12.09.15 – 13.09.15 Porsche Sports Cup Spa
Porsche Sports Cup 2015 · 5. Rennen · Circuit de Spa-Francorchamps:
Porsche Festival in Spa-Francorchamps
Der Porsche Sports Cup machte Station auf dem Circuit de Spa-Francorchamps in Belgien. Auf der sieben Kilometer langen anspruchsvollen Berg- und Talbahn in den Ardennen zeigten mehr als 200 Teilnehmer packenden Motorsport im Zeichen der Marke Porsche und sorgten für Festivalstimmung.
Auf der belgischen Formel-1-Strecke startete die weltweit erfolgreichste Hersteller-Breitensportserie bei regnerischen Witterungsbedingungen turbulent in das Wochenende, während die Porsche Piloten sonntags auf trockener Piste um Punkte und Positionen kämpften. Im Porsche Super Sports Cup feierte Lokalmatador Mike Den Tandt im 997 GT3 R von Schütz Motorsport einen Doppelerfolg.
Im Porsche Sports Cup gibt es nach den beiden Auslandsrennen einen neuen Tabellenführer: Der amtierende Champion Michael Essmann junior (Rheine, 991 GT3 RS) liegt nach seinem jüngsten Doppelsieg nun in der Meisterschaft vorn und greift nach dem Titel-Hattrick.
Im Porsche Sports Cup Endurance gewann der Luxemburger Dylan Oliveira Pereira (991 GT3 Cup). Den Sieg im zweiten Rennen sicherte sich FMT-Pilot Matthias Kaiser (991 GT3 Cup). Spannung ist garantiert, wenn es beim großen Saisonfinale vom 24. bis 25. Oktober auf dem Hockenheimring Baden-Württemberg um die Meistertitel geht. Alles Wichtige rund um den Porsche Sports Cup gibt es auf der offiziellen Homepage unter www.porschesportscup.de.
Porsche Super Sports Cup: Überzeugender Doppelsieg für Mike Den Tandt
Der Porsche Super Sports Cup, das sportliche Flaggschiff der Serie, präsentierte sich auf der belgischen Formel-1-Strecke mit einem Mega-Teilnehmerfeld: Gaststarter aus Belgien, Luxemburg und Frankreich sorgten dafür, dass in der Top-Serie insgesamt 57 reinrassige Rennfahrzeuge vom Typ Porsche GT3 Cup und GT3 R in Spa-Francorchamps an den Start gingen. Der Belgier Mike Den Tandt gewann bei seinem Heimrennen im 997 GT3 R von Schütz Motorsport souverän beide Rennen. Das Team hatte dem 32-Jährigen kurzerhand das Einsatzfahrzeug zur Verfügung gestellt, mit dem Klaus Bachler am kommenden Wochenende im niederländischen Zandvoort um den Titel fightet. „Das Wochenende lief mit zwei Siegen genau so, wie ich mir das vorgestellt habe“, kommentierte Den Tandt seinen Doppelerfolg.
Den Tandt, der bei Porsche in Leipzig als Instrukteur arbeitet, fuhr in dem sehr turbulenten Regenrennen am Samstag von der Pole-Position (Trainingsbestzeit: 2:22.789 Min.) souverän zum Start-Ziel-Sieg. Zweiter wurde Hermann Speck (Rückersdorf, 997 GT3 R) vor Roland Ziegler (Wendelstein, 997 GT3 R). Als auf regenasser Fahrbahn zwei Fahrzeuge von der Strecke rutschten, rückte zur sicheren Bergung der havarierten Autos das Safety Car raus. Das Rennen wurde nach Runde sechs wieder frei gegeben, aber es setzte sogleich sintflutartiger Regen ein. Die Rennleitung brach aus Sicherheitsgründen das Rennen vorzeitig mit der roten Flagge ab.
Am Sonntag ging das Mega-Startfeld dann bei relativ trockenen Bedingungen in das Rennen über die sieben Kilometer lange Berg- und Talbahn. Diesmal gewann Den Tandt vor Ziegler und Enzo Calderari (Biel, 997 GT3 R). „Ich wäre sehr gerne eine Rundenzeit um die 2:20 Minuten gefahren. Das hat aber entweder wegen des Wetters oder des Verkehrs auf der Strecke leider nicht funktioniert“, sagte Den Tandt, der mit 2:24.197 Min. die schnellste Rennrunde fuhr – und flachste: „Jetzt muss ich wohl noch einmal ein weiteres Rennen fahren, um zu zeigen, dass ich wirklich einen Speed wie die Profis habe.“
Heinz-Bert Wolters (Wegberg, 997 GT3 R) zeigte eine sehenswerte Aufholjagd. Nachdem er am Samstag mit Slicks die falsche Reifenwahl für die schwierige Regenschlacht getroffen hatte, musste er sonntags von Position 50 starten. Aber er kämpfte sich sukzessive nach vorne und wurde zum Schluss sensationell als Sechster abgewinkt.
