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Finest-on Tour | Gourmet
Dass Start und Landung eines jeden Flugzeugs auf St. Martin so viel Begeisterung bei Urlaubern wie bei Einheimischen auslösen, ist spä- testens seit den beliebten YouTube-Videos klar, die die kleine Insel so berühmt machten. Direkt hinter dem schmalen Strandstück Maho Beach nämlich, befindet sich die Landebahn des örtlichen Flughafens und niemand will es sich nehmen lassen, dort ein spektakuläres Foto zu schießen, bei dem man den ankommenden Flieger kurz vor der Landung quasi berühren kann.
„Achtung! Gefahr! Der Jet Blast kann Sie schwer verletzten“. Trotz dieser Warnschilder setzt sich beinahe jeder hier diesem Nerven- kitzel aus. Startet nämlich eines der Flugzeuge, wird ein so starker Luftdruck ausgelöst, dass alle sich am Strand befindenden Menschen einfach umfallen oder durch die Gegend pur- zeln. Äußerst amüsant, aber bei weitem nicht der einzige Grund, warum man der Insel einen Besuch abstatten sollte. Nicht nur die spekta- kuläre Nachbarschaft von Strand und Flug- hafen, sondern auch die Traumkulisse der Karibik-Insel und die Kulinarik sind umwerfend.
Auf St. Martin landen viele Flieger, insbeson- dere Privatjets, weil es der einzige Airport in der Nähe der Luxusinsel St. Barth
ist. Nutzten Bezos, Musk, Hilfiger
und Co St. Martin zunächst nur, um ihre Jets dort zu landen oder ihre Megayachten unterzubringen und dann weiterzureisen, sind auch sie mittlerweile von den Vorzügen des Eilands begeistert. Denn hier finden sie Privatsphäre innerhalb einer traumhaften Na- tur in Kombination mit köstlicher Haute-Cuisine auf europäischem
Niveau. Zu erwähnen ist an dieser Stelle, dass die Insel halb niederländisch, halb französisch ist und mit KLM und Air France täglich lukul- lische Lieferungen aus der EU ankommen. Viele Köche haben ihren Weg nach St. Martin gefunden, besonders auch, um dem Stress der Großstädte und dem Druck der Sterne- Gastronomie zu entfliehen. Durch die perfekte Versorgung mit Lebensmitteln und ihr Können kreieren sie hier eine Küche, die definitiv mit dem Festland mithalten kann.
Auf dem höchsten Punkt der Insel befindet sich die „Villa Hibiscus“, Restaurant des Belgiers Bastian Schenk. Hier genießt man zum Gourmet- Menü einen atemberaubenden Panorama-
blick. Nach Stationen bei Joêl Robuchon und Anne Sophie Pic (jeweils 3 Miche- lin Sterne) zog der Koch mit seiner Frau Sabine in deren Elternhaus auf St. Martin, um an jenem magischen Ort sein eigenes Restaurant zu eröff- nen. Eine Menükarte gibt es hier nicht, nur die anfängliche Frage, was man nicht mag – anschließend gilt es sich >
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