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Der Schwerpunkt der alten Kaufmanns- städte lag in den Anrainerstaaten rund um die Nord- und Ostsee. In ihrer Hoch- blüte waren es die See- und Binnenstädte, verteilt auf sieben Staaten, die heute mit ein Teil der EU sind. Schon damals ein Schwergewicht in diesem Verbund: Deutschland. Bis zum 17. Jahrhundert dauerte die freie Handelsmacht der han- seatischen Fernkaufleute, die mit dem Handel von Stoffen, Gewürzen, Pelzen, Waffen, Teer, Metallwaren u.a. für Wohl- stand in ihren Städten, Ländern und weit
darüber hinaus sorgten. Überträgt man ihren Wirkungskreis in das Jahr 2015, dann wären heute 20 EU-Staaten den wirt- schaftlichen Interessen der Kaufleute un- tergeordnet und Königshäuser und Für- stentümer auf das Geld der Kaufleute angewiesen. (Anmerkung der Redaktion: Bis zu der EU-Erweiterung 2004 gab es 25 EU-Mitgliedsstaaten). Hier wurde fleißig gearbeitet, gehandelt und Geschäfte ge- macht, da wurde richtig Geld verdient. Die alten Speicheranlagen (z.B. in Hamburg), die alten Patrizierhäuser sind ausreichend Beweis für den damaligen Erfolg des EU- Städtebundes. Auch Danzig hat so ein Hanse-Überbleibsel und zwar das Krantor direkt an der Uferpromenade (Dlugie Pob- rzeze). Das Wahrzeichen der Stadt steht, fein säuberlich herausgeputzt, fotogen und unü- bersehbar als Denkmal am Ufer der kleinen Moltau (Motlawa). Zu seiner linken und rechten Seite reiht sich ein schmales Gie- belhaus an das andere. Eine wirklich über- wältigende Fotokulisse. Nicht zu unrecht wird die Stadt als Perle der Ostsee betitelt, wobei es treffender heißen müsste: Bernstein – Gold der Ostsee. Klingt zwar nicht so ver- führerisch, stimmt aber, denn hier ist eines der großen Zentren der Bernsteinverarbei- tung. Mit seinen circa 450.000 Einwohnern ist die Stadt überschaubar.
Fortsetzung s. PCLife 2-2016
FINEST-ONTOUR.DE


































































































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