Bericht Porsche Weekend Anneau du Rhin 2012
Freitagnachmittag 15 Uhr – Parkplatz des Hotel „l’Europe“ in Colmar:
Die ersten Teilnehmer zum langen Porsche Weekend des Porsche Clubs Kirchen-Hausen treffen ein.
Manche saßen bereits an den Tischen vor dem Eingang und prosteten den Neuankömmlingen zu. Nach vielen Jahren Unterbrechung sind die Kirchen-Hausener reumütig ins Hotel l’Europe zurückgekehrt und um es gleich vorwegzunehmen, die hohen Erwartungen wurden erfüllt.
Es ist ja Tradition, dass Mitte April der PC Kirchen-Hausen die Club Cup Saison mit einem langen Weekend in Anneau du Rhin eröffnet. Auch fast Tradition: Lange vor Meldeschluss waren wir ausgebucht und mussten gegen Ende der Meldefrist leider einigen Fahrern den Meldewunsch abschlagen.
Obwohl in diesem Jahr ohne Lizenzlehrgang, waren insgesamt wieder mehr als 165 Porsche am Start.
Eine Herausforderung für unseren neuen Sportleiter Thomas Maier, der, kaum gewählt, dieses Porsche Weekend zu leiten hatte. Er löste seine Aufgabe mit Bravour und ermöglichte uns einen völlig reibungslosen Ablauf. Nur für Wenige zu bemerken: Alt-Sportleiter Dr. Niemeyer stand beide Tage stets in Rufweite und überwachte seinen jungen Nachfolger.
Kennern fiel auf, es waren in diesem Jahr eine große Zahl klassischer Elfer
am Start – welch eine Bereicherung!!!! Es war eine Freude die „gusseisernen“ zu sehen und vor allem zu hören. Zu verdanken haben wir diesen Augen- und Ohrenschmaus dem Club der klassischen 911 Südwest und Ihrem Präsidenten Carsten Prochaska, die kaum unter dem Dach des PCD, ihre Schätzchen zum PCC brachten. Herzlich Willkommen bei uns!
Auch in seinem 7. Jahr hatte das Ladies-Training wieder 15 von Porsche begeisterte Damen nach Anneau gezogen um zu lernen, wie Frau Ihren Porsche artgerecht bewegt. Es war spannend zu sehen, wie Runde für Runde der Fahrstil optimiert wurde und die Vertrautheit mit dem Auto stieg. Unsere erfahrenen Instrukteure um den „Frauenversteher“ Gerry Haag nahmen sich der Mädels an – sorgten für gute Laune, lockeres Lernen und rasante Fortschritte. Jedenfalls sahen wir alle am Samstagabend bei der Pokalübergabe nur glückliche Gesichter.
Wesentlich ernster nahmen es die Teilnehmer zum 2. Lauf der PCS Challenge 2012, hier ging es um Punkte für die Jahreswertung. Bekanntlich wird die Challenge ja zum wesentlichen Teil im Kopf entschieden, gilt es doch die 1 Minutenpause zum Fahrerwechsel in den gefahrenen 18 Runden wieder auszugleichen.
Altmeister Herbert Bier sicherte sich wieder souverän den 1. Platz in seiner Klasse und punktete für die Jahreswertung. Die Klasse 2 sah den Präsidenten des PC Allgäu mit dem Cayman R seiner Gattin auf Platz 1 der Klasse 2 und Ulrich Kramer mit seinem 997 GT3 gewann die Klasse 3.
Das „Dream-Team“ der Klasse 4 Jürgen Marschlich/H.D. Wessel gewannen souverän ihre Klasse und holten sich den Gesamtsieg.
Ja würde Jürgen nur öfter auf seinen kompetenten Co hören!!!
Das in jedem Jahr angebotenen Fahrtraining nutzen nicht nur Neulinge für Ihre ersten Runden, wir sahen auch einige „alte Hasen“ am Start, die über den Winter neue Autos bekommen haben und die sich langsam an die Eigenheiten Ihrer Neuen gewöhnen wollten.
Es gab sowohl Freitag- wie auch Samstagabend im Hotel l’Europe eine Fahrerbesprechung, die wie gewohnt vom Präsidenten des PCD Dr. Letters launig und unterlegt mit Fahrvideos durchgeführt wurde, ehe es in den festlich eingedeckten Saal ging, wo wir gemeinsam das Abendessen genießen konnten und bis lange in den Abend Porsche Gespräche führten.
Ganz harte Teilnehmer wechselten dann an die Bar, während draußen die Security mit einem recht grimmig dreinblickenden Hund unsere Schätzchen hütete.
