26.07.13 - 27.07.13 PCHC Hockenheim |
Veranstaltung:
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Heinz Weber Sportleiter des WPC und MCS,
Organisator: Württembergischer
Porsche Club, --> Foto-Galerie
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PCHC Hockenheim 26. - 27. Juli 2013
Gelungenes Debüt für Oliver Dutt
Heiße Kämpfe bei heißen Temperaturen
Bei glühender Sommerhitze ging der fünfte Lauf zur Porsche Club Historic Challenge auf dem Hockenheimring über die Bühne. Oliver Dutt (Porsche 993 Cup) war dabei nicht zu bezwingen. Zweimal setzte sich der Stuttgarter gegenüber Martin Rohwetter im Porsche 964 RSR 3,8 durch. Den dritten Platz sicherte sich im ersten Rennen Sebastian Holz (Porsche 944 Turbo), während im zweiten Heat Kurt Ecke (Porsche 993 Cup) als Gesamtdritter abgewinkt wurde.
Für Oliver Dutt war es ein Einstand nach Maß. Nach der Pole holte sich der Stuttgarter die beiden Gesamtsiege vor Martin Rohwetter. Rohwetter konnte ansatzweise als Einziger das Tempo des Führenden mitgehen. Im ersten Durchgang verkürzte der Pilot vom Team Bliss Autosport gegen Rennende noch einmal den Rückstand auf 2,568 Sekunden. Zudem drehte der Renchener noch die schnellste Rennrunde.
„Das ist meine Heimstrecke und hier bin ich auch schon mit dem alten Fahrzeug gefahren. Oliver Dutt konnte ich nicht erreichen, obwohl ich im ersten Rennen versucht habe dranzubleiben und auf einen Fehler oder Ausrutscher gewartet habe. Nach hinten war im ersten Rennen genügend Abstand, so dass ich Platz zwei gut ins Ziel bringen konnte“, so Martin Rohwetter.
Beim zweiten Heat ließ Oliver Dutt an der Spitze nichts anbrennen und sah mit 5,7 Sekunden Abstand vor Rohwetter das schwarz-weiß karierte Tuch. „Ich konnte mich beim Start jeweils sehr schnell gut absetzen. Im zweiten Rennen hatte ich natürlich auch Glück, dass Kurt Ecke mit Martin Rohwetter in Kämpfe verwickelt war. Das war dann natürlich ein Vorteil für mich und ich konnte mich immer weiter absetzen. Insgesamt war es eine schöne Veranstaltung. Es hat sehr viel Spaß gemacht und ich denke, dass ich wieder komme“, berichtete Oliver Dutt.
Spannung beim Kampf um Platz drei
Umkämpft war vor allem der dritte Platz auf dem Treppchen. Im ersten Rennen setzte sich hier Sebastian Holz durch, nachdem sich Mate Eres mit einem Motorschaden an seinem Porsche 964 RS 3,8 sechs Runden vor Schluss verabschiedet hatte. Um so ärgerlich war der Ausfall, da der 964er Pilot in der Sachskurve wieder an Holz vorbeigegangen war und zwischenzeitlich auf der dritten Gesamtposition gelegen hatte. Allerdings konnte sich Sebastian Holz nicht auf dem dritten Platz ausruhen, da von hinten die beiden schnellen Porsche 993 Cup von Erich Fuchs und Kurt Ecke immer größer im Rückspiegel auftauchten.
Am Ende sorgte ein Schlussspurt von Sebastian Holz aber noch für einen komfortablen Vorsprung von über fünf Sekunden. „Durch die Hitze war unser Auto nicht so in der Lage mitzuhalten. Irgendwann standen dann Kurt Ecke und Erich Fuchs neben mir. Da dachte ich nur, jetzt musst du da irgendwie weg. Das hat auch gut geklappt. Es war immer ein fairer Kampf mit den Jungs, niemand hat die Tür zugemacht“, erzählte Sebastian Holz.
Zwischen Erich Fuchs und Kurt Ecke ging es das gesamte Rennen über eng zu. Gerade einmal 0,4 Sekunden trennten die beiden Piloten im Ziel. „Ich wäre schon gerne weiter nach vorne gefahren. Die Temperaturen waren ziemlich heftig und haben mir schon zugesetzt. Da muss man konditionell schon gut drauf sein. Ich würde sagen, dass das Material ausgereicht hätte, aber der Mensch hat es nicht geschafft“, meinte Erich Fuchs, der zudem hinter Oliver Dutt den zweiten Platz in der Klasse 2 belegte.
Im zweiten Durchgang hatte Martin Rohwetter alle Hände voll zu tun, um Kurt Ecke hinter sich zu halten. Gegen Schluss war der Wendelsteiner ganz dicht am 964er von Rohwetter dran, der mit 1,452 Sekunden Vorsprung den zweiten Platz ins Ziel brachte. Damit gewann der Pilot von Bliss Autosport wie schon in Rennen eins die Klasse 7 vor Christian Mussler (Porsche 964 Carrera 2). Vierter wurde Sebastian Holz, der diesmal den Porsche 924 GTP steuerte, während Bruder Christian Holz im Porsche 944 Turbo Platz nahm.
Im ersten Heat hatte Christian Holz den 924er noch an die neunte Stelle gefahren, nachdem er zwischenzeitlich um den die sechste Position gekämpft hatte. Das zweite Rennen beendete Christian Holz mit knapp 34 Sekunden Rückstand hinter seinem Bruder als Gesamtfünfter vor Frank Kawalek. Nach dem Oschersleben-Unfall wurde der Porsche 911 RS innerhalb von nur sechs Tagen wieder flott gemacht. Der Berliner lieferte sich im zweiten Durchgang einen spannend Kampf mit Erich Fuchs, der zwei Runden vor Schluss seinen 993er Porsche ins Kiesbett feuerte.
