Porsche Club Historic Challenge 2012
Ioannis Inglessis holt PCHC Auftaktsieg in der Eifel
996 Cup Piloten begeistern mit klasse Motorsport
Bei wenig frühlingshaften Temperaturen starteten die Porsche Club Historic Challenge und der PC996 Cup auf dem Nürburgring in die Saison. Mit einem lupenreinen Doppelsieg entschied Ioannis Inglessis (Porsche 996 RSR) die PCHC für sich. Sebastian Holz (Porsche 964 RSR) und Jürgen Freisleben (Porsche 993 Cup) landeten jeweils auf Rang zwei.
Im PC996 Cup waren Bernd Schomann und Michael Joos nach einem spannenden Rennen je einmal erfolgreich.
Das Rennen der PCHC dominierte Ioannis Inglessis im stärksten 911er des gesamten Starterfelds. Mit dem Freisinger-Auto fuhren einst Stéphane Ortelli und Emmanuel Collard in der FIA GT-Serie. Dagegen hatten die klassischen Porsche nur schwerlich eine Chance. Somit setzte sich der griechische Motorsportler am Ende deutlich durch.
„Nach dem regnerischen Qualifying, teils mit Schnee, war es heute natürlich besser. Das Auto lief sehr gut und problemlos. Gleich zu Rennbeginn konnte ich einen Vorsprung herausfahren, worauf ich das Tempo gegen Rennende reduzierte und sicher ins Ziel fuhr“, erklärte Inglessis.
Sebastian Holz, der an diesem Wochenende gemeinsam mit Thomas Scheyer auf einem Porsche 964 RSR startete, hatte gegenüber dem stärkeren Porsche das Nachsehen. Zumindest durfte er sich ans Revers heften, schnellster luftgekühlter 911er zu sein. „Mit dem Ergebnis bin ich, was mich betrifft, sehr zufrieden. Gegen den 996 RSR hatte ich keine Chance. Wir sind mit dem Auto erstmals im Renneinsatz gefahren und das Ergebnis spricht für sich. Die Strecke war aber sehr kalt, wodurch man die Räder nicht richtig warm bekommen hat“, erklärte Sebastian Holz.
Enges Duell unter Teamkollegen
Um den dritten Gesamtrang gab es das altbekannte Duell zwischen Jürgen Freisleben und Kurt Ecke. Die beiden Teamkollegen boten mit ihren Porsche 993 Cup spannenden Motorsport. Hauchdünn fiel im ersten Rennen die Entscheidung um den Sieg in der Klasse 4. Gerade einmal 0,165 Sekunden lag zwischen den beiden 911ern. „Es macht Spaß den Teamchef hinter sich zu lassen. Das tut der Seele gut“, war Jürgen Freisleben nach dem Rennen bestens aufgelegt. Auch im zweiten Durchgang blieb Jürgen Freisleben im teaminternen Duell vorne. Rang drei in der Klasse ging in beiden Rennen an Frank Hönsch.
Die Klasse 3 wurde zweimal zur sicheren Beute von Hans-Jürgen Lehmann im Porsche 964 RS NGT. Nachdem Thomas Braun (Porsche 964 RS NGT) im ersten Heat bereits in Runde fünf ausgefallen war, belegte der Schweizer in Rennen zwei den zweiten Klassenrang. Den hatte sich davor noch Martin Flak im Porsche 993 vor Sven Köhler (Porsche 944 Turbo S) gesichert. Die Klasse 2 schnappte sich das Team Katz/Klapputh (Porsche 968), das Asim Demir (Porsche 944 S) und Andreas Pöllitz (Porsche 968) auf die Plätze verwiesen hatte. Der zweite Durchgang wurde indes zur sicheren Beute von Asim Demir. In der Klasse 1 gingen beide Rennsiege an Antonois Trichas im Porsche 924.
Jugend trifft Routine
Viel Spannung boten die Piloten des PC996 Cup. Dabei setzte sich Michael Joos im ersten Rennen gegenüber Bernd Schomann, Thorsten Rose und Sebastian Glaser durch. Was die vier Protagonisten an der Spitze boten, war Motorsport auf hohem Niveau. Zunächst setzte sich Schomann etwas ab, während dahinter der Porsche-Zug um Joos, Rose und Glasner dichtauf folgte. Als alles auf einen Sieg von Bernd Schomann hindeutete, kam dieser beim Überrunden ungewollt in Schwierigkeiten.
„Die Führung habe ich beim Überrunden eingebüßt, wobei ich von zwei Autos abgedrängt wurde und kurz draußen war. Es war danach ein schöner und fairer Kampf mit Michael Joos. Als gegen Rennende meine Reifen ziemlich am Ende waren, musst ich auf Thorsten Rose achtgeben, der von hinten mächtig Druck machte“, erklärte Bernd Schomann. Im zweiten Durchgang drehte Schomann den Spieß um und holte sich den Sieg. „Diesmal war es mit dem Überrunden weitaus weniger problematisch. Den Vorsprung, den ich herausgefahren hatte, konnte ich bis ins Ziel halten. Nach diesem tollen Wochenende freue ich mich auf Hockenheim“, so Schomann.
Michael Joos landete nach dem Sieg im ersten Rennen auf der dritten Gesamtposition, nachdem er denkbar knapp hinter Thorsten Rose den Zielstrich überquerte. Nur 0,217 Sekunden fehlten dem 20jährigen zum zweiten Platz. „Beim Auftakt zu gewinnen ist natürlich toll. Ich profitierte allerdings von den Problemen des Führenden beim Überrunden. Ich konnte dann aber wegfahren und die Distanz halten. Im zweiten Rennen wurde ich von Bernd Schomann gleich auf der Geraden erwischt“, zeigte sich der junge Motorsportler mit der Auftaktveranstaltung zufrieden.
Bei den älteren Cup 996er machte Haci Köysuren vor Willy Reichel und Heiner Schröder den Sieg im ersten Rennen perfekt. Das zweite Rennen gewann Thomas Reichel, der sich gegen Köysuren und Schröder durchgesetzt hatte.
Bereits vom 20.-22. April geht es für die Piloten der PCHC und des PC996 Cup mit dem zweiten Saisonlauf in Hockenheim weiter.
Patrick Holzer |