Doppelsieg für Michael Joos beim PCHC Finale
Alexandra Irmgartz holt die Meisterschaft
In einem spannenden Finale der Porsche Club Historic Challenge auf dem Nürburgring holte sich Alexandra Irmgartz (964) den Meistertitel. Gerade im ersten Rennen musste die neue Titelträgerin richtig kämpfen, um sich der Meisterschaft sicher zu sein. Die beiden Gesamtsiege gingen souverän an Michael Joos (997 GT3 Cup) vor Holz/Holz (996 GT3 RSR) bzw. Silvio Schindler (997 GT2).
So viel Spannung hätte Alexandra Irmgartz wohl nicht unbedingt gebraucht. In beiden Rennen war der Porsche-Pilotin Klassenkonkurrent Mathias Dankmer (911 3,2) entwischt und nicht mehr ganz so leicht einzufangen. Alexandra Irmgartz behielt die Nerven und ließ sich auf dem Weg zum Titel nicht beirren. Genau auf solchen Wegen werden Meister geboren und am Ende schnappte sich Irmgartz sowohl Dankmer als auch die Klassensiege Nummer 13 und 14 in dieser Saison. Rang drei holten sich in der Klasse jeweils einmal Ralf Bender bzw. Ralf Schmaus (beide 964 Cup).
Irmgartz hat Titel in der Tasche
Damit stand fest, dass Alexandra Irmgartz in ihrer ersten kompletten PCHC Saison den Titel in der Tasche hatte. „Mir ist ein richtig großer Stein vom Herzen gefallen. Matthias Dankmer hat es mir echt nicht leicht gemacht. Ich habe ihn aber erst einmal fahren lassen, weil ich wusste, dass er abbaut. Aber jetzt ist es geschafft. Vor der Saison hatte ich mir das nicht vorgenommen. Ich wollte einfach Spaß haben und mal sehen was dabei herauskommt. Ich denke, dass das auch ein Garant dafür war locker zu bleiben und nicht zu verkrampfen und sich nicht selbst enorm Druck zu machen“, befand die neue Titelträgerin nach dem abschließenden Rennen.
Engster Konkurrent um den Titel war Marc Hönsch (968), der die Saison als starker Gesamtzweiter abschloss. Der Transaxle-Pilot ließ auch beim Finale nichts anbrennen und holte sich zwei ganz souveräne Siege in der Klasse 3 vor Thomas Hähner und Andreas Pöhlitz (beide 968). Am Ende fehlten gerade einmal drei Zähler auf Alexandra Irmgartz.
Michael Joos in der Eifel nicht zu schlagen
In einem stark besetzten Teilnehmerfeld sicherte sich Michael Joos beide Gesamtsiege. Der Geislinger war beim Saisonschluss nicht zu bezwingen. Gleich vom Start weg bestimmte der junge 997er Pilot das Tempo und baute den Vorsprung auf das Verfolgerfeld kontinuierlich aus. Im ersten Rennen betrug der Vorsprung zu Platz zwei über 55 Sekunden. „Jetzt haben wir die Fahrwerksprobleme endlich in den Griff bekommen. Zum Rennen gibt es gar nicht viel zu sagen, da der Vorsprung mit über 50 Sekunden sehr groß war. Jetzt im zweiten Rennen konnte ich nochmals mit großem Vorsprung gewinnen. Besser kann es nicht gehen“, so Michael Joos. Hinter dem zweimaligen Gesamtsieger und Gewinner der Klasse 10 tobte der Kampf um die übrigen Podestplätze.
Gerade der erste Durchgang bot viel Spannung, wobei sich das Team Holz/Holz gegenüber Kim Berwanger (997 GT3 Cup) mit 1,583 Sekunden Vorsprung durchsetzte. Im zweiten Rennen schnappte sich Silvio Schindler (997 GT2) souverän die zweite Position, nachdem er in Durchgang eins lange um Rang zwei gekämpft hatte und schließlich als Vierter das schwarz-weiß karierte Tuch sah. „Heute hat es endlich geklappt. Die Reifen haben gestimmt. Das ist bei dem höheren Gewicht des Autos der entscheidende Faktor. Ich habe im ersten Rennen schon gemerkt, dass es gut gehen kann. Das letzte Mal habe ich die gelbe Flagge übersehen und eine 20 Sekunden Strafe bekommen. Aber heute konnte ich das Ergebnis sehr schön nach Hause fahren und ich bin rundum zufrieden“, freute sich Schindler.
