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Knapp 700km mit gefühlten 10 000 Kurven und 21 Pässen lagen vor uns! Über Clusaz und dem Lac de Roseland kamen wir nach Bourg Saint Maurice. Dort hatten wir die erste Über-
nachtung in den Alpen. Abends erfuhren wir, dass die berühmte Route d’Iseran aufgrund eines Radrennens bis ca. 12h mittags gesperrt wäre. Das passte nicht in unseren Plan und wir ent- schieden uns für die Ausweichroute über den Col de Madelaine.
Was für eine Alternative an einem sonnigen Sonntagmorgen! Nahezu alleine konnten wir die Bergstrecke bis auf die Spitze unter die Räder nehmen. Am Punkt oben angekommen genossen wir einen herrlichen Ausblick auf das Arc Tal und einen weiteren Blick auf den schneebedeckten Mont Blanc. Hinunter bis nach St. Michel de Maurienne und weiter über den Col de Telegraphe und Col de Gabalier ging es bis nach Briancon und weiter in ein Ski- gebiet in Pra Loup auf 1600m Höhe zur nächsten Übernachtung.
Den nächsten Höhepunkt der Tour gab es gleich nach dem Frühstück. Am Col de Cayotte, bei dem man in eine Schlucht hineinfährt und die Straße nur eine Breite von 2,5m hat, gibt es Ausweichpunkte und man sollte mit genügend Abstand durch- fahren. Alles ging glatt und die Teams waren begeistert. Kom- plett andere Felsformationen versetzten uns in Staunen und auf der Höhe sahen wir auch jede Menge Murmeltiere, die sich sonnten. Weiter ging es nach Guillaume und von da machten wir einen Abstecher am Tal des Var entlang. Eine Art Zusatz- schleife, die sich absolut lohnt. Wir durchfuhren die Schlucht Gorges de Daluis, einmalige Formationen mit rotem Gestein, und über die Schlucht Gorges du Cians kamen wir bei Beuil wie- der auf unsere Route des Grandes Alpes.
Ein trauriges Bild gab der Ort St. Martin-Vesubie ab. Im Jahr 2020 gab es dort ein schlimmes Unwetter mit Überschwem- mungen und vielen Häusern, die eingestürzt sind. Die Straße führt zurzeit mitten durch den Ort am Fluss entlang und das Bild der Zerstörung zeigt sich rechts und links der Route.
Danach kamen wir zu einem abschließenden Höhepunkt der Tour, hinauf zum berühmten Col de Tourini, jedem bekannt durch die Rallye Monte Carlo. Oben angekommen genossen wir einen Kaffee in einem denkwürdigen Hotel mit unzähligen alten Bildern und Fotos der legendären Rennen auf dieser Strecke. Hinab über hunderte Kurven und Kehren erhaschten wir die ersten Blicke auf das Mittelmeer und schließlich erreichten wir das Ziel, die Zitronenstadt Menton. Hier endet die Route des Grandes Alpes und wir fuhren über die Grenze nach Italien und logierten in einer alten Villa, die in ein Hotel umgebaut wurde. Bei sehr gutem ligurischem Essen verbrachten wir einige Tage am Mittel- meer, unternahmen einen Ausflug nach Monaco, mit Korso vor dem Casino und einmal nach Nizza mit dem berühmten Markt und der Altstadt. Auf der Route Napoleon ging es dann wieder zurück an den Genfer See. Davor gab es für alle noch ein letztes Wow: die Fahrt über den fast unbekannten Col du Noyer! Auf der Passhöhe begeistert eine atemberaubende Sicht in zwei unterschiedliche Tiefebenen. Nach einer Zwischenübernach- tung in Chambery fuhren wir zurück über den Genfer See nach Deutschland. Nach ca. 2.500km Gesamtfahrleistung zollten die männlichen Fahrer unserem Damenteam im 964er Cabrio höchsten Respekt für diese Leistung. Vor allem die Strecke als Führungsfahrzeug zum Col de Tourini werden wir alle in leben- diger Erinnerung behalten!
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