07.04.17 – 09.04.17 PCHC Hockenheim – Preis der Stadt Stuttgart – Auftakt
Organisation
Bericht
PCHC startet bei Traumwetter in die Saison
Auftaktsiege für Berwanger und Schlager
Beim Saisonauftakt auf dem Hockenheimring wusste die Porsche Club Historic Challenge mit zwei spannenden Rennen zu überzeugen. Während Kim Berwanger im neuen 997 GT3 Cup im ersten Rennen souverän siegte, setzte sich Jürgen Schlager (993 GT2) im zweiten Heat knapp gegen Jan van Es (993 GT2) durch.
Schon im Zeittraining hatte Kim Berwanger mit einer 1.45,071 mächtig vorgelegt. So schnell war noch kein Pilot in der Geschichte der PCHC auf dem Hockenheimring unterwegs. Jürgen Schlager konterte in der zweiten Trainingssitzung mit einer 1.45,126, musste sich aber mit Rang zwei begnügen. Auch die zweite Startreihe teilten sich ein Sauger und ein Turbo. Jan van Es platzierte seinen GT2 knapp vor Klaus Horn in einem stark verbesserten 997 GT3 Cup. Das erste Rennen hielt, was die beiden Zeittrainings versprochen hatten. Zwar rauschte Kim Berwanger vom Start weg auf und davon, doch dahinter ging es richtig heiß her. Jürgen Schlager und Klaus Horn lieferten sich einen packenden Schlagabtausch. Mal hatte der Turbo die Nase vorne, mal der Sauger. In der vorletzten Runde setzte sich Horn an die zweite Gesamtposition und gab diese nicht mehr ab. Mit über sieben Sekunden Rückstand musste sich Schlager geschlagen geben. Der Landauer ließ für sich sogar noch die schnellste Rennrunde notieren. Kim Berwanger zeigte sich ob seines deutlichen Sieges überrascht: „Ich war überrascht, dass ich mich gleich so gut absetzen konnte. Wahrscheinlich hatten die hinter mir den Start etwas verschlafen. Ich konnte dann eine Lücke herausfahren und war mir sicher, dass die Turbos hinter mir mich nicht gleich auf der Geraden überholen. Von daher konnte ich relativ frei meinen Stil fahren“, berichtete Berwanger. Mit seinem zweiten Platz und dem Sieg in der Klasse 10 vor den beiden Turbos von Schlager und van Es war auch Klaus Horn sehr zufrieden: „Der Turbo hat auf der Geraden einfach mehr Dampf. In den Kurven beim Anbremsen bist du mit dem Cup Auto wieder schneller. Es gab zwischen mir und Jürgen Schlager mehrere Positionswechsel. Mit dem Ergebnis kann ich jedenfalls zufrieden sein.“ Derweil erklärt Jürgen Schlager, warum er zum Schluss nicht mehr mithalten konnte. „Es war ein gutes Rennen und hat auch Spaß gemacht. Aber ich konnte in den letzten zwei Runden fast nicht mehr fahren. Irgendetwas stimmte mit meinem Hinterrad nicht. Ich hätte es eingangs Zielkurve fast verloren. Da hatte ich Glück, dass ich nicht in der Mauer gelandet bin.“
Den Start zum zweiten Heat entschied Klaus Horn für sich. Doch der Landauer konnte sich nur eine Runde über die Gesamtführung freuen. Dann schnupften ihn nach und nach die beiden Turbos auf. Zunächst setzte sich Jürgen Schlager an die Spitze, doch nur zwei Umläufe später führte Jan van Es das Rennen an. Schlager klebte aber dem Niederländer, der erstmals das ehemalige Herbert Pregartner Auto in der PCHC einsetzte, am Heck. Schließlich holte sich Schlager die Spitze zurück, während van Es das Tempo nicht mehr mitgehen konnte. Nach seinem vierten Platz im ersten Heat bedeutete dies für den Turbo-Piloten zumindest den Sprung aufs Gesamttreppchen. „Es war wie im ersten Lauf wieder ein tolles Rennen. Jan ist ein sehr guter und fairer Fahrer. Nachdem er vor mir war, habe ich aber sehr schnell gesehen, dass seine Reifen abbauen. Es war nur eine Frage der Zeit, bis sich das richtig bemerkbar macht“, gab Schlager zu Protokoll. Rang drei ging diesmal an Klaus Horn, der mit Thomas Weidel und Thorsten Rose (beide 997 GT3 Cup) zwei weitere Klasse 10 Piloten direkt hinter sich ließ. Gerade Weidel hätte sich bei seinem 997er Debüt fast noch mit dem Treppchen belohnt, nachdem er im ersten Rennen wegen Sprintmangels in der letzten Runde gerade noch über Start Ziel gerollt war.
