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Parallel zur Uferstraße Malecon reiht sich im Stadtviertel Vedado, entlang der Calle Linea eine einst prachtvolle Villa an die andere. Ja, hätte man das notwendige Kleingeld, sprich zig Millionen, man könnte daraus einen Nobelvorort Ha- vannas machen. Leicht auf einer Anhöhe gelegen, ist es der Aufwind, der stetig für einige Grad niedrigere Temperaturen sorgt als unten in der engen, winkeligen Altstadt. Auch wer nur wenig Vorstellungsvermögen besitzt, erkennt die Schön- heiten der alten Villen. Sieht sich in den großen Eingangs- bereichen seine Gäste begrüßen, in den 4-5m hohen Wohn- zimmern mit immer noch erkennbaren echten Gips-Stuckde- cken, den Five-a-clock-Tea einnehmen... Die Villen sind be- wohnt, doch nicht wie in unseren Träumereien: Bretter- und Blechverschläge teilen die Räume in immer kleiner werdende Parzellen mit immer mehr Getier, Krims-
krams, den wenigen Habseligkeiten der
Habaneros, die hier auf engem Raum
oft in vier Generationen zusam-
menleben müssen.
Und noch einen „Bekannten“
habe ich getroffen: John Lennon.
Und gegenüber? Genau gegenüber: AdresseCalle8 ist ein kleiner idyllischer Park, eine Sitzbank. Seit dem Jahr 2000 sitzt er hier: John Lennon, der Pilzkopf-Beatle, Schwarm aller heutigen Omas, davon viele, die damals (Anm.d. Red.: 1962 wurde der erste Song „Love Me Do“ veröffentlicht) in Ohnmacht fielen, nur um ihn berühren zu dürfen. Jetzt sitzt er da, in Bronze gegossen und jeder darf sich neben ihn setzen. Ein Selfie bitte? Kein Problem. Stopp! Ein Utensil fehlt – Johns runde Nickelbrille. Irgendwie hatte
man die beim Gie- ßen der Statue vergessen. Und
so ist es seit Jahren ein
Zubrot für den „Parkwächter“, der gegen ein kleines Entgelt vorsichtig und mit Bedacht eine Nickelbrille aus dem Etui entnimmt und ihm, den großen Musiker und Friedensakti- vist, auf die Nase drückt. Damit sind dann auch die Selfies authentisch. Übrigens: John Lennon war nie auf Kuba. Wa- rum also dann die Bronzestatue?
In der Zeit nach der Revolution 1959 bis in die siebziger Jahre hinein waren solche Typen gar nicht gern gesehen! Sowohl die Beatles als auch die Rolling Stones und all die anderen wilden Rock’n’Roll-Gesellen galten offiziell als Ausdruck von Dekadenz und Ideologieträger der imperialis- tischen Welt. Zeitweise gab es sogar ein allgemeines Sen- deverbot für angloamerikanische Musik und der „Sprache des Feindes“.
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Ich ertappe mich dabei, mich völlig und ausnahmslos in die Altstadt von Havanna zu verlieben. Dabei ist Kuba doch noch viel mehr. Also auf: Ein neuer Tag, ein neues LIBRE CUBA.
FINEST onTOUR I WELTREISEN I KUBA