Page 3 - PCL 04 2020
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EDITORIAL
VORWORT
ES IST MÜSSIG
darüber zu debattieren, zu klagen, zu „frohlocken“, was uns in den letzten Wochen und Monaten über alle Kommunikationsplattformen entgegenge- schleudert wurde.
„Erschrocken“ habe ich mich nur, dass ich an den Tagesnachrichten NICHT mehr erschrecke!
Ich gehöre bei weitem nicht der Generation Z an, die in und mit sich in innerer Harmonie lebt und die Geschehnisse außerhalb ihres Dunstkreises einfach ausklinkt.
Liegt’s an meinem Alter oder ist unsere Welt „härter“, ja aggressiver geworden? Liegt‘s an den Medien, die kaum noch etwas Positives oder Auf- bauendes berichten?
Nein, genau das Gegenteil tun sie, wenn sie sich geradezu dazu berufen fühlen, vorab jeglicher Be- stätigung durch die US-Wahlkommission, US-Prä- sidenten zu „küren“ und stellen sich schlußendlich auf die gleiche Stufe wie der Ex-Präsident.
Bleiben wir im Land: Warum wird, wie die Medien immer betonen, „kleinen Randgruppen“, die nicht repräsentativ für uns Deutsche stehen, auf den TV-Kanälen so viel Sendezeit für ihre Chaos-Taten eingeräumt? Es ist doch gerade diese TV-Bericht- erstattung, die „denen“ die Gewissheit gibt, genau richtig zu handeln – denn sonst würde ja nicht darü- ber berichtet werden. Ein Teufelskreis! Gesteuert? Von wem? Warum? Das End-Ziel?
Die mediengeile Steigerung erreicht (immer dann, wenn es nicht sofort beweisbar ist) einen weiteren Höhepunkt, wenn sie mit nachweislich falschen (sorry, falsch platzierten) Bild/Video-Material (Ta- gesschau: Manila/Überschwemmung vom 12.11., Vulkanausbruch 13.01. u.a.) unbegründete Ängste über allgegenwärtige Naturkatastrophen regel- recht schüren – so als wenn es nicht schon genug „Ärger und Unbill“ in der Welt gäbe. Wer jetzt von „Lügenpresse“ redet, liegt mal gar nicht so falsch.
Aufheizen – Aufstacheln – Panikmache: das ist der derzeitige „Zeitgeist“.
Ja, es ist zu einer regelrechten Sucht (seit der Erfindung des Buchdrucks) geworden, möglichst schnell möglichst und überproportional viel Quatsch und Ungereimtes in die Welt zu posaunen; und das gilt zunehmend für alle Belange in un- serem Leben.
Bewusst klammere ich Covid-19 aus. Zu paradox, zu unübersichtlich und unverständlich sind mir die Zahlenspiele von Bundespolitikern und Virologen, Gesundheitsämtern, Landräten, Bürgermeistern u.a. Verschwörungstheoretiker klammere ich aus – denen ist nun mal nicht (mehr) zu helfen.
Was uns weiterbringt ist – ZUVERSICHT!
Und es gilt nach vorne zu schauen. (Gen.18,16-33) Doch zu allererst nutzen wir (eigentlich wie in je- dem ausklingenden Jahr) die Rückbesinnung auf das abgelaufene Jahr.
Ja, es ist/war und wird hoffentlich ein Ausnah- mejahr bleiben. „Mathematisch“ haken wir die vergangenen Monate ab, denn 20 – 20 = 0. Also ein „0“-Jahr, das uns menschlich wieder etwas näher zusammengebracht hat (Hoffentlich!).
Im realen Leben ist Social Cocooning die Antwort darauf. Eine Reaktion auf diese sich im Wandel be- findende politische und ökonomische Weltsituation. Auf Deutsch „um-beschreibt“ man damit die Sehn- sucht nach wirklicher Empathie, ehrlicher Kommu-
nikation und authentischem Kontakt in ungezwun- gener Atmosphäre. Gleichzeitig wird im Zeitalter des Individualismus Cocooning, der Rückzug in die eigenen vier Wände, zum sozialen Resonanzraum und „fordert“ die Gemütlichkeit, das Gefühl von Wohlbefinden, der Entspannung sowie einer ange- nehmen Atmosphäre, besonders in Gemeinschaft mit Familie und/oder Freunden geradezu ein. Gerne nimmt er JOMO, „The Joy Of Missing Out“ – zu Deutsch: Freude am Verpassen, in seinen Tagesablauf mit auf. Das aber nur solange, bis ihm so viel Nähe und Ruhe „auf den Keks gehen“.
Handy d’raufhalten – Klick – und dann ONLINE weiterlesen ;-)
Ein Blick auf die aktuelle TV-Werbung zeigt, wie diese Sehnsüchte bereits marketinggerecht aus- geschlachtet werden, am besten zu sehen bei der Auto-TV-Werbung. Dabei warte ich immer noch auf das vegane Auto – nur um auch dieser Zielgruppe noch einen fahrbaren Untersatz schmackhaft zu machen bzw. das „Klima-Ungeheuer“ sympathi- scher darzustellen.
Wer aber dann die Nase endgültig gestrichen voll hat von all dieser seichten und nur und ausschließ- lich der Covid-19-Krise geschuldeten Duldsamkeit, der bricht „ohne Rücksicht auf Verluste“ auf sich und andere aus.
