03.06.16 PCS-Challenge Red-Bull-Ring
Organisation
Bericht
Im letzten Jahr – 2015 – erwarteten uns in der Steiermark einige Superlative: Temperaturen bis 35 forderten Mensch und Maschine heraus. Gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit (PSC, PDC, PCS) im Vorfeld hat 35 Fahrer und Fahrerinnen überzeugt. Die 27 gemeldete Porschen Fahrzeuge haben unsere Erwartungen weit übertroffen.
Dieses Jahr – 2016 – standen die Zeichen nicht so gut. Das neu kreierte Wort “Starkregen” traf die Wetterbedingungen recht genau. Eine gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit fand im Vorfeld nicht statt. Leider haben mehr als 20 Jahre RedBull- bzw. A1-Ring gezeigt, dass nur mit einem Zusatz-Angebot wie der PCS-Challenge genügend Fahr-Möglichkeiten bestehen, um den langen Weg nach Knittelfeld auf sich zu nehmen, um Drivers-Cup (2016: 11, 2015: 20) oder Trophy (2016: 25, 2015: 35) zu fahren.
Zur PCS-Challenge am Freitag während des Hegersport Testtages haben sich immerhin 17 Porsche Fahr-zeuge mit 23 Fahrern und Fahrerinnen angemeldet. Für den Porsche Club Schwaben bedeutet die Break Even nicht ganz erreicht. Die Teilnehmer hatten viel “Platz” auf der Strecke für die Fahrzeuge mit erheblichem Leistungsunterschied. Vertreten waren 911er vom G-Modell, 993 bis zum 991 GT3. Einige 968 Transaxle Porsche und auch ein Cayman Porsche hatten sich am RedBull-Ring eingefunden.
Das Wetter am Freitag Morgen zeigte sich mit viel Sonne von einer besseren Seite als alle Wetter-Apps voher gesagt hatten. Allerdings änderte sich dies im Laufe des Vormittags. Beim 1. Freien Fahren – noch im Trockenen – ließen sich noch rekordverdächtige Rundenzeiten realisieren.
Während der Fahrerbesprechung am Nachmittag konnten – nur vom Platz des Referenten – durchs Fenster die schwarzen Wolken über der Remus Kurve und auch der einsetzende Stark-Regen “gesichtet” werden. Die Wertung der PCS-Challenge basiert auf einer Rundenzahl, die jeder Teilnehmer leicht erreichen kann. Eine Entscheidung musste her: Bei Regen können ca. 5 Runden weniger als im Trockenen gefahren werden.
Einige Wetter-Apps prognostizierten, dass der Regen 1 Stunde vor Beginn der Wertung aufhört….. Aber Sicherheit geht vor. Deshalb muss die “Regen-Rundenzahl” festgelegt werden. Die Teilnehmer können beliebig viele Runden fahren, bis sie mit der Schwarz-Weiß karierten Flagge abgewunken werden. In die Wertung gehen aber nur die festgelegten Runden ein.
Für das 2. Freie Fahren traf die Entscheidung “für” Stark-Regen voll zu. Runden-Zeiten von knapp 3 Minuten bestätigten dies. Nun begannen die einzelnen Fahrer und Fahrerteams fieberhaft strategisch zu rechnen, auf welche Setzrundenzeit gefahren werden sollte. Denn es mussten die wechselhaften Wetterbedingungen für die Langstreckenwertung mit Boxenstopp bzw. Fahrerwechsel taktisch mit eingerechnet werden.Aber auch die mutigen Vorhersagen auf Basis der Wetter-Apps hatten recht. Bis zum Wertungslauf hörte der Regen auf und die Strecke trocknete komplett ab. Nachdem die Teilnehmer ihre Pflichtrunden für die Wertung absolviert hatten, konnten sie noch einige schnelle Runden ohne Wertungsstress genießen.
Nicht so das Auswertungs-Team. Noch während die Teilnehmer fuhren, zeigte sich, dass die automatisch generierte Ergebnisliste eben keine Ergebnisse bringt. In einer kleinen Notaktion musste die Auswertung aus den einzelnen Daten mit Excel zusammen-“gebastelt” werden.
Anmerkung zur Vorgehensweise: Über den Transponder und das Mess-System wird die Rundenzeit in [Minu-ten:Sekunden,1000stel_Sekunden] gemessen. Diese Zeit wird in Excel intern als Dezimalzahl mit der Einheit [24-Stunden] abgelegt und muss in eine Dezimal-Zahl mit der Einheit [Sekunden] umgerechnet werden. Diese Berechnung muss für die Referenzzeit, die absolute Uhrzeit der ersten und der letzten gewerteten Runde (Fahrzeit) erfolgen. Aus der Referenzrunde und der Fahrzeit können dann die Wertungspunkte ermittelt werden… Dabei bleibt die Frage offen, was ist spannender; Das Fahren oder das Auswerten?
Beispiel:
- Rundenzeit: 2:22,244
- Excel-interner Wert: 0,00164634259259259
- Zeit in Sekunden: 142,244 (Excel-interner Wert * 24 Stunden * 60 Minuten * 60 Sekunden)
Mit einer halben Stunde Verzögerung kann die Siegerehrung doch noch stattfinden.
Die üblichen Spitzenreiter können auch am RedBull-Ring die Wertung für sich entscheiden: Die Teams Karl-Heinz und Ute Kröger (Gesamt + Klasse 2, 9 Punkte), Gerhard Wanner (Klasse 1, 32 Punkte), Ulrich und Marcel Kramer (Klasse 3, 45 Punkte) sowie Susi Haas und Bill Barazetti (Klasse 4, 138 Punkte) konnten jeweils ihre Klasse gewinnen.
Dieter Kohm konnte in der Klasse 3 mit 49 Punkte nur den zweiten Platz in seiner Klasse erreichen. Zur Erinnerung: 49 Punkte bedeutet 49 1000stel-Sekunden Abweichung zur Referenzzeit. Dabei sind dann noch die Dauer des Pflichtboxenstopps sowie die Boxen-Ein und Ausfahrtzeit mit zu berücksichtigen.
Trotz aller Widrigkeiten hatten wir alle viel Spass und konnten die kurze Zeit in der wunderschönen Steiermark genießen – und das nicht nur auf der Rennstrecke. Die nächste PCS-Challenge findet quasi in “Heimatnähe” bei den Porsche Club Days in Hockenheim am 8. und 9. Juli statt.
Text: Fritz Letters, Bilder: Team Gruppe C mit Tim Upietz