23.05.14 - 25.05.14 PCHC Oschersleben
- Preis der Stadt Magdeburg
 




 

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PCHC in Oschersleben
Bleyer und Köysüren holen die Gesamtsiege

Die Porsche Club Historic Challenge absolvierte an ihrem zweiten Rennwochenenden in Oschersleben einen wahren Marathon. Gleich drei Rennen waren in der Magdeburger Börde zu bestreiten, wobei Joachim Bleyer zweimal und Haci Köysüren (beide Porsche 997 GT3 Cup) einmal ganz oben auf dem Treppchen standen.

Nachdem beim Saisonstart in Hockenheim die 997er noch zurückstecken mussten, gab es in Oschersleben nun die Premiere. Erstmals holte ein Porsche 997 GT3 Cup den Gesamtsieg. Am Ende sollte es gar drei Siege für die jüngst in der PCHC zugelassenen Modelle geben. Gleich drei Piloten mischten beim Kampf um den ersten Platz mit. Womöglich hätte auch noch Silvio Schindler im Porsche 997 GT2 eingreifen können, doch der musste nach der vorläufigen Pole im ersten Zeittraining noch vor dem ersten Rennen aufladen. Polesitter Haci Köysüren vom Team AKA Sportwagenservice verteidigte zunächst seine erste Position gegenüber Joachim Bleyer, der aber dicht am Heck des Führenden klebte.

Der Gesamtsieger profitierte

Dritter im Bunde war Dr. Rolf Michael Mielke (Porsche 997 GT3 Cup), der den Kontakt zur Spitze aber etwas abreisen ließ. In der sechsten Runde setzte sich Bleyer vor Köysüren. Bis auf 4,842 Sekunden wuchs der Vorsprung auf den Zweitplatzierten noch an, dem Dr. Rolf Michael Mielke noch einmal näher gekommen war. Im zweiten Rennen ließ Joachim Bleyer nichts anbrennen und schnappte sich einen lupenreinen Start- und Zielsieg. Der Gesamtsieger profitierte sicherlich davon, dass sich dahinter Mielke und Köysüren einen richtig heißen Zweikampf lieferten. Zum Showdown kam es in den letzten Runden als Köysüren noch einmal attackierte, Mielke den Angriff aber erfolgreich abblockte. Gerade einmal 0,237 Sekunden trennte die beiden Cup 911er als sie über den Zielstrich rasten.

„Im ersten Rennen war alles gut. Aber ich war noch nie auf Pole und muss mich da erst noch daran gewöhnen so viele Autos im Rücken zu haben. Aber ich bin lernfähig. Im zweiten Durchgang war ich nah dran, bin aber fair geblieben und habe nichts riskiert um vorbei zu kommen. Mit der Brechstange wäre es vielleicht gegangen, das wollte ich aber nicht. Ich möchte ein Rennen fair gewinnen“, erklärte Köysüren.

Haci war einfach schneller

Spannung war auch im dritten Heat geboten, wo Bleyer zunächst die Führung vor Mielke und Köysüren verteidigte. In Runde zwei ging Köysüren an Mielke vorbei und schloss auf den Führenden auf. Der konnte Köysüren am Ende nicht halten. Der PC 996 Cup Champion von 2012 zog vorbei und holte sich seinen ersten Gesamtsieg in diesem Jahr. Dahinter landete Joachim Bleyer mit 0,839 Sekunden Vorsprung auf Dr. Rolf Michael Mielke auf der zweiten Position. „Die Reifen haben heute bei diesem letzten Rennen sehr schnell abgebaut. Es war wie auf einem Schmierfilm. Haci war einfach schneller. Ich habe mein bestes gegeben und bin zufrieden. Das Rennen hat aber Spaß gemacht“, so Bleyer.

Ebenfalls zufrieden zeigte sich Dr. Rolf Michael Mielke, der sich beim Team Joos für die hilfreiche Unterstützung bedankte. „Ich bin auch ganz gute Zeiten gefahren. Ich bin dadurch natürlich sehr zufrieden, ins besonders mit dem letzten Rennen. Gegen Rennende haben allerdings die Reifen mehr und mehr schlapp gemacht. Aber die beiden vor mir, das muss man sagen, waren letztendlich einfach besser. Am Schluss wurde es nochmals ein bisschen enger, das lag aber an den Überrundungen“, erzählte Dr. Mielke.

996er Modelle

Bei den 996er Modellen gab es gleich drei verschiedene Sieger an diesem Wochenende. Im ersten Heat sah Paul Schwarz vor Dr. Florian Keck als Gesamtfünfter das schwarz-weiß karierte Tuch. Martin Flak, der die Klasse 8 bis dahin angeführt hatte, musste davor in Runde elf die Segel streichen. Richtig interessant war das zweite Rennen, wo sich Thomas Reichel durch das große Porsche-Feld nach vorne kämpfen musste. Thomas Reichel hatte für den zweiten Durchgang den Porsche von seinem Vater Willy Reichel übernommen. Von der zwölften Startposition ging es bis auf den starken vierten Gesamtrang nach vorne.

