28.07.17 – PCS-Challenge Red Bull Ring
Organisation
Bericht
PCS-Challenge auf dem Red-Bull-Ring, im Rahmen des Porsche Sports Cups Spielberg – Nomen est Omen… Eine wahre Herausforderung!
Der Red-Bull-Ring ist eine sehr schön gelegene Rennstrecke in der Steiermark, Österreich. Eine Besonderheit ist der Höhenunterschied von 65 m auf dem Rundkurs. Hermann Tilke, der renommierte Rennstreckenarchitekt hatte einst die Neugestaltung des heutigen Red Bull Rings vorgenommen. Die Länge der Strecke beträgt 4,318 km mit einer maximalen Steigung von 12% und einem maximalen Gefälle von 9,3%. Ein besonders beeindruckender Streckenteil ist der nahezu gerade verlaufende Anstieg nach der Rechtskurve am Ende der Start/Ziel-Geraden bis zum höchsten Punkt, der Remus-Kurve. (Quelle: www.projekt-spielberg.com)
In diesem schönen Umfeld organisierte der Porsche Club Schwaben am freien Trainingstag des Porsche Sports Cup wie bereits in den Vorjahren eine PCS-Challenge.
Die Aufgabe der PCS-Challenge lautet, dass jeder Fahrer für sich, nach dem zweiten Überfahren der Start- und Ziellinie seine persönliche Referenz festgelegt. Diese wird mit 18 multipliziert und ergibt die am Ende zu erreichende Gesamtzeit. In den folgenden 18 Runden, mit einer Zwangspause von mindestens 1 Minute als Boxenstopp, der auch zum Fahrerwechsel genutzt werden kann, muss diese Gesamtzeit möglichst auf die 1000stel Sekunde genau eingefahren werden. Dabei hat der Fahrer darauf zu achten, dass er diese Zwangspause nur zwischen der 20. bis 40. Minute erledigen kann.
Insgesamt hatten sich 23 Fahrer/innen gemeldet. Die besondere Herausforderung bei der PCS-Challenge lag diesmal in den gemeinsamen freien Trainingszeiten mit allen straßenzugelassenen Fahrzeugen. Das bedeutete, dass Porsche von unter 250 PS bis über 500 PS gemeinsam auf der Strecke fuhren. Dafür gab es für alle als “Goodie“ bis zu 5 Trainingseinheiten je 40 min.
Meist waren sehr viele Fahrzeuge gleichzeitig unterwegs und somit ziemlich viel “Verkehr“. Artig machten die Langsameren Platz, damit die Schnelleren zügig und gefahrlos überholen konnten. Als Fahrer eines PS-schwächeren Fahrzeugs gewöhnte man sich allmählich an den Blick in den Rückspiegel, wenn zwei oder drei Boliden in farbenprächtiger “Kriegsbemalung“ im Spiegel sehr schnell größer wurden und sich mit gefühlter Lichtgeschwindigkeit in Formation näherten. Der Schleppwirbel nach dem Überholvorgang erinnerte irgendwie an einen vorbeifahrenden ICE unter Volllast. Spontan fiel so manchem Überholten Sprüche ein wie “Ein Zierfisch im Haifischbecken“. Der kleine Nemo lässt grüßen…
Aber auch diese Erfahrungen gehörten zum Tagestraining, genauso wie der Umgang mit unterschiedlichen Fahrbahn-Beschaffenheiten. Denn die letzte Trainingseinheit am Nachmittag startete mit einem ordentlichen, ca. 30 min anhaltenden Regenschauer. Durch die Nässe änderte sich der Grip der Strecke. Und somit glichen sich die Geschwindigkeitsunterschiede der unterschiedlichen Fahrzeuge automatisch schnell an. Nebenbei muss erwähnt werden, dass der Grip des Red Bull Rings bei Nässe bemerkenswert gut ist, im Vergleich zu den meisten anderen bekannten Rennstrecken in Europa. Dieses Nass-Training war eine gute Vorbereitung für den anschließenden Wertungslauf, wie sich später zeigte.
Um 17:00 Uhr startete die PCS-Challenge bei strahlendem Sonnenschein mit einer Laufzeit von 55 Minuten. Zunächst blieb der Himmel in den ersten 4 Runden trocken. Hier wurde die Referenz gesetzt. Aber dann öffnete er sich hemmungslos mit einem ausgewachsenen, anhaltenden Schauer. Jetzt war nun jeder gut beraten, der sich mit Kalkül eine für ihn langsame Referenz gesetzt hatte. Erst kurz vor Schluss ließ der Schauer wieder nach. Und ein Regenbogen über dem Spielberg läutete das Ende mit einer “imaginären Zielflagge“ ein. Insider wissen, was gemeint ist.
Bei der Siegerehrung zeigten die Ergebnisse, welche Überraschungen und Tribute das Regenintermezzo gefordert hatte… Die meisten Favoriten hatten weit über vier-stellige (also schlechte) Ergebnisse, so dass 231 Strafpunkten zum Gesamtsieg ausreichten. Zur Info: Bei vergangenen PCS-Challenge Wertungen erreichte man mit derartigen drei-stelligen Ergebnissen nicht einmal die “Top Ten“.
Abschließend lässt sich zusammenfassen, dass die PCS-Challenge 2017 am Red Bull Ring dieses Jahr ihrem Namen alle Ehre gemacht hat. Es gab viele, lange Trainingszeiten mit unterschiedlichsten Porschefahrzeugen bei wechselnden Fahrbahn-Beschaffenheiten. Alles in allem: Eine wahre Herausforderung bzw. Challenge für Fahrer und Fahrzeug!
Bericht: Ute Kröger, Bilder: Team Gruppe C mit Tim Upietz
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