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FINEST ON TOUR I PATAGONIEN I 04 / 2015
Verwundert sind wir im Nationalpark, der übrigens von der UNESCO 1978 zum Biosphärenreservat erklärt wurde, über die vielen abgestorbenen Bäume links und rechts der Straße, bis tief ins Land hinein. Bizarre verkohlte Äste ragen anklagend in den blauen Himmel. „Dr. Google“ klärt auf: „Am 1.1.2012 meinte ein junger israelischer Tourist, sein gebrauchtes Toilettenpapier verbrennen zu müssen und entfachte so einen Flächen- brand auf 12.800 Hektar. Mehr als 700 Feuer- wehrmänner benötigten Tage, um das Feuer einzudämmen.“ Irgendwie haben wir heute ei- nen ruhigen Tag erwischt. Wo sonst Besucher- gruppen im Gänsemarsch von einem Aus- sichtspunkt zum anderen marschieren, haben wir ausreichend Platz. Gerade das berühmte W, ein Weg in W-Form, der die wichtigsten Se- henswürdigkeiten miteinander verbindet, ist heute frei begehbar. Abenteuerlustige, die sich auf mindestens sieben Tage Fußmarsch und mehr als 130 Kilometer einlassen, müssen bis- weilen durch tiefen Morast waten, gegen Moskitos kämpfen, im Zelt schlafen und sich auf alle Unwägbarkeiten des patagonischen Wetters gefasst machen: von Orkanböen über Regengüsse bis hin zu Schneestürmen. Zur Be- lohnung lernt man Südamerikas abwechs- lungsreichsten Nationalpark von allen Seiten kennen. Fernab von Mobilfunknetzen, WiFi und Massentourismus. So weit wollen wir in unse- rem Freiheitsdrang jedoch nicht gehen. Um etwas „Wildes“ zu sehen, genügt ein Parkplatz, ein offener Camper-Bus und schon ist er zur Stelle: Meister Petz, der listige Fuchs. Ist ja auch einfacher für ihn, hier sein Essen zu finden als wild durch die Gegend zu pirschen. Die Fahrt zurück zu unseren Gastgebern ist jedes Mal atemberaubend schön und besonders jetzt, wenn die Sonne tiefer steht, bietet sie unend- lich viele Fotomotive. Die Menge an Bildern bis jetzt? Schätzungsweise 1.500. >>>


































































































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