Er/Sie/Es glaubt, mit FOMO (Fear Of Missing Out) seine Verpassensangst, die seit der Eventisierung und Verbreitung von sozialen Medien um sich greift, sein Leben leben zu müssen.
Einen Seitenhieb auf die Covid-19-Politik kann ich mir aber dennoch nicht verkneifen: Endlich ist er da – der Impfstoff . Und wieder ist es die Presse, die etwas „hochjubelt“, ohne dass die „Überlebens- spritze“ überhaupt auf den Markt ist und vor allem WANN. Um den zu erwartenden Massenansturm zu bewältigen, werden Messehallen umfunktioniert und mit „Kontaktsucher“- Arbeitsplätzen bestückt. (Ach, welch schlimmes Wortgebilde!). Wenn dann Wortschöpfungen aus dunkelster deutscher Ver- gangenheit wie „KP1“ und „Corona-Detektiven“ alles verschlimmbessern, erinnert das an den 1981/2008 TV-Film „Die Welle“, der (bewusst?!) gerade wieder zur besten Sonnabendzeit gezeigt wurde (RTL II am 15.11.) Aktuell: Bundesbahn –
2. Platz frei Beamte
Wenn denn also „irgendwann“ ein Impfstoff da ist (...die Gamechanger der Pandemie, lt. Focus online), soll mit „sorgfältig geplanter deutscher Gründlich- keit“ in drei Risikogruppen eingeteilt, geimpft werden. Frage: Und in welcher Gruppe sind unsere Berufs- politiker enthalten? Ja wo sind sie denn? Schon vorab geimpft? Zum Wohle des Deutschen Volkes? Nutzen wir die nächsten Tage und Wochen, um zumindest darauf eine Antwort zu finden... Anson- sten heißt es: abwarten. „Schaun mer mal,
dann seh’n mer‘s scho“.
Mit diesem „beruhigenden“ bayerischen Spruch gelingt mir der Übergang auf unser Porsche Club- leben. Nochmal so ein Jahr? Muss eigentlich nicht sein! Gelang es dem ein oder anderen Porsche
Frank@Gindler.de
Club (PC Hamburg/Knutstorp, PC Isartal/ Winter- training, PC Osthessen Werksbesuch, Stuttgart) noch, eine von langer Hand vorgeplante 2020-Auf- taktveranstaltung durchzuziehen, war ab März 2020 Kreativität, Improvisationsgeschick und kluges Taktieren das Gebot der Stunde. Eine PCD-HV zweimal zu verschieben – ein außergewöhnlicher Kraftakt! Eine erstmalige Briefwahlmöglichkeit (notariell beglaubigt), eine erste Videozuschaltung für PC-Präsidenten und Geschäftsführer – ohne dem Fachwissen von
Fritz Letters, dem
wiedergewählten
PCD-Präsidenten (seit
2002 im PCD-Vor-
stand), undenkbar!
(PCLife/Seite 03/17).
Nach ewigem Hin und
Her und einem immer umfangreicher werdenden Hygienekonzept startete Mitte Mai (!) die erste Por- sche Club Motorsport-Veranstaltung (PCC Bilster Berg). Anfang Juli dann die erste genehmigte Groß- veranstaltung in Hockenheim und das „GO“ für das 1. PCHC Wochenende, 14 Tage später erst das 1. PSC-Weekend in Spielberg.
Dass es trotz allem Unbill ein großes Motorsport- jahr war, mit einer superstarken Teilnehmerzahl in allen Klassen spiegelt sich in der Haltung und in den Gesichtern der Sieger*innen wider (ab Seite 18). Auch die Porsche Clubs waren rege unterwegs. Fast alle Mitglieder sind in ihrem Porsche Club un- tereinander per Social Media verbunden, und so ent- standen daraus u.a. Bildersuchfahrten mit 1 Porsche (PCLife 02/36). Selbst Ende Mai konnte der PC Mona- steria noch das Sauerland er-fahren (02/35). Mit mehr Man-Power und noch mehr Hygienevorschriften wur- den Fahrtrainings veranstaltet, „beschleunigte“ Emo- tionen auf dem PEC in Hockenheim ausgefahren oder „unbezahlte Momente“ für das Club-Geschichtsbuch er-fahren. (PCLife 02). Aber auch „richtige“ Clubaus- fahrten mit über 20 Porsche waren im Programm. Tja – man braucht nur das richtige Konzept dazu (PCLife 02/40, PC München).
Ich würde sagen: Danke an ALLE, die vor und hin- ter den Kulissen nach wie vor die Zügel fest in der Hand halten; die mit ihrem Wissen, ihrem Sach- verstand und dem notwendigen Bauchgefühl das gemeinsame Porsche Club er-leben (erst) möglich machen! Wir sollten verstehen und annehmen, dass es nach Brems- und Gaspedal auch noch eines kühlen und klugen Kopfes bedarf, um in die- sen un-bewegten Zeiten weiterhin gut weiter- und voranzukommen.
In diesem Sinne
Bleiben Sie gesund und ...
...: „Aufgemerkt“:
Leben ist das, was du draus machst!
Frank Gindler Chefredakteur
facebook.com/frank.gindler
Neu: porsche.club.life.magazin
FINEST-ONTOUR.DE
PCLIFE 04-2020 3
Wie aus einem Schätzchen ein Schatz wird:
993 Carerra 2, Cabrio Bj. 1995,
türkismetallic, grau/grau s. Seite 55