Alexandra Irmgartz zweimal in der Klasse 6 vorne
Die Meisterschaftsanwärter Thomas Tittmann und Werner Mößner (Porsche 964 Carrera 2) bekamen mit Alexandra Irmgartz (Porsche 964 RS) eine schnelle Konkurrentin in der Klasse 6. Bei ihren ersten Auftritten in der PCHC fuhr die schnelle Porsche-Pilotin aus Neuwied im Porsche 964 RSR gleich aufs Treppchen.
Gleich zu Rennbeginn konnte sich Alexandra Irmgart vor Thomas Tittmann setzen, der im Zeittraining noch die Nase vorne gehabt hatte. Der Rückstand war nicht mehr wett zu machen, so dass sich Alexandra Irmgartz mit knapp über sechs Sekunden den Klassensieg sicherte. „Ich habe den Start ziemlich versiebt und hatte fast noch einen Unfall mit Erich Fuchs. Ich war dann hinter Alexandra Irmgartz. Als Frank Kawalek Getriebeprobleme bekam, hatte ich mit ihm laufend Zweikämpfe. Alexandra konnte ich nicht mehr erreichen, aber ich arbeite dran“, so Thomas Tittmann.
Dritter in der Klasse 6 wurde Günther Weber (Porsche 964 Carrera 4) vor Enrico Schenke (Porsche 964 Cup) und Roberto Wojciechowski (Porsche 964 RS). In Rennen zwei setzte sich Alexandra Irmgartz erneut durch und verwies mit 13,5 Sekunden Werner Mößner auf den zweiten Klassenrang. Dahinter landete erneut Günther Weber vor Ralf Schmaus (Porsche 964 Cup) und Roberto Wojciechowski auf dem dritten Platz in der Klasse 6.
„Das ist für mich heute gut gelaufen und ich kann sehr zufrieden sein. Im ersten Rennen hatte ich einen perfekten Start erwischt und konnte sowohl Thomas Tittmann als auch Erich Fuchs in der ersten Kurve überholen. Leider musste ich Erich Fuchs wieder ziehen lassen. Die Reifen waren insgesamt super, die Bremsen ebenso perfekt, also alles im grünen Bereich“, fasste Alexandra Irmgartz ihr Rennwochenende zusammen.
Robin Neuert vor Thomas Hähner
Genau wie das Team Tittmann/Mößner hatte auch der zweite heiße Titelfavorit in der PCHC, Thomas Hähne, einen starken Gegner in der Klasse 4 bekommen. Robin Neuert (Porsche 968 CS) zeigte mit einem zehnten Gesamtrang gleich im Qualifying, dass mit ihm auf dem Hockenheimring zu rechnen ist. Der starke Eindruck bewahrheitete sich auch in den beiden Rennen, wo der Darmstädter zweimal souverän zum Klassensieg fuhr.
„Die Rennen liefen vom Start weg gut. Ich konnte die 964iger leider nicht hinter mir halten. Ich habe am Anfang probiert hinterher zu kommen, aber die haben dann doch mehr Leistung. Die Klasse hatte ich gut im Griff, hätte mir aber mehr spannende Zweikämpfe gewünscht. Aber so vorne wegzufahren ist auch ok. Im zweiten Rennen waren die Bedingungen schon heftig mit der Hitze“, freute sich Neuert über seine zwei Klassensiege.
Thomas Hähner musste sich mit den beiden zweiten Plätzen abfinden. „Das war ein sehr anstrengendes Wochenende für Material und Fahrer. So bin ich mit den mit den beiden zweiten Plätzen durchaus zufrieden. Robin Neuert wäre besser am Anfang des Jahres gekommen, als mein guter Motor noch drinnen war. Dann hätte ich mich besser mit ihm messen können. So konnte ich ihn nicht halten und habe mich hauptsächlich auf den zweiten Platz konzentriert“, erklärte Thomas Hähner. Den dritten Platz in der Klasse 4 holte sich in beiden Rennen Norbert Schuster vor Andreas Pöhlitz (beide Porsche 968 CS).
Die Klasse 3 war erneut fest in den Händen von Antonios Trichas, der mit seinem Porsche 924S in beiden Durchgängen mit deutlichem Vorsprung siegte. Dabei haderte der 924er Pilot allerdings mit den aufgezogenen Reifen, wie er zu Protokoll gab. „Trotz der zwei Klassensiege bin ich nicht zufrieden. Die Zeiten, die ich hier gefahren bin, waren nicht gut. Die Reifen, ich hatte Semis drauf, haben mit den Temperaturen hier überhaupt nicht funktioniert. Ich bin ziemlich gerutscht. So war es nicht möglich bessere Zeiten herauszufahren“, erklärte Trichas das Manko.
Hinter Trichas überzeugte Philip Ring im ältesten 911er Porsche des gesamten Starterfeldes mit zwei zweiten Plätzen. Hinter dem schönen Klassiker lieferten sich Willie Beck und Rudi Stanzl (beide Porsche 924) ein sehenswertes Duell um die letzte Platzierung auf dem Treppchen. Am Ende konnte sich Willie Beck zweimal gegenüber Stanzl durchsetzen, der noch Dieter Graf in einem weiteren Porsche 924S hinter sich ließ.
Nach dem heißen Wochenende in Hockenheim erwartet die Piloten der Porsche Club Historic Challenge Ende September ein eben solches Saisonfinale. Dann geht es vom 27.-29. September in Monza um den Titel in der PCHC.
Jürgen Holzer – auto-rennsport.de