Andreas Sczepansky gelingt auch im 997er ein Sieg
Titelverteidiger Andreas Sczepansky hat wie seine engsten Konkurrenten den 996er in die Ecke gestellt und für die aktuelle Saison auf ein Cup Modell bis Baujahr 2011umgerüstet. Damit konnte der letztjährige Champ im ersten Durchgang auf die fünfte Gesamtposition fahren. An Kim Berwanger gab es zwar kein Herankommen, doch Haci Köysüren als engsten Konkurrenten hatte Sczepansky im Griff. Der Platz war allerdings hart erkämpft, denn von hinten drückten Joachim Bleyer (997 GT3 Cup) sowie wie im späteren Verlauf Rose und Klasse 8 Sieger Gerhard Kilian (997 GT3 Cup) heftig. Im zweiten Rennen feierte Sczepansky seinen ersten Klassensieg im neuen Gefährt, profierte aber auch von einem Ausrutscher von Benno Berwanger zur Rennhälfte. Zweiter in der Klasse wurde Haci Köysüren vor Lukas Ertl.
In der Klasse 8 überzeugte Gerhard Kilian mit gleich zwei Siegen zum Auftakt. Im ersten Rennen fuhren Bernhard Wagner und Reiner Sessler auf die weiteren Klassenplätze, waren aber außer Reichweite. „Ich bin zufrieden. Es wäre zu Beginn wohl schneller gegangen. Vor mir haben sich Rose und Bleyer bekämpft. Aber das ist eine andere Klasse und so habe ich zunächst mal etwas Abstand gehalten, konnte aber vorbei und auch noch Sczepansky überholen. Zum Schluss hatte ich den Verdacht auf einen schleichenden Plattfuß. So dass Rose und Sczepansky wieder vorbeikamen. Der Klassensieg war mir da wichtiger“, so Kilian. Auch im zweiten Rennen behauptete sich Kilian an der Spitze der Klasse 8, musste sich dabei aber heftiger Attacken von Thomas Reichel erwehren. Erste gegen Schluss konnte sich Kilian seinem zweiten Sieg sicher sein, während Reichel vor Wagner auf Rang zwei ins Ziel einlief.
996er Klasse geht an Willebrand und Keck
Unterhaltsam ging es ebenso in der Klasse 7 zu. Frank Willebrand und Florian Keck kämpften hier um den Sieg. Im ersten Rennen kämpfte sich Willebrand nach sechs Runden an Keck vorbei und fuhr zum Klassensieg vor Keck und Peer Seeberg. „Ich bin sehr zufrieden. Das ist mein erster Klassensieg. Die Strategie, dass ich zunächst mal hinter Florian Keck bleibe und darauf hoffe, dass er irgendwann mal einen Fehler macht, war richtig. Ich hätte ihn schon in der ersten Kurve überholen können, habe ich aber extra nicht gemacht“, erzählte Willebrand. Im zweiten Heat drehte Keck den Spieß um. Nachdem sich Willebrand gleich in der zweiten Runde gedreht hatte, nutzte Keck die Gunst der Stunde und stach in Führung. Zwar kämpfte sich Willebrand noch einmal bis auf drei Sekunden heran, doch mehr als der zweite Platz war nicht mehr möglich. „Ich war hinter Frank Willebrand gestartet und versuchte Druck zu machen. Ich wartete auf die Gelegenheit, wenn er einen Fehler machen würde. So kam es dann auch. Ausgang Mercedes Tribüne hatte er schließlich einen kleinen Fahrfehler und sich gedreht. Dies konnte ich ausnutzen und vorbeigehen. Dann war ich weg. Ich habe Tempo rausgenommen, weil ich etwas Öl verloren habe“, schilderte Keck sein Rennen.
Bei den Historischen gab Dirk Torwesten (dp 935) im ersten Rennen den Ton an. Georg Vetter (964 Carrera 2) konnte sich nur kurz vor dem grünen 935er behaupten. Torwesten schnappte sich somit überlegen den Sieg in der Klasse 4 vor Erich Fuchs (993 Cup). Im zweiten Rennen saß Sohn Mike am Steuer, der es seinem Vater gleichtat, aber Vetter diesmal nicht halten konnte. Vetter fuhr damit nicht nur den Sieg bei den Historischen ein, sondern auch seinen zweiten Erfolg in der Klasse 3. „Ich hatte wieder ein gutes Auto und es ist alles gut gelaufen. Beim Start hatte ich mich an einen 997 drangehängt. Und dann ging es ab. Fünf, sechs Autos in der ersten Runde“, so ein zufriedener Georg Vetter. Graf Guntbert Freiherr von Lochstopf belegte hier im ersten Rennen den zweiten Platz vor Thomas Braun (964 Cup). Nachdem Lochstopf im zweiten Heat mit dem Gesamtführenden Jürgen Schlager zusammen gerasselt war, fuhr Braun auf Rang zwei vor Werner Mössner (964 Cup). Die Klasse 2 war eine sichere Beute von Kurt Hoffmann und Norbert Sassenrath, die sich den weißen 968er teilten. Die Plätze zwei bzw. drei gingen in beiden Rennen an das Team Seyler/Seyler (944 S) und Andreas Pöhlitz (968 CS).
Der nächste Lauf der PCHC wird vom 12.-14. Mai in Oschersleben ausgetragen. In der Magdeburger Börde stehen dann wieder drei Rennen auf dem Programm.
arp Redaktionsbüro Patrick Holzer
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