25.03.22 PCHC Hockenheim

Organisation

PCHC – Porsche Club Historic Challenge
 
 
25.03.22 – 27.03.22
(für PCHC 2-Tages-Veranstaltung)

Bericht

PCHC Auftakt bei Traumwetter auf dem Hockenheimring
Klaus Horn startet mit Doppelsieg in die Saison

Klaus Horn (991 GT3 R) erwischte einen glänzenden Auftakt in die Saison der Porsche Club Historic Challenge. Der Landauer siegte in beiden Rennen auf dem Hockenheimring vor Maximilian Ertl und Christian Kindsmüller (991 GT3 Cup). Der zweite Sieg war für Horn jedoch ein Stück harte Arbeit.

Mit einem Doppelsieg startete Klaus Horn die neue Saison der Porsche Club Historic Challenge. Von der Pole aus kontrollierte der Landauer das erste Rennen am Sonntagmorgen bis zum Fallen des schwarz-weiß karierten Tuchs. Mehr zu tun hatte Horn dagegen im zweiten Durchgang. Zwar gewann er den Start, fand sich aber im zweiten Umlauf erst an der fünften Stelle wieder. Es dauerte einige Runden bis Horn wieder den Anschluss an Platz zwei hergestellt hatte. Thomas Lindemann im 997 GT3 R erwies sich als harter Brocken. Nachdem dieser geknackt war, startete Horn die Aufholjagd auf Platz eins. Der schon enteilte Christian Kindsmüller hielt sich bis zur elften Runde an der Spitze, ehe Horn vorbeiging. Der Sieger baute danach den Abstand kontinuierlich aus. Nach 17 Runden war dieser auf über 13 Sekunden angewachsen. „So langsam komme ich mit dem Auto immer besser zurecht. Es hat sich ausgezahlt, dass wir beim Endless Summer sehr viel geübt haben. Da habe ich einiges verbessern können und viel mit Michi Joos gelernt. Beim Rennen kam ich beim Start sehr schnell weg und konnte den Vorsprung kontinuierlich ausbauen. Als ich niemanden mehr im Rückspiegel gesehen habe, nahm ich dann etwas Gas raus“, erzählte Horn. Etwas kurios war der Grund für die anfänglichen Positionsverluste im ersten Rennen: „In der zweiten Runde war die ganze Anzeige rot. Ich habe langsam gemacht und wollte in die Box, bevor alles kaputt ist. Ich habe es weggedrückt, es kam aber wieder. Am Auto habe ich nichts gemerkt und drückte es dann wieder weg.  Ich fuhr danach mit Risiko einfach weiter und es ging alles gut.“

Ertl und Kindsmüller fahren auf die Zwei
Rang zwei sicherte sich am Morgen Maximilian Ertl, der damit die Klasse 9 ebenfalls gewinnen konnte. Der Burghausener hielt Christian Kindsmüller auf Abstand, der eine starke Premierenvorstellung im 991 GT3 Cup abgab. Gegen Schluss war Kindsmüller plötzlich nahe dran, doch Ertl ließ sich den zweiten Platz nicht mehr nehmen. „Ich war eigentlich die ganze Zeit auf Position zwei. Klaus Horn hatte bereits nach der ersten Runde einen sauberen Vorsprung herausgefahren. Da war für mich dann nichts mehr zu machen. Nach hinten musste ich mir aber keine großen Sorgen machen, da die beiden mit sich selber zu tun hatten“, so Ertl. Noch besser lief es für Kindsmüller im zweiten Heat. Anfangs hinter Thomas Lindemann auf Platz zwei übernahm er nach der fünften Runde die Führung. Zwar fuhr Kindsmüller einen kleinen Vorsprung heraus, letzten Endes musste er sich aber dem heranstürmenden Horn im stärkeren GT3 R beugen. Dafür gab es den souveränen Sieg in der Klasse 9 vor Rückkehrer Joachim Bleyer und Werner Salmen zu feiern. „Mit dem Einstand bin ich sehr zufrieden. Ich war überrascht, dass ich auf P2 stand. Den Maxi Ertl konnte ich aber nicht halten. Er war nochmals deutlich schneller. Das zweite Rennen hat sehr viel Spaß gemacht. Ich habe von Stefan Ertls Ausfall profitiert und hätte ihn viel lieber auf der Strecke überholt. Klaus Horn hatte am Anfang technische Probleme. Aber wenn er dann da ist, kannst du ihn natürlich nicht halten“, zeigte sich Kindsmüller mit seiner 991 Premiere zufrieden.

Für Thomas Lindemann hatte sich der Start in der PCHC ebenfalls ausgezahlt. Nach seinem vierten Platz im ersten Heat sammelte der Neueinsteiger gleich die ersten Führungskilometer. Fünf Runden hielt sich Lindemann auf Rang eins, ehe Kindsmüller und kurz darauf Klaus Horn vorbeigingen. An seiner ersten Podestplatzierung gab es allerdings nichts zu deuteln. Die schnappte er sich vor einem heranstürmenden Georg Vetter, dessen Porsche 993 GT2 im ersten Heat mit einer gerissenen Antriebswelle lahmgelegt worden war. Wie schon am Morgen bedeutete dies für Lindemann den zweiten Platz in der Klasse 10. „Ich fuhr zum ersten Mal und bin mit den Rennen und dem Ergebnis sehr zufrieden. Ich fuhr mit alten Reifen gefahren, das hat mich am Ende etwas Dampf gekostet. Aber ich denke mit dem alten Auto war ich ganz gut dabei. Klaus Horn habe ich in der zweiten Kurve gekriegt und den anderen mit dem Cup in der dritten Kurve. Mit den alten Reifen konnte ich gleich gut anpacken. Am Ende haben die Reifen dann stark nachgelassen“, erzählte Lindemann.

