunigen. Die „moderne" Linie nutzt die Technik der aktuellen Fahrzeuge, d.h. man bremst in die Kurve und lenkt dabei etwas früher ein. Aller- dings kann dann erst etwas später wie- der beschleunigt werden.
Weitere Varianten ergeben sich aus Kombinationen beider Linien, insbe- sondere im Regen bei unterschiedli- chem Grip der Fahrbahn. Zusätzliche Parameter sind das Fahrzeugkonzept, Heckmotor, Transaxle, Heck- oder All- radantrieb, Serien- oder Sportreifen usw.
Im unserem Nicht-Profi Bereich spielt das persönliche Fahrgefühl und der eigene Fahrspaß eine nicht unerhebliche Rolle.
Ideallinie – 2 Varianten für die Tarzanboocht und Kurve Scheivlak
Variante 1 „modern": lenkt früh ein und bremst in die Kurve.
Variante 2 „konventionell“: lenkt später ein und bremst überwiegend vor der Kurve; später Scheitelpunkt.
Die Erklärung der Ideallinie erfolgt da- bei über Funkgeräte durch die voraus- fahrenden Instruktoren. Dieses geführte Fahren ist von allen Teilnehmern sehr gerne genutzt worden, da einerseits der Fahrtag sehr nass begonnen und ande- rerseits die Rennstrecke zu circa 70% eine neue Asphaltdecke erhalten hatte. Gleichzeitig konnte jeder seine eigene Linie optimieren, verschiedene Einlenk- punkte und Kurvenradien erfahren, die Fahrbahn-Beschaffenheit erkennen und
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