Page 42 - PCL 2016
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MOTORSPORT I PCD I PCS CHALLENGE
STARKREGEN
vs. Rundenzeiten
Zur PCS-Challenge am Freitag während des Hegersport Testtages und eingebettet in das Rahmenprogramm des Porsche Sports Cup (PSC), hatten sich 17 Porsche Fahr- zeuge mit 23 Fahrern und Fahrerinnen angemeldet. Mit dabei 911er vom G-Modell, 993 bis zum 991 GT3,
ebenso einige 968Transaxle Porsche und auch ein Cayman hatten sich auf die weite Strecke nach Knittelfeld, an den Red Bull-Ring gemacht. AllenWetter-APPszumTrotz,erwarteteunsamFreitagMorgeneit- ler Sonnenschein, sodass noch rekordverdächtige Rundenzeiten beim ersten „Freien Fahren“ realisiert wurden.
Während der Fahrerbesprechung am Nachmittag konnte nur der Referent durch das Fenster die ersten schwarzen Wolken über der Remus Kurve sehen, die einen Starkregen ankündigten.
Sicherheit geht vor
Einige Wetter-Apps prognostizierten, dass der Regen eine Stunde vor Beginn der Wertung aufhören sollte. Sollte..... deshalb musste eine „Regen-Rundenzahl" festgelegt werden. Die Teilnehmer konn- ten somit beliebig viele Runden fahren, bis sie mit der schwarz-weiß karierten Flagge abgewunken wurden. In die Wertung gingen aber nur die festgelegten Runden ein.
Für das 2. „Freie Fahren“ traf die Entscheidung für den Starkregen voll zu, was Rundenzeiten von knapp 3 Minuten bestätigten. Aber auch die mutigen Vorhersagen auf Basis der Wetter-Apps hatten recht. Bis zum Wer tungslauf hör te der Regen auf und die Strecke trocknetekomplettab.NachdemdieTeilnehmerihrePflichtrunden für die Wer tung absolvier t hatten, konnten sie noch einige schnelle Runden ohne Wer tungsstress genießen.
Nicht so das Auswertungs-Team. Noch während die Teilnehmer fuhren, zeigte sich, dass die automatisch generierte Ergebnisliste eben keine Ergebnisse brachte. In einer kleinen Notaktion musste die Auswertung aus den einzelnen Daten mit Excel zusammen ge- bastelt werden.
Und so wurde gemessen:
Über den Transponder und das Mess-System wird die Rundenzeit in [Minuten:Sekunden,1000stel Sekunden] gemessen. Diese Zeit wird in Excel intern als Dezimalzahl mit der Einheit [24-Stunden] abgelegt und muss in eine Dezimal-Zahl mit der Einheit [Sekunden] umgerechnet werden. Diese Berechnung muss für die Referenzzeit, die absolute Uhrzeit der ersten und der letzten gewerteten Runde (Fahrzeit) erfolgen.Aus der Referenzrunde und der Fahrzeit können dann die Wertungspunkte ermittelt werden... Dabei bleibt die Frage offen, was ist spannender: Das Fahren oder das Auswerten? Beispiel:
Rundenzeit: 2:22,244 •Excel-internerWert:0,00164634259259259
• Zeit in Sekunden:142,244 (Excel-interner Wert * 24 Stunden * 60 Minuten * 60 Sekunden)
Mit einer halben StundeVerzögerung konnte dann die Siegerehrung doch noch stattfinden.
Die üblichen Spitzenreiter konnten auch am Red Bull-Ring die Wer- tung für sich entscheiden: Die Teams Karl-Heinz und Ute Kröger (Gesamt + Klasse 2, 9 Punkte), Gerhard Wanner (Klasse 1, 32 Punkte), Ulrich und Marcel Kramer (Klasse 3, 45 Punkte) sowie Susi Haas und Bill Barazetti (Klasse 4, 138 Punkte) konnten jeweils in ihrer Klasse gewinnen.
Dieter Kohm konnte in der Klasse 3 mit 49 Punkten nur den zwei- ten Platz in seiner Klasse erreichen. Zur Erinnerung: 49 Punkte be- deuten491000stelSekundenAbweichungzurReferenzzeit.Dabei sind noch die Dauer des Pflichtboxenstopps sowie die Boxen-Ein- und Ausfahr tzeit mit zu berücksichtigen.
Trotz aller Widrigkeiten hatten wir alle viel Spaß und konnten die kurze Zeit in der Steiermark genießen – und das nicht nur auf der Rennstrecke. Die nächste PCS-Challenge findet quasi in „Heimatnähe" bei den Porsche Club Days in Hockenheim am 8. und 9. Juli statt.
TEXT FRITZ LETTERS BILDER TEAM GRUPPE C MIT TIM UPIETZ
Der lange Weg nach Knittelfeld
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