03.11.07 – 17.11.07 Cayenne Offraod-Abenteuer in der libyschen Sahara

Organisation

mit Unterstützung des Porsche Zentrums Reutlingen 

 

Bericht

Das Cayenne Offroad-Abenteuer in der libyschen Sahara

Mit dem Cayenne in die Wüste – das war bisher für viele Cayennefahrer nur ein Wunschdenken. Aber vier Teams von Porsche Club Mitgliedern haben sich der Herausforderung gestellt, mit ihren Cayenne einen Teil der Sahara zu durchqueren. Ermöglicht wurde diese abenteuerliche Reise durch zwei Mitglieder des Porsche Club Schwaben, Heinz Letsch und Gert Barlok, die mit ihren Geländefahrzeugen schon mehrfach verschiedene Gebiete der Sahara durchfahren haben. Dank der Initiative des Cayenne-Registers vom Porsche Club Deutschland organisierten sie die „Porsche Cayenne Libyen Tour 2007“. Neben den vier Cayenne-Teams waren noch zwei weitere Teams von Porsche Club Mitgliedern und ein Porsche-Mitarbeiter dabei, allerdings waren ihre Offroad-Fahrzeuge Fremdfabrikate. Heinz Letsch fuhr das Versorgungsfahrzeug, sein 12 Tonnen schweres Bimobil, Gert Barlok war mit seinem Chevrolet dabei.

Schwerpunkt dieser Tour war es aber herauszufinden, wie weit der Cayenne tatsächlich wüstentauglich ist und wie man lernt, sich in der Sahara, der größten Wüste der Welt, sicher zu bewegen.

Alle Teilnehmer trafen sich am 3. November in Genua für die gemeinsame Fährüberfahrt nach Tunis. Dort angekommen ging es weiter bis Hammamet und am nächsten Morgen gleich weiter, bis am Nachmittag die libysche Grenze erreicht war. Hier erhielten wir schon die erste Lektion: Man braucht Geduld und Zeit für die Abfertigung an der Grenze, obwohl dies von unserem libyschen Reiseleiter, der uns die nächsten zehn Tage begleiten sollte, übernommen wurde. Endlich waren die libyschen Kennzeichen an den Fahrzeugen angebracht und die Pässe abgestempelt. Dann ging es weiter nach Zuara für die erste Übernachtung in Libyen, wo schon sechs weitere Libyer auf uns warteten: die Fahrer des Führungs- und der Begleitfahrzeuge, der Sicherheitsbeamte und die Köche, alle gleichzeitig auch Helfer, die immer mit zupackten, wenn Not am Mann war.

Jetzt waren wir komplett und am nächsten Tag ging es weiter Richtung Süden. Das erste Ziel der Reise war das Akakus-Gebirge im äußersten Südwesten von Libyen. Steinige Pisten wechseln dort ab mit weitläufigen Sandflächen und hohen Dünen, die es von den Fahrzeugen zu bezwingen galt. Schnell wurde uns Cayennefahrerinnen und -fahrern klar, auf was es bei diesem teils unwirtlichen Gelände ankam: Der PSM muss ausgeschaltet werden, um den weichen Sand durchqueren zu können. Ein möglichst geringer Luftdruck in den Reifen ist Voraussetzung für eine Traktion im Dünensand. Geländeniveau und Untersetzung waren überall dort Pflicht, wenn es um tiefen Sand und steile Hänge – ob in Sand oder Fels – ging. Nicht zuletzt sind das richtige Gefühl für das Fahrzeug und die feine Dosierung von Kraft und Geschwindigkeit wichtig, um mit dem Cayenne eine steile Düne zu erklimmen und sich oben auf dem Scheitelpunkt sanft und sicher der ebenso steilen Abfahrt anzuvertrauen.

Schon nach zwei Tagen Durchquerung des Akakus-Gebirges waren wir uns alle einig: Dieses einmalige Erlebnis und auch die Gewissheit darüber, wozu der Cayenne fähig ist, war die lange Anreise aus der Heimat von etwa 3000 km wert. Aber es sollte noch besser kommen.

Nachdem die Cayenne wieder festen Boden unter den Reifen hatten, ging es Richtung Nordosten weiter zu dem Teil der Sahara, in dem kein Stein mehr zu finden ist und der einen in die unvorstellbare Grenzenlosigkeit der Wüste entlässt. Hier begann das nächste Abenteuer: der Besuch der Mandara-Seen, die nur mit einem wirklich wüstentauglichen Fahrzeug zu erreichen sind.

Eine unbeschreibliche Weite von sich aneinander reihenden Dünen, mal sanft und hügelig, mal steil und hoch forderten hier Mensch und Material. Aber mit jeder Düne und jedem Kilometer wuchs die Sicherheit im Umgang mit dem Cayenne in der Wüste. Alle vier Cayenne-Teams bestätigten hinterher, dass ihnen dabei die Teilnahme am Offroad-Training auf dem Motocrossgelände in Reutlingen zugute gekommen ist. Dennoch blieb es nicht aus, dass manchmal auch Bergegurt und Sandschaufel zum Einsatz kamen, sowohl bei den Cayenne als auch bei den anderen Fahrzeugen. Denn im Gegensatz zu den libyschen Begleitern, die einen Großteil ihres Lebens in der Wüste verbringen und immer den richtigen Weg durch den Sand finden, konnten wir Saharaneulinge nicht immer erkennen, ob auf einmal der so genannte „soft sand“ auf einen wartete. Aber mit echtem Teamgeist wurde jedes Fahrzeug immer in Windeseile befreit und die Fahrt konnte weitergehen. Schließlich erreichte der Trupp die Oasen mit den berühmten Salz-Seen, die wie kleine Juwelen inmitten der „echten“ Sahara eingebettet sind. Am Abend ließen dann ein Lagerplatz in der Einsamkeit mit nichts als Dünen so weit das Auge reicht, die absolute Stille und ein fantastischer Sternenhimmel die Strapazen der letzten Tage vergessen. Und so brach der Konvoi am nächsten Tag sogar mit ein bisschen Wehmut wieder auf, um die Wüste hinter sich zu lassen und die lange Heimreise anzutreten.

Die vier Cayenne-Teams hatten hier eine Art Pionierarbeit geleistet. Durch „Learning by Doing“ hatten sie die Wüstentauglichkeit ihrer Fahrzeuge abseits der geteerten Straßen unter Beweis gestellt. Dieses Wüstenabenteuer werden sie nie vergessen und in Gedanken sind sie schon bei einer neuen Herausforderung mit ihrem Cayenne. Denn der wartet schon wieder frisch geputzt auf den nächsten Einsatz.

Dr. Gabriele Lehari
Leiterin Cayenne Register
Porsche Club Deutschland

 

 

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