Haci Köysüren Meisterschaftsdritter und bester 997er-Pilot
Rang drei holte sich nach dem fünften Platz im ersten Rennen Haci Köysüren (997 GT3 Cup), der damit zum zweiten Mal die Klasse 9 für sich entschied. Köysüren schloss damit die Saison als Meisterschaftsdritter und bester 997er-Pilot ab. „Das erste Rennen war schon gut und mit dem Klassensieg bin ich natürlich sehr zufrieden. Jetzt im zweiten Rennen lief es noch besser. Gesamtposition drei war natürlich super. Das hat viel Spaß gemacht“, erzählte Köysüren. Dabei setzte sich Köysüren recht knapp gegenüber Winfried Assmann durch, der als Gesamtvierter den zweiten Platz in der Klasse 9 belegte. Assmann hatte sich im zweiten Rennen Runde um Runde nach vorne gekämpft und Benno Berwanger, der für seinen Sohn in den 997er geklettert war, auf die fünfte Position verwiesen. Zweimal Dritter in der Klasse 9 wurde Joachim Bleyer, während in der Klasse 10 Thomas Reichel bzw. Reiner Sessler den dritten Rang hinter Joos und Berwanger belegten.
Sebastian Glaser und Heinz Bayer siegen bei den 996er
Mit acht Teilnehmern war die Klasse der 996 GT3 Cup Fahrzeuge beim Finale in der Eifel gut besetzt. Im ersten Rennen setzte sich Sebastian Glaser gegenüber Martin Flak und Heinz Bayer durch. Wegen Motorproblemen an seinem GT3 RS musste der Klassensieger kurzfristig in den Cup 911er umsteigen.
Der wurde gerade noch rechtzeitig für das erste Rennen fertig, so dass der Klassensieg und der achte Platz im Gesamtklassement keine Selbstverständlichkeit war, wie Sebastian Glaser erläuterte: „Das Auto war zuvor im Kiesbett, Bolzen gebrochen und Rad weg. Das wurde noch in letzter Sekunde repariert. Der Start war gut und das Auto ist auch anfangs noch gut gefahren. Aber nach drei, vier Runden kam dann immer mehr Untersteuern. Aber trotzdem, ich bin happy. Bester 996er, das hat schon gepasst“.
Im zweiten Rennen musste sich Glaser in einem engen Finish Heinz Bayer geschlagen geben. Beim Start hatte sich Bayer gleich an Martin Flak vorbeikatapultiert. Bald lag der 996er in Schlagdistanz, dazwischen nur noch Reiner Sessler im 997 Cup. Als Sessler schließlich vorbeiging, setzte sich Bayer in den Windschatten des bis dato Klassenführenden. Der hielt dem Druck kurze Zeit stand, musste dann aber Beyer vorbeilassen. Der setzte sich sofort etwas ab. Am Ende wurde es fast noch einmal knapp, als sich Bayer einen Ausrutscher leistete, wodurch Glaser noch einmal auf 0,87 Sekunden ranfahren konnte. Dritter wurde dahinter Martin Flak, der Georg Schwittay und Paul Schwarz hinter sich hielt. „Die lange Pause hat man schon gemerkt. Wenn man fast das ganze Jahr nicht gefahren ist, muss man sich erst wieder an das Auto gewöhnen. So gesehen bin ich mit mir zufrieden“, berichtete der Klassenvierte. Den Titel in der Klasse schnappte sich am Ende allerdings Dr. Florian Keck.
Mate Eres in der PCHC vorne
Bester luftgekühlter 911er war einmal mehr Mate Eres (964 RSR 3,8), der das Ziel auf den Plätzen vierzehn und zwölf sah. Eres mischte sich dabei wie immer mitten unter die neueren Modelle und focht eben dort seine Kämpfe aus. Denn in der Klasse 5 war Eres ohne Gegner geblieben, wodurch die Punktausbeute trotz Platz eins eher bescheiden ausfiel. Dennoch reichte es für den 964er Piloten zu Platz fünf in der Endabrechnung.
„Ich musste mich nach meinem schlechten Start wieder heran kämpfen. Dann gab es einen schönen Dreikampf mit Heinz Beyer, Georg Schwittay und mir. Zunächst konnte ich beide überholen und auch einen kleinen Abstand herausfahren. Leider ließ die Bremse nach. Die beiden sind dann auch besser gefahren und ich musste die Position zurückgeben. Aber PCHC Gesamtsieg Nummer zehn, wir sind glücklich mit dem Ergebnis“, so Eres.
Dahinter war es im ersten Rennen Thomas Weidl, der sich im 944 Turbo die zweitbeste Position der älteren Porsche-Fahrzeuge holte. Im zweiten Rennen war zwar Alexandra Irmgartz einen Tick schneller, doch der dritte Platz brachte Sieg Nummer zwei in der Klasse 2. Genau wie Weidl waren auch Antonius Trichas (924) und Wolfgang Bensch (930 Turbo) zweimal in der Klasse erfolgreich.
Trichas verwies in beiden Rennen Philip Ring (911) und das Team Knapper/Mohr (944) auf die weiteren Plätze. Damit zog Trichas in der Meisterschaft noch an Mate Eres vorbei. Platz sechs ging in der Endabrechnung an Dr. Willie Beck (968) vor Joachim Bleyer und Thomas Weidl. Andreas Pöhlitz und das Team Schmaus/Schenke komplettierten die Top 10. Als bester 996er Pilot erreichte Dr. Florian Keck den zwölften Meisterschaftsrang.
arp Redaktionsbüro Patrick Holzer
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