Page 52 - PCL Winter 2018
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Unser erstes Ziel, die Eifeler Glockengießerei in Brockscheid, wurde nach kurvenreichen Fahreinheiten über nahezu leere Straßen in einer Stunde erreicht. Seit 1840 befindet sich der Betrieb im Besitz der Familie Mark unter der Leitung von Cor- nelia Mark-Maas. Unser fachkundiger Führer erläuterte sehr anschaulich das Herstellen der schönen Bronze- und Mes- sing-Glocken. Da das Prozedere des Glockengusses sehr auf- wändig ist, findet dieses Ereignis nur 4-5mal im Jahr statt. Dennoch wurde sehr interessant erklärt, wie viele Einzel- schritte für das Gießen der Glocken notwendig sind. Nach diesem Besuch in der Gießerei wurden wir zum „11-Ühr- chen“ von einer reizenden Wirtin und ihrem Team im angren- zenden Gasthaus erwartet.
Frisch gestärkt ging es weiter über Deudesfeld und Herforst vorbei an idyllischen Eifel-Maaren nach Fell im Nosserbachtal, wo uns ein Besuch im Schieferbergwerk bevorstand. Der För- derverein Besucherbergwerk Fell und die Gemeinde Fell be- gannen 1994 mit dem Ausbau des Bergwerks, sodass bis heute bereits über 300.000 Besucher gezählt wurden. Die Führung unter Tage dauerte eine gute Stunde bei einer kon- stanten Temperatur von ca. 12 Grad Celsius, was bei den sommerlichen Außentemperaturen sehr erfrischend wirkte. Witzigerweise erfreuten unsere Schwaben den Bergwerks- führer, stammt er doch ebenfalls aus dem Schwabenländle. In zwei Gruppen erforschten wir auf dem Grubenwanderweg zwei Stollen, die durch einen 100 Meter langen Treppen- schacht miteinander verbunden sind. Wir bekamen einen an- schaulichen Eindruck von der harten Arbeit der Schieferge- winnung unter Tage. Wieder am Tageslicht in der Sonne genossen wir einen kleinen Nachmittagssnack im angrenzen- den Bistro.
Über weiterhin romantische Sträßchen erreichten wir gegen 17:00 Uhr nach 130 km wieder unser Hotel. Nach dem Ape- ritif erwartete uns ein gutes Buffet mit herrlichem Lachs und weiteren Leckereien.
Die für Samstag von Ute und Fritz erstellte Tour stand unter dem Motto „entlang der Mosel“ und bescherte uns eine inter- essante Stadtführung durch Traben-Trarbach, die allerdings bei diesem schönen, heißen Wetter manche Teilnehmer fast verdursten ließ.
Umso größer war dann das Vergnügen des anschließenden Mittagessens im Reiler Hof in Reil. Das traditionsreiche Fach- werkhaus an der Mosel war ein besonderes Schmankerl für Genießer. Das dreihundertjährige Gasthaus erfreute uns mit charmanter Gastfreundschaft und der erstklassigen Küchen- kunst der Familie Heim. Gerne wären wir bis zum Abend dort geblieben. Leider konnten wir aber nicht länger verweilen, warteten doch am Nachmittag weitere Erlebnisse auf uns. Auf dem Rückweg zum Hotel „streiften“ wir den Calmont. Dabei handelt es sich um einen Höhenzug des Moseltals zwi- schen Bremm und Ediger-Eller. Der bekannte Weinort Bremm liegt an der wohl bekanntesten und schönsten Moselschleife im Herzen der Calmont-Region. Die Aussicht ist einmalig. Hier befindet sich auch die mit 65 Grad steilste Weinberglage Europas. Die Teilnehmer fuhren während der gesamten Aus- fahrt immer wieder auf verschiedenen Routen – Basis war al- lerdings ein gemeinsames Roadbook. Wie üblich haben die Teilnehmer ihre Strecke nach eigenem Geschmack optimiert. Deshalb sahen wir uns während der gesamten Ausfahrt meist nur an den vorgegebenen Zwischenzielen.
Kaum zurückgekehrt ins Hotel, frisch geduscht oder kurz in den Swimmingpool gesprungen, ging es auch schon weiter. Zu Fuß starteten wir zur Boots-Anlegestelle an der Mosel. Die MS Goldstück holte uns zu einer privaten Weinprobe an Bord. Bei der Fahrt mit Wendeschleifen nach Alken wurden wir vom Inhaber des Weinguts Anton Hammes in die Geheimnisse des Moselweines eingeführt. Sehr fachkundig beraten, genossen wir die schönen Weine aus den Alkener Spitzenlagen und manch einer von uns ließ es sich nicht nehmen, einige Fla- schen der leckeren Tropfen zu kaufen. In Alken erwartete uns um 19:00 Uhr und bei immer noch sommerlich heißen Tem- peraturen das Gasthaus Zimmermann zu einem hervorragen- den Abendessen. Das erste Haus im Ort ist eine wunderbare Adresse für einen romantischen Abend an der sonnigen Ter- rassen-Mosel. Die moselfränkische Küche ließ keine Wünsche übrig, die erlesenen Weine rundeten den Genuss perfekt ab. Durch einen Bustransfer wieder zurück ins Krähennest beför- dert, beendeten wir die überaus gelungene Porsche-Ausfahrt bei einem Absacker, um uns alle einig zu sein: Auch bei der nächsten Ausfahrt sind wir alle wieder dabei. n
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