In der hart umkämpften Cup-Gruppe gab es ebenfalls einen Doppelsieger: Dylan Oliveira Pereira, der an diesem Wochenende seine Premiere in einem Cup-Porsche feierte, stand auf Anhieb nach beiden Rennen ganz oben auf dem Cup-Podest. Der Luxemburger fuhr fehlerfrei und gewann im 991 GT3 Cup von Momo-Megatron-Team Partrax jeweils vor Bertram Hornung (Stutensee, 997 GT3 Cup) und Ring-Police-Pilot Christian Kosch (997 GT3 Cup), ebenfalls aus Luxemburg.
„Ich bin total happy: Zwei mal auf dem Podium und wieder einmal viele wichtige Punkte für die Meisterschaft eingefahren“, strahlte Hornung, der nun mit 188,6 Punkten an der Tabellenspitze steht. Tabellenplatz zwei belegt Klassenkonkurrent Matthias Jeserich (Berlin, 997 GT3 Cup) mit 150,6 Zählern vor Ziegler, der 147,6 Punkte auf seinem Konto hat und damit klar in der Klasse der 997 GT3 R führt. Vierter ist Friedrich Leinemann (Katlenburg-Lindau, 991 GT3 Cup), der weiterhin auf Platz eins in der Klasse 5e steht.
Porsche Sports Cup: Doppelerfolg für Michael Essmann junior
Im Porsche Sports Cup war Michael Essmann junior (Rheine, 991 GT3 RS) beim fünften Rennwochenende des Jahres der strahlende Doppelsieger. Am Samstag prasselte während der Startaufstellung ein starker Regenschauer über dem Circuit de Spa-Francorchamps nieder. Kurz vor dem Start ließ der Regen dann zwar schnell nach, allerdings blieb die Strecke extrem nass.
Daher entschied die Rennleitung, dass der Start hinter dem Safety Car erfolgt. Als nach zwei Runden dann das Rennen freigeben wurde, verteidigte Stefan Pfannmöller (München, 997 GT2), der erstmals von der Pole-Position startete und sein erstes Rennen im Regen bestritt, die Spitzenposition. Jedoch attackierte der amtierende Champion Essmann den Olmypiamedaillen-Gewinner im Kanu-Slalom: Mehrmals wechselte die Führung in der ersten Runde – zum Schluss lag aber Essmann vorn. Er behauptete seine Führung erfolgreich und gewann vor Pfannmöller und Jens Kempe (Sehnde, 991 GT3 RS).
Am Sonntag gewann CarTech-Pilot Pfannmöller das Startduell gegen Essmann. Das Duo lieferte sich in der Folge einen rundenlangen Fight. „Stefan hat bewiesen, dass er als ehemalige Profi-Sportler sehr gut mit Druck umgehen kann“, berichtete Essmann über den packenden Zweikampf an der Spitze. „Aber durch den rundenlangen Kampf haben seine Reifen stark nachgelassen, und plötzlich brach das Heck aus. Während Stefan seinen Porsche kurz vor dem Kiesbett retten konnte, habe ich meine Chance genutzt und bin vorbeigezogen.“
Pfannmöller ergänzte: „Das war bisher mein spannendstes Rennen. Man ist plötzlich nicht mehr im Angriffsmodus, sondern im Verteidigungsmodus unterwegs – eine echt coole Nummer.“ Jens Kempe verfolgte das Geschehen an der Spitze aus der ersten Reihe. „Nachdem Mike an Stefan vorbeigezogen war, habe ich zwei Fehler eingebaut, sodass der Abstand zu ihm etwas abgerissen ist“, sagte Kempe, dessen Puffer auf Verfolger Joachim Geyer (Pforzheim, 997 GT2 RS) allerdings ausreichend groß war.
In der Meisterschaft baute Champion Essmann seine Führung weiter aus. Er liegt nun mit 174,2 Punkten vor Kempe (165,8 Punkte), seinem Teamkollegen im Team AP CarDesign, und Dr. Sascha Witt (Münster) mit 162,4 Punkten. Witt feierte in Belgien einen souveränen Doppelsieg in der Klasse 991 GT3 und machte damit im Kampf um die Krone im Sports Cup Boden gut.
Porsche Sports Cup Endurance: Matthias Kaiser neuer Tabellenführer Traditionell steht zum Abschluss des Rennwochenendes der Sports Cup Endurance mit zwei separaten Läufen über jeweils 50 Minuten auf dem Programm. Sie werden von einer 15- minütigen Boxenstopp-Pause für Reifenwechsel, Tankstopp und eventuellem Fahrerwechsel unterbrochen.
In jedem der beiden Rennen gibt es ein zehnminütiges Zeitfenster, in dem das Fahrzeug zum Fahrerwechsel an die Box muss. In Rennen eins sicherte sich der 18-jährige Dylan Oliveira Pereira den Sieg im 991 GT3 Cup von Momo-Megatron-Team Partrax. Das Siegerpodium komplettierten Gerald Auböck / Marko Klein (997 GT3 Cup) und Bertram Hornung / Lucas Schreier.
