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TEXT: Derk Hoberg
BILDER:
TVB Paznaun Ischgl/Laurent Perrier, Gräfe und Unzer
Der
Genuss-
skifahrer
Johann Lafer blickt auf eine einzig- artige kulinarische Karriere zurück. Der beliebte TV-Koch beweist seit über 40 Jahren, dass er ein Meister seines Faches ist. Genau wie auf dem Teller liebt er aber auch beim Skifahren die Vielfalt und den Genuss.
Herr Lafer, was schätzen Sie am meisten am Skisport?
Ich kann von ganzem Herzen sagen, dass ich das Skifahren liebe. Die impo sante Natur und die Bewegung an der frischen Luft. Was kann es also schöne res geben, als sich in seiner Freizeit so abwechslungsreich wie beim Skifahren zu betätigen?
Wann haben Sie als gebürtiger Steirer denn mit dem Skifahren begonnen? Angefangen habe ich auf einfachste Weise als kleines Kind bei uns in der Ost steiermark. Legen Sie mich nicht auf ein Alter fest, aber wir haben ohne Lift auf einem Hügel begonnen, auf dem wir un sere Piste zunächst selbst platttreten mussten. Später habe ich in der Zug spitzregion in Tirol bei meiner Cousine richtig Skifahren gelernt, mit Skischule und allem Drum und Dran.
Wo fahren Sie denn heute
am liebsten Ski?
Natürlich bin ich mit meiner Heimat der Steiermark und insbesondere Schladming
Finest-onTour | Gourmet
am Dachstein eng verbunden, mag es aber auch, andere Regionen zu ent decken. Vor zwei Jahren war ich zum Beispiel mit dem Bergsteiger Hans Kammerlander beim Skifahren am Kron platz in Südtirol, fahre gerne im Zillertal, Ischgl oder Sölden Ski. All diese Skige biete haben auch eine reizvolle regionale Küche, die ich gerne genieße.
Genau wie auf dem Teller
mögen Sie auch beim Skifahren
die Abwechslung ...
Absolut. Öfter mal was Neues, sage ich gerne!
Was macht die Steiermark aus kulinarischer Sicht so besonders?
Da müssen wir natürlich das Kürbiskern öl nennen und auch den Schilcher Wein, der in Deutschland noch nicht so bekannt ist. Darüber hinaus wachsen hier die gro ßen Käferbohnen und unser Schinken ist
ebenfalls toll. Spektakulär finde ich den kräftigen Graukäse oder den Stollenkäse aus dem Almenland, der in einem Silber bergwerk reift. Typische Spezialitäten, die gerne auch auf einer guten Skihütte gereicht werden.
Zurück zum Skifahren: Wie würden
Sie Ihren Fahrstil beschreiben?
Eher Mittelklasse (lacht). Ich denke, das Wort Genussskifahrer trifft es. Für mich ist Skifahren tatsächlich ein reines Frei zeitvergnügen, bei dem ich nicht ganz so viel Ehrgeiz entwickele wie zum Beispiel beim Kochen. Aber ein toller Ausgleich zu dem, was ich sonst tue.
In Ihrem Buch mit dem Salzburger Jahrhundertkoch Eckart Witzigmann geht es um das Thema Freundschaft und damit auch um einen gemeinsamen Sport wie das Skifahren. Konnten Sie beide klären, ob die Salzburger oder die Steirer die besseren Skifahrer sind?
Wir sind oft beim Sterne Cup der Köche gestartet, ein Skirennen für Köche. Eckart sagt immer, er sei dort ja in einer anderen Altersklasse gestartet und dass das des halb gar nicht vergleichbar war. Aber als ich endlich in die gleiche Altersklasse kam, hat sich der Eckart aus dem aktiven Renngeschehen zurückgezogen. Warum, müssen Sie ihn fragen (lacht).
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