„Ich bin heute sehr zufrieden und es hat alles sehr gut geklappt. Das Auto läuft sehr gut. Ich hatte Glück gehabt, dass bei uns kein Unfall passiert ist. In der ersten Runde ist einer hinten in der Spange durchs Feld geschossen. Mit den Zeiten bin ich auch sehr zufrieden, die waren nochmals besser als im Training“, so Reichel. Fünfter und damit Zweiter in der Klasse 8 wurde Martin Flak, der nach dem Ausfall im ersten Rennen durch das komplette Starterfeld pflügen musste. Im dritten Durchgang schnappte sich Flak dann als Vierter den Klassensieg vor Reichel und Schwarz.

Eres und Rohwetter gewinnen in der PCHC

In der PCHC bot Mate Eres im Porsche 964 RSR 3,8 wie schon beim Saisonstart in Hockenheim eine starke Leistung. Im Zeittraining war Martin Rohwetter (Porsche 964 RS 3,8) jedoch einen Hauch schneller um 3,696 km langen Kurs gedüst. Mickrige 0,021 Sekunden trennten die Beiden. Das versprach für die drei folgenden Rennen jede Menge Spannung, zumal sich die zwei luftgekühlten 911er mitten unter die neueren Modelle gemischt hatten. Eres legte jedoch gleich einen perfekten Start hin und setzte sich vor Rohwetter an die vierte Stelle.

Der blaue 964er lag klar auf Siegkurs als ab der dritten Runde elektronische Probleme auftraten. Direkt vor der Boxeneinfahrt blieb Eres stehen und wurde von der DMSB Staffel schnell in die Box geschleppt. „Ich hatte schon das Handtuch geworfen. Aber die Joos Jungs und Bliss Autosport haben das Fahrzeug in fünf Minuten wieder fit gemacht. Ich habe dann das Rennen noch zu Ende gefahren und ein paar Punkte gemacht“, berichtete Eres. Damit war Rohwetter der PCHC-Sieg als Gesamtvierter, sowie der Sieg in der Klasse 5 vor Christian Mussler nicht mehr zu nehmen.

Das zweite Rennen sah dann einen fulminant fahrenden Mate Eres, der sich innerhalb von nur wenigen Runden auf die vierte Gesamtposition nach vorne gekämpft hatte. Martin Rohwetter leistete nur kurz Gegenwehr und musste am Ende den Klassenkonkurrenten ziehen lassen, der am Schluss als Gesamtsechster die Zielflagge sah. Entspannter gestaltet sich der dritte Heat, wobei sich Eres erneut gegen Dauerkontrahent Rohwetter durchsetzte. „Heute war zum zweiten Rennen Attacke angesagt. Ich versuchte so viel wie geht ohne das Auto weg zu schmeißen. Und es hat geklappt. Die ersten Runden liefen gleich gut und ich habe mich nach vorne gearbeitet und abgesetzt. Danach bin ich auf Sicherheit gefahren und den Sieg nach Hause gebracht. Das dritte Rennen lief entspannter ab und ich konnte wieder den Sieg einfahren“, zeigte sich Eres zufrieden.

Dreifacherfolge für Alexandra Irmgartz und Antonius Trichas

Wiederum richtig stark war an diesem Wochenende die Klasse 4 besetzt. Hier war Alexandra Irmgartz (Porsche 964 RS) nicht zu schlagen. Gleich drei Klassensiege räumte die schnelle Porsche-Pilotin ab. Im ersten Rennen hetzte Irmgartz noch Teamkollege Ralf Bender (Porsche 964 Cup) rundenlang um den Kurs, ehe sie in der 13. Runde die Führung in der Klasse übernahm. Knapp dahinter musste sich Bender mit der zweiten Position begnügen. Ruhiger ging es während den beiden anderen Rennen zu, nachdem sich Bender im zweiten Durchgang gleich in der Anfangsphase bei einem Ausweichmanöver gedreht hatte.

„Ich bin beim Start des zweiten Rennens sehr gut weggekommen. Da hat es so funktioniert, wie ich es mir vorgestellt hatte. Ich hatte dann Vorsprung und habe es etwas langsamer angehen lassen, musste dann aber wieder schneller fahren, weil die Reifen zu kalt geworden sind. Im ersten Rennen war es deutlich härter. Da bin ich hinter drei Fahrzeugen hängen geblieben und hatte an die zehn Sekunden auf Ralf Bender verloren. Die musste ich erst wieder zufahren. Zwischendurch hatte ich nicht mehr daran geglaubt, dass es noch klappt“, berichtete die Porsche-Pilotin.

Porsche 930 Turbo

Wilhelm Bensch (Porsche 930 Turbo) gewann zweimal die Klasse 6. In der Klasse 3 entschied Marc Hönsch zwei Rennen für sich. Den ersten Heat hatte dagegen noch Norbert Schuster vor Erhard Wagner und Dr. Willie Beck (alle Porsche 968 CS) gewonnen. Die Klasse 2 sah in allen drei Durchgängen Antonius Trichas im Porsche 924 S in Front. Ebenfalls zwei Klassensiege sicherte sich Thomas Weidel. Besonders im dritten Rennen war der Porsche 944 Turbo Pilot richtig schnell unterwegs und fuhr auf den elften Gesamtrang. Im ersten Rennen musste sich Weidel dagegen noch mit dem zweiten Platz hinter dem Sieger der Klasse 1 Rolf Richter (Porsche 944 Cup) begnügen.

Als nächstes steht vom 27.-29. Juni der dritte Lauf vor der Tür. Dann geht es zum ersten Mal für die Porsche Club Historic Challenge nach Spa-Francorchamps im Rahmen der Spa Summer Classic.

arp Redaktionsbüro Patrick Holzer