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LEHRREICHE LADIES-DAYS 2018
ANNEAU DU RHIN
Am Samstag werden schon morgens ab sieben Uhr die Ankömmlinge bei frischen drei Grad gut gelaunt von den Helfern begrüßt und bekommen Ihre Parkplätze zugewiesen.
TEXT: ANNEKE VOLKE
Wer sich nicht schon am Abend vorher angemeldet hat, tut dies jetzt, erhält nach Erledigung der Formalitäten seine Startnummer und macht sich mit den anderen Fahrern aus seiner bzw. ihrer
Gruppe bekannt. Gerne wird sich an der bereitgestellten Kaffeemaschine bedient und auch die Plätzchen sind sehr willkommen. Bei den Damen ist die Stimmung gleich sehr fröhlich und nach der Sicherheitseinweisung, Flag- genkunde und Einstellung der richtigen Sitzposition werden wir in drei Grup- pen á drei Fahrerinnen entsprechend unserer Rennstrecken-Erfahrung aufge- teilt. Ich bin erst zum zweiten Mal hier und bleibe bei den Anfängerinnen. Nach dem Fahrerbriefing, Pflicht für alle, also auch für die Teilnehmer des Fahrtrainings und der PCS Challenge, werden die Abschlepphaken eingedreht (man weiß ja nie, ob die nötig werden), Start-Nummern aufgeklebt und even- tuell noch etwas repariert. Die bereits anwesenden Mechaniker vom PZ He- gau-Bodensee sind gerne beim Befestigen eines Innenspiegels hilfreich (die Fahrerin kann „sich“ nicht mehr sehen, was großes Gelächter hervorruft). Wir sind erst um zehn Uhr mit unserem ersten Training dran und so verbringen wir die Zeit mit angenehmen Gesprächen und hydrieren (Wasser und Kaffee), denn wenn man zu wenig trinkt, lässt die Konzentration nach, wie unsere Trainer Gerry, Horst und Rudi betonen. Gerry, selbst erfahrener Rennfahrer, ist unser „Fahrlehrer“ und er will es mit uns drei Anfängerinnen langsam an- gehen. Jede hat ein Funkgerät im Auto und bekommt darüber Anweisungen und Tipps zur Ideallinie vom Führungsfahrzeug. Damit jede mal direkt hinter ihrem Trainer diese erfahren kann, wird jede Runde durchgewechselt. Ich bewundere die Energie von Gerry, der ununterbrochen Tipps gibt und be- komme in den ersten zwei Turns kaum etwas davon mit, denn konzentriert mit 130 Sachen durch eine Kurve fahren und zuhören sind schwierig. Mein Vergleich, er könne auch den Wetterbericht vorlesen, da würde ich auch nichts von mitbekommen, ruft große Erheiterung hervor. Ab dem zweiten
Turn wird es schneller und schneller und ich frage mich, welche rote Linie Gerry meint, die ich zum Einlenken als Anhaltspunkt nehmen soll. Ich ent- decke sie und höre auch den Tipp in der Senke den Wagen gerade zu stellen bevor ich die zweite Kurve der Schikane nehme. Beim „Wedeln“ durch die als Geschwindigkeits-Reduzierer aufgestellten Pylonen haue ich eine um und kicke sie mit dem Spoiler in die Wiese. Also: nicht so dicht „wedeln“. In der nächsten Runde steht sie wieder und ich er- wische sie dann auch nicht noch einmal.
„Wozu brauchts eine rote Linie?“ Ladies-Day am 07.04.2018 Zusammen mit dem Porsche Club Deutschland
Nach den insgesamt vier Turns sind wir Anfänge- rinnen schneller als die vor uns rausgefahrenen Gruppen und müssen Tempo rausnehmen, denn während des Trainings herrscht absolutes Über- holverbot! Übrigens ist das Wetter während des Tages richtig schön geworden und wir können uns in den Fahrpausen bei 25 Grad auf der Wiese oder dem Trailer sonnen.
Am Abend sind wir alle erledigt, aber zufrieden mit unserem Fortschritt. Am Sonntag, Tag des PC Club Cup, fahre ich mit gestärktem Selbstver- trauen und Gerrys Tipps im Kopf in der blauen Gruppe (Anfänger ) mit und erringe im ersten Wertungslauf bei den Damen den dritten Platz. Insgesamt ein tolles Wochenende!
PCD I ANNEAU DU RHIN
02 I 2018 PCLIFE 25