Bereits gegen 6 Uhr am Morgen füllte sich der Frühstücksraum, die Fahrer waren ungeduldig und man wollte auf die Strecke. Der uns seit 7 Jahren holde Wettergott, hat uns in diesem Jahr schmählich verlassen und es erwartete uns ein grauer Tag mit einigen Nieselschauern. Nichtsdestotrotz wurde auf der Strecke sehr sauber und fair gefahren und die Siegerehrung ergab dann auch folgendes Bild:
In der Klasse 1 sicherte sich Roland Bässler vom Club der Klassischen 911 den 1. Platz dicht gefolgt vom Altmeister Herbert Bier. Die Klasse 2 war mal wieder ein Fall für Fritz Gölz, der mit seinem Sieg wichtige Punkte für die Jahreswertung sammelte. Dass er nicht nur ein sehr guter Instruktor ist, sondern auch das Fahren noch nicht verlernt hat, zeigte H.D. Wessel eindringlich mit seinem Sieg in Klasse 3. Erst in der vorletzten Runde entschied sich die Klasse 4. Hier gewann der Präsident des PC Bodensee-Oberschwaben Dr. Vogel knapp vor Olli Lieb mit seinem „Blauen Wunder“. Dr. Vogel sicherte sich auch den Gesamtsieg.
Im 2. Lauf zeigte Dr. Nolte klar, dass er auch mit seinem Ersatzauto immer gut für einen Gesamtsieg ist. Altsportleiter Tommy Meese reklamierte den Klassensieg der Klasse für sich und verwies Bernd Rösch vom WPC auf Platz 2.
Völlig unspektakulär sammelt Eberhard Kreidler Punkte mit seinem Klassensieg in Klasse 3 während unser Neumitglied Oliver Engelhardt die Klasse 4 gewann.
Bei der abendlichen Siegerehrung bedankte sich der Präsident bei allen Helfern und Instrukteuren, bei Dr. Letters für seine Hilfe und natürlich beim Team vom Porsche Zentrum Hegau Bodensee, die 2 lange Tage für alle Sorgen und Nöte der Porsche Fahrer ein offenes Ohr hatten. Herzlichen Dank an unser PZ.
Trotz des Schmuddelwetters gab es an der Siegerehrung nur zufriedene Gesichter und wir freuen uns alle gemeinsam auf eine wunderschöne Clubsport-Saison 2012.
Bericht zum Ladies-Training Anneau du Rhin 2012
….von einer, die auszog, das Fürchten zu verlernen
(kein Märchen – aber doch in Anlehnung an die Gebrüder Grimm)
Es war einmal ein Präsident vom Porsche Club für den klassischen 911, der hatte eine wunderschöne Frau (hihihi, das ist die redaktionelle Freiheit). Er war ein stolzer Mann, mit vielen schönen Autos und hochambitioniert und begabt auf der Rennstrecke (auch das ist redaktionelle Freiheit).
Die Frau jedoch war ängstlich und fürchtete sich vor jeder Kurve und Schikane, und wenn sie die Clubmitglieder sahen, sprachen sie: “Mit der wird der Präsident noch seine Last haben!”
Bald danach kam der Schatzmeister zu Besuch ins Haus. Da klagte ihm der Präsident seine Not und erzählte, wie seine Frau in Dingen „Rennsport“ so schlecht beschlagen wäre. Sie wüsste ja nichts und lernte nichts. “Wenn’s weiter nichts ist,” antwortete der Schatzmeister “das kann sie nur durch gute Unterweisung in der Fremde lernen.
So geschah es, dass der Präsident zu Ihr sprach “Hör, du in der Ecke dort, du wirst alt und grau und musst endlich lernen, deinen Porsche um die Rennstrecke zu bewegen. Siehst du, wie alle anderen sich Mühe geben, aber an dir ist Hopfen und Malz verloren. Da sprach der Präsident in seiner Verzweiflung: ”Lerne, wo Du willst, mir ist alles einerlei. Da hast du fünfzig Taler, damit geh in die weite Welt und sage keinem Menschen, wo du her bist und wer dein Präsident ist, denn ich muss mich deiner schämen.”
Als nun der Tag anbrach, steckte die Frau ihre fünfzig Taler in die Tasche, und fuhr mit Ihrem roten 944 hinaus auf die große Landstraße nach Frankreich Richtung Anneau du Rhin in der Hoffnung dort jemanden zu finden, der ihr die Furcht nahm.
Als sie dort angekommen war, kamen drei Männer heran und hörten ihre Not und nahmen sich ihrer an. Der einführsame Gerhard*, der starker Werner* und der schnelle Horst* erklärten, wie schon viele ängstliche Frauen zuvor nach einem Tag die große Rennstrecke bezwungen hätten.
„Wenn weiter nichts dazu gehört” antwortete die Präsidentenfrau, “das ist leicht getan; lerne ich aber so geschwind das Rennfahren, so sollt Ihr meine fünfzig Taler** haben.
Gesagt, getan. Zuerst erklärte der einfühlsame Gerhard der ängstlichen Frau (und 15 weiteren „ängstlichen“ Frauen) die Regeln des Rennsports und den Ablauf der Veranstaltung. „Ei“, sagte er nach einem Weilchen, „das werdet Ihr heute alle lernen – hier ist noch jede Prinzessin mit Spaß am Rennsport in ihr Königreich zurück gefahren“.
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