Doppelsieg für Marvin Meister in der Klasse 7
Die Klasse 7 hatte Marvin Meister (997 GT3 Cup) das gesamte Wochenende über im Griff. Damit behielt der Berliner auch im familieninternen Duell die Oberhand. Das erste Rennen beendete Marvin Meister vor Mario Meister (991 GT3 Cup MR) auf dem fünften Platz. Im zweiten Heat ging es in der selben Konstellation über den Zielstrich. Wiederum auf Rang fünf vor Mario Meister wurde der zweimalige Klassensieger abgewinkt. Beim Kampf um Klassenrang zwei setzte sich in beiden Rennen Heiner Immig gegenüber Jürgen Lauscher durch.

Das engste Finish des Tages gab es in der Klasse 8 der 991er Cup Porsche der ersten Generation. Hier ließ Florian Zumsteg den Porsche von Eduard Heinz ganz knapp hinter sich. Nur 0,2 Sekunden trennten die beiden Cup 911er. Das Ergebnis ist umso bemerkenswerter, da Zumsteg sein erstes Autorennen überhaupt fuhr. Zeitweise auf Platz fünf hieß es am Ende Gesamtrang sechs vor Heinz. Der revanchierte sich im zweiten Rennen und feierte auf Rang sieben einen souveränen Klassensieg vor Udo Schwarz und Sebastiaan D’Anjou. „Bisher fuhr ich nur Kart. Ich wusste, dass ich ein gutes Team hinter mir habe, die mich perfekt vorbereiteten. Es war ein guter Einstand. Es war schwierig die Reifen über die Distanz einzuteilen. Der zweite hinter mir hat so viel Druck gemacht, dass ich echt kämpfen musste, um das Auto nicht zu verlieren. Am Anfang war es schwierig, bis die Reifen warm wurden“, gab der Neueinsteiger zu Protokoll.

Voigtländer mit Sieg und Pech
Die Siege in der Klasse 6 teilten sich Christian Voigtländer und Bernhard Wagner (beide 997 GT3 Cup). Auf Platz neun war dem dreimaligen PCHC Champion der Sieg nicht zu nehmen. Im Ziel fehlte Wagner über eine Minute auf Rang eins. Am Nachmittag drehte Wagner den Spieß um, profitierte aber auch davon, dass Voigtländer gleich zu Beginn in eine Kollision verwickelt war. Der Berliner kämpfte sich mit dem weidwunden Porsche zwar noch nach vorne, doch Wagner konnte er nicht mehr abfangen. Mit Rang zwei betrieb Voigtländer immerhin Schadensbegrenzung. Die dritten Plätze teilten sich Wolfgang Bensch und Christian Wohlrab. „Ich hatte einen Crash mit einem anderen Fahrzeug. Da drehte es mich raus. Danach war die Lenkung und einiges an der Achse nicht mehr ok. Ich bin nur weitergefahren, um die Punkte zu bekommen“, berichtete der Titelverteidiger.

In der Klasse 5 sah Boris Hartl (997 GT3) zweimal das Ziel auf Platz eins. Zwei Sieger gab es in der Klasse 4, wo Lutz Obermann (Cayman GT4 CS) im ersten Rennen siegte. Mit über 30 Sekunden Vorsprung auf Werner Mößner (Cayman GT4) war es ein souveräner Erfolg. Anders dagegen der zweite Durchgang, wo diesmal Mößner die Oberhand behielt. Zwar kam Obermann im letzten Umlauf noch einmal näher, doch am Ende siegte Mößner mit knapp über einer Sekunde Abstand auf Rang zwei. Dritter wurde wie schon im ersten Rennen Olaf Busse in einem weiteren Cayman GT4 CS. Ebenfalls zwei Sieger gab es in der Klasse 3, wo sich Mladen Pavlovic im schönen 964 RSR den ersten Sieg holte. Nachdem der orangene 911er im zweiten Heat vorzeitig die Segel streichen musste, gewann Daniel Kerbach (964 Carrera 2) die Klassenwertung. Als Solist war Sander Pielkenrood (968) in der Klasse 2 unterwegs, während die Klasse 1 mit zehn Startern am besten besetzt war. Robert Sulma und Nick Drogtrop hießen hier die Sieger. Den dritten Platz fuhr im ersten Durchgang Lennart Hiemstra, im zweiten Angelino van den Brink (alle Cayman S) ein.

Vom 22.-24. April geht es für die Porsche Club Historic Challenge weiter. Dann steht der zweite Saisonlauf auf der ehemaligen Grand Prix Rennstrecke von Zolder auf dem Programm.

arpRedaktionsbüro Patrick Holzer

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