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v.l.n.r:
Anita Clavuot, Reto Bieler (Präsident ASG), Theresia Enzinger, Frau Bieler, Dr. Peter Enzinger (Präsident Österreichischer Golf Verband), Dumeng Clavuot (Präsident Engadine Golf Club)
Engadine Golf Club – Home of Swiss Golf — since 1893
Das Jubiläumsturnier wurde, wie vor 125 Jahren, als Mixed-Foursome am
1. August bei strahlendem Sonnen- schein ausgetragen. Die Early Birds starteten auf der Golfanlage Samedan bereits um 07:00 Uhr in der Früh mit einem Kanonenstart. Um den Spiel- fluss bei der Rekordteilnehmerzahl von 258 Spieler/Innen zu beschleuni- gen wurde in Flights mit 6 Personen gespielt. Der zweite Kanonenstart dann um 13:00 Uhr.
v.l.n.r.: Michael Ringier (Verleger),
Hans Wiedemann (GM Badrutt’s Palace Hotel)
Von der ASG war Präsident Reto Bieler und das Vorstandsmitglied Olivia Stoffel mit dabei. Aktiv mitgespielt haben von der ASGI deren Präsident Franz Szolanski, vom Bündner Golfver- band der Präsident Pius Ackermann und ebenfalls mit auf der Runde Präsi- dent Peter Enzinger vom Österreichi- schen Golfverband. Mit großer Freude wurden auch die EGC-Playing-Pros Caroline Rominger und Martin Ro- minger begrüßt. Am Abend dann standesgemäss, ausgelassen und har- monisch die große Jubiläumsfeier im Badrutt’s Palace Hotel, St. Moritz.
Turnierergebnisse als PDF zum downloaden. (PDF)
Die Geschichte des GC ist in der Design Gallery St. Moritz noch bis Dezember ein Thema. Auf 31 Plaka- ten, entlang der langen Rolltreppe vom See bis hoch zum Badrutt's Palace, wird die Geschichte und Entwicklung des ENGADINE GOLF CLUBS und des Golfs im Engadin zu be-
staunen sein.
Schönes Spiel
Der sportlich anspruchsvolle 18-Loch- Platz in der Golfanlage Zuoz-Madulain (Par 72, 5.633m/gelb) liegt auf etwas über 1.700 m üNN und bietet nur selten die Möglichkeit sehr weite Bälle zu schla- gen. Präzision und ein gutes genaues Spiel mit den Eisen sind auf der meist fla- chen Ebene gefragt. Am besten ist es je- doch, man bespielt den Platz zweimal. Uralte Lärchen, kleine Seen und Bäche sind über den Platz verteilt. Das Glet- scherwasser ist eiskalt, daher sollte man die Angel nicht vergessen – oder: den Ball erst gar nicht hineinschlagen. Wer gut zu Fuß ist – bitte sehr. Flach und eben sind die Fairways, aber die An- und Ab- fahrten zum nächsten Abschlag „hüge- lig“, da macht ein Golfcart Sinn.
Für das Engadin sind Nachhaltigkeit und Ökologie wichtig, und so musste das Ar- chitekten-Team beim Bau der Golfanlage Zuoz-Madulain 2002 die 72-Par-Anlage nach den modernsten golftechnischen Gesichtspunkten und unter Berücksich- tigung der ökologischen wie topographi- schen Voraussetzungen bauen. Es ist ein technisch anspruchsvoller Kurs mit weit- läufigen Fairways, die von viel Wald um- geben sind. Zahlreiche Wasserhinder- nisse und Sandbunker sowie acht Doglegs mit zum Teil blinden Abschlägen müssen gespielt sein. Ein schön gelegener Golfplatz, der durch seine anspruchsvolle Linienführung auch geübte Golfer vor ganz neue Herausforderungen stellt.
Der Clubmanager Ramun Ratti.
Ramun ist seit 2016 Clubmanager, hat Hcp 9.7 und sorgt sich um die beiden Golfanlagen Samedan und Zuoz-Madu- lain. Zeit zum Spielen hat er nicht viel, aber wenn, dann aber: ... Mit ihm eine Runde zu spielen macht Spaß, denn er hat so viel zu erzählen, dass man fast das „schöne Spiel“ vergessen mag. Wenn er davon redet, dass zur frühen Stunde
Rehe, Füchse und Feldhasen über den Platz huschen, wie schön eigentlich zu fast allen Tageszeiten die glasklaren Seen in der Sonne blitzen, die Schatten der umliegenden Bergspitzen sich im See wi- derspiegeln – ja dann ist man im Engadin angekommen und lässt sich von den ein- zigartigen Lichtverhältnissen regelrecht einfangen. Die Saison ist kurz – nur von meist Mitte Mai bis Ende Oktober. Die Frage, was der Unterschied zwischen sei- nen beiden Golfplätzen ist, die nur zwölf Autominuten auseinander liegen, ist schnell geklärt: BE-SPIELEN. Vorab: es sind zwei grundsätzlich verschiedene
Plätze, die ein völlig unterschiedliches Spiel erfordern. „Der älteste Golfclub der Schweiz“, sagt Ramun, „ist unser Home of Swiss Golf“. Ähnlich wie ein Links- kurs aufgebaut, mit Wasserhindernissen
und alten Baumbeständen, die schon vor der Golfplanung hier standen.
Und so ist es unausweichlich, dass beim Abschlag (Par 72, 5.923m/gelb) zum Teil 700 Jahre alte Lärchen mitten im Sichtfeld stehen, die man strategisch um-spielen muss. Wer nun einen hüge- ligen Golfplatz erwartet, wird von die- ser Anlage überrascht sein. Die Fair- ways sind flach, die Bälle fliegen, dank der Höhe, weiter als sonst. Trotz allem: man sollte den Platz nicht unterschät- zen und selbst gute Spieler/Innen fin- den hier eine gewisse Herausforderung. Und „Hab Acht“ ist geboten: die plötz- lich auftretenden Maloja-Winde pfeifen unverhofft, meist im Sommer, über den Platz und machen alle Annäherungs- schläge zur Farce.
Nur sechs Kilometer von St. Moritz ent- fernt kann man hier, mit einem atem- beraubenden Rundumblick auf die Bergkulisse des Oberengadins, das schöne Spiel genießen. Das inspirierte übrigens Willy Bogner für seine 007- Filme und Sean Connery erinnerte sich hier immer an seine Heimat Edinburgh. An sechs Löchern prangt eine überdi- mensionale, dunkelgrüne Rolex-Uhr, wie man sie nur von den Major-Tur- nierplätzen kennt. Und wenn dann noch ein Helikopter oder Learjet zwi- schen den Bergen auftaucht und auf dem nahe gelegenen Flugplatz landet, sind manchmal die Flugbahnen der Golfbälle Nebensache!
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