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FINEST ON TOUR I SINGAPUR
sich zurückgesetzt in die Zeit „vor unserer Zeit“. Schwere Holzportale, die typischen Qing-Dynastie-Häuser mit ihren geschwun- genen, ziegelbedeckten Dächern, alte Stein- pagoden, wie die 15 Meter hohe sechs- eckige Ziku-Pagode und an fast jeder Ecke ein buddhistischer Tempel, lassen ahnen, wie die Stadt vor der Kulturrevolution lebte. Um das zu Verdeutlichen: das zu einer Zeit, in der sich Columbus anschickte (1492) Ame- rika wieder zu entdecken und im Jahre 1002 Otto III. das Heilige Römische Reich als Kai- ser regierte.
Zu den bedeutendsten Tempeln zählt der Guangyan, ein buddhistischer Tempel. Er befin- det sich im Wald von Fengqi Berg, in einer Höhe von etwa 1.100 Metern und wurde in der Jin-Dynastie erbaut. Die Mount Qingcheng Tempelanlage gilt als Gebur tsor t des Taoismus. Übersetzt man den Namen der Region SICHUAN, wird daraus das „Land des Überflusses“, was aber nichts mit Gier und Reichtum zu tun hat, als vielmehr das Zusam- menkommen von vier Flüssen, die die Region einst Jahrtausende lang überschwemmten. Dujiangyan ist ein Teil des UNESCO-Welt-
kulturerbe, das aber nicht wegen seiner Be- schaulichkeit, den alten, kunstvoll geschnitz- ten Holzhäusern bekannt ist, sondern, weil es mit einem ausgeklügelten Bewässerungs- system seit 2.300 Jahren das Stauwehrsy- stem (Yuzui, Feishayan und Baopingkou) den Fluß Min kontrollier t. Nur so konnte die Region zu einer „Reiskammer“ des übrigen Riesenreiches werden. Denn eines wird übersehen: Obwohl das Land so riesig ist, sind generell die Anbauflächen für landwir t- schaftliche Erzeugnisse äußerst begrenzt. Dem wirkt – zum besseren Verständnis – der Regierungsapparat entgegen und siedelt Millionen von Land-Chinesen in die Mega- Millionenstädte um. Ein Teufelskreis.
Weit beschaulicher und angepasst in ihre Umgebung fühlen sich die großen Pan- dabären im wohl bedeutendsten Natur- schutzgebiet Wolong. Die CCRCGP Duji- angyan Panda Basis in Qingchengshan Stadt Dujiangyan City liegt etwa 18 Kilometer von Dujiangyan. Hier leben etwa 10 % aller Pan- dabären. In der vom WWF mitfinanzier ten Forschungs- und Zuchtstation sind diese zierlichen und drolligen, anscheinend immer
zum Spielen und Unsinn aufgelegten Gesel- len magischer Anziehpunkt für alle Chinesen, die sie sehr verehren. Das Eingangstor ist nur zehn Autominuten vom Resort entfernt. Besonders sehenswert ist der Buddha in Leshan. Er wurde während der Tang-Dyna- stie (618–907) in einen Felsen am Zusam- menfluss der Flüsse Min Jiang, Dadu und Qingyi unweit der Stadt Leshan, im südli- chen Teil der Provinz Sichuan in China, ge- hauen. Seit 1982 steht der Buddha auf der Liste der Denkmäler der Volksrepublik China. 1996 wurde er zusammen mit dem Emei Shan, einem der vier heiligen buddhi- stischen Berge, in die Liste des UNESCO- Welterbes aufgenommen.
TEXT FRANK GINDLER
FOTO SIX SENSES, FRANK GINDLER
Six Senses
Quing Cheng Mountain
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FINEST-ONTOUR.DE


































































































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