In dem abwechslungsreichen Rennen hatten Arkin Aka / Sven Heyrowski (997 GT3 R) einen Platz auf dem Podium im Visier. Doch für das Duo von Attempto Racing kam das vorzeitige Aus auf Platz zwei liegend in der letzten Runde. Klaus Bachler / Stanislav Minskiy lagen im 991 GT3 Cup von race:pro motorsport etwa bis zur Halbzeit des Rennens in Führung. Zum Schluss belegte der Tabellenzweite im ADAC GT Masters mit seinem Teamkollegen den 16. Platz.
Im zweiten Endurance-Lauf siegte der Lichtensteiner Matthias Kaiser (991 GT3 Cup), der im ersten Rennen als Vierter der Gesamtwertung nur knapp den Sprung auf das Siegerpodium verpasste. „Nach Platz vier jetzt ein Gesamtsieg, das ist natürlich traumhaft“, sagte Kaiser, der vor Gerald Auböck / Marko Klein und Hornung / Schreier gewann. „Wir sind zum ersten Mal in Spa-Francorchamps und dann gleich auf dem Podium, das ist total klasse“, sagte Auböck, der am Red Bull Ring im Porsche Super Sports Cup debütierte und nun in Belgien das erste Mal in der Endurance am Start war.
Pereira musste wegen eines Reifenschadens einen unplanmäßigen Boxenstopp einlegen, reihte sich auf Position 16 wieder ein und wurde zum Schluss als Neunter abgewinkt. Pereira: „Der Reifen ist mir kurz vor Start-und-Ziel in der Schikane kaputt gegangen. Leider habe ich es nicht mehr geschafft, rechtzeitig in die Boxengasse abzubiegen. So musste ich eine komplette Runde fahren. Das hat sehr viel Zeit gekostet.“
Mit seinem Sieg eroberte sich Kaiser (184,8 Punkte) die Führung in der Meisterschaft zu zurück. Er liegt nun lediglich 0,8 Punkte vor Hornung / Schreier (180 Punkte). Damit ist beim Finale in Hockenheim Spannung im Titelkampf garantiert.
PZ-Trophy: Alexander Geyer und Gerhard Röhrmann teilen sich die Tagessiege
In der PZ-Trophy sind zwei Trainingssitzungen und zwei Gleichmäßigkeitsprüfungen zu absolvieren. Jede Zehntelsekunde Abweichung wird mit einem Strafpunkt bewertet. Die Punkte aller Wertungsrunden werden addiert. Den ersten Wertungslauf auf dem Circuit de Spa-Francorchamps gewann Alexander Geyer (Pforzheim, 997 GT3) vor Gerhard Röhrmann (Bad Oeyenhausen, Cayman GT4) und Urban Thomas (Rychnov, 997 GT3).
Im zweiten Wertungslauf feierte Röhrmann damit in seiner ersten Saison bereits den dritten Tagessieg. Platz zwei belegte Josef Smarda (Vitkov, 997 GT3) vor Stefan Pásztor (Essen, Cayman GT4). Alexander Geyer verteidigte mit Rang vier seine Tabellenführung. Sabine Boecker- Schulte (Sundern, 991 GT3) belegte Rang fünf und war damit – wie bereits einen Tag zuvor – erneut die beste Dame im Feld.
Geyer (206 Punkte) reist als Tabellenführer zum Saisonfinale nach Hockenheim. Schärfster Verfolger ist Röhrmann mit 195 Punkten. Titelverteidiger Dr. Rocco Herz (München, 997 GT3 RS) belegt mit 151 Zählern vor den beiden letzten Wertungsläufen des Jahres den dritten Platz.
PZ-Driver’s Cup: Anke Lawenstein gewinnt die Gleichmäßigkeitsprüfung
Fahren unter Anleitung von Instruktoren, freie Trainingsrunden und zum krönenden Abschluss eine Gleichmäßigkeitsprüfung, in der es gilt innerhalb von 30 Minuten drei beliebige Runden in genau derselben Zeit zu fahren – das ist die Herausforderung im PZDriver’s Cup.
Platin-Fahrerin (Klasse 1) Anke Lawenstein (Neuhäusel, 991 GT3) holte sich den Gesamtsieg vor ihrem Klassenkollegen Karl-Heinz Kröger (Ludwigshafen, Cayman S). Das Siegerpodium komplettierte Stefan Karst (Saarbrücken, 994 Turbo Cup), der zugleich in der Klasse 4 (Bronze) vor Max Nieder (Hockenheim, Boxster S) und Silvia Maier (München, 997 GT3) gewann. Bester Gold-Pilot (Klasse 2) war Friedhelm Rieb (Breidenbach, 997 GT3). Den Sieg in der Klasse 3 (Silber) feierte Rolf Blaeß (Dad Dietzenbach, 997 GT3).
Oliver Neuert Porsche Sports Cup Media
|