25.07.14 – 26.07.14 PCHC Hockenheim

Organisation

 

Bericht

Starkes PCHC Feld auf dem Hockenheimring

Köysüren und Joos holen die Siege


Schon jetzt steht fest, dass die diesjährige Saison der Porsche Club Historic Challenge ein Erfolg ist. Beim vierten Lauf auf dem Hockenheimring standen über 40 Porsche-Rennfahrzeuge am Start. Den Sieg auf der badischen Grand Prix Rennstrecke trugen nach zwei packenden Rennen Haci Köysüren und Michael Joos (beide Porsche 997 GT3 Cup) davon.

Für Michael Joos hat sich der Umstieg in den Porsche 997 GT3 Cup gelohnt, auch wenn der junge Porsche-Pilot noch mit den Rundenzeiten haderte. Im Qualifying war Joos mit einer 1.48,718 als einziger Fahrer unter der 1.50er geblieben. Nachdem der Trainingszweite Jack Crow (Porsche 996 GT3 Cup) zum Rennen nicht antrat, hatte Joos gleich zu Beginn einfaches Spiel.

Auf Platz zwei folgte Haci Köysüren, der indes selbst einen großen Vorsprung auf Joachim Bleyer und Winfried Assmann (beide Porsche 997 GT3 Cup) hatte. Auch nach dem Restart der drei Runden andauernden Safety-Car Phase, als das Feld wieder zusammengestaucht wurde, blieb Michael Joos weiter an der Spitze. Als alles bereits nach einem deutlichen Sieg für den Führenden aussah, fehlte Joos plötzlich. Erst auf dem zehnten Gesamtrang kam der Cup 911er aus der drittletzten Runde zurück.

Eine gelockerte Lambda-Sonde hatte davor zu einem unfreiwilligen Boxenhalt geführt. Zwar kämpfte sich Joos noch auf den fünften Platz nach vorne, was zumindest den Sieg in der Klasse 10 bedeutete. Mit dem Gesamtsieg hatte der Geislinger indes nichts mehr am Hut.

Den schnappte sich ganz souverän Haci Köysüren. „Ich bin als Gesamtsieger des Rennens natürlich sehr zufrieden. Ich war als Dritter gestartet und gut weggekommen. Es hat alles super geklappt. Das AKA Team hat eine super Arbeit gemacht und das Auto top vorbereitet. Es hat alles geklappt und es lief wie am Schnürchen. Für mich war es wichtig gleich von Anfang an gut wegzukommen um mich aus dem Getümmel heraushalten zu können“, so Köysüren.

Weitaus zufriedenstellender verlief da schon das zweite Rennen für Michael Joos. Ab der zweiten Runde lag Joos an der Spitze des Feldes, wobei der Abstand zu Haci Köysüren auf über 27 Sekunden anwuchs. „Vom Start her hat alles sauber geklappt. Ich konnte dann Haci überholen, der sich sehr fair verhalten hat. Im Laufe des Rennens habe ich dann einen Abstand herausfahren können. Später hatte ich dann mit abbauenden Reifen zu kämpfen. Das Fahrwerk war noch nicht optimal, da können wir noch dran arbeiten“, befand Michael Joos.

Haci Köysüren musste sich dahinter richtig strecken, um Thomas Reichel hinter sich zu lassen. Schon im Qualifying hatte Reichel mit Startplatz vier gezeigt, dass mit ihm beim ersten Einsatz des Porsche 997 GT3 Cup zu rechnen ist. Nachdem Vater Willy Reichel im ersten Rennen noch Achter geworden war, kämpfte sich Thomas Reichel schnell nach vorne und lag ab der fünften Runde hinter Köysüren.

Vorbei kam er zwar nicht, doch mit einem engen Zieleinlauf mit 0,112 Sekunden Abstand hielt Reichel die Zuschauer in Atem. „Es war super. Das Rennen ist toll gelaufen. Ich habe das Auto an diesem Wochenende zum ersten Mal gefahren. Ich bin natürlich mit dem Rennen und dem Ergebnis sehr zufrieden. Der Zweikampf mit Haci war zwischendurch sehr eng, aber es hat nicht ganz gereicht an ihm vorbei zu kommen. Es war alles sehr fair und so macht es auch Spaß“, freute sich Reichel über die gelungene Premiere.

 

Holz/Holz und Winfried Assmann fahren aufs Treppchen

Gerade das erste Rennen war an Action kaum zu überbieten. So lieferten sich zu Rennbeginn Joachim Bleyer und Winfried Assmann (beide Porsche 997 GT3 Cup) in der Anfangsphase einen engen Zweikampf. Kurz vor der Safety-Car Phase übernahm Assmann die dritte Gesamtposition. Nach dem Restart wurde es richtig turbulent. Zunächst ging Bleyer wieder an Assmann vorbei, doch auch Bleyer konnte sich nur kurz über den Positionsgewinn freuen. Der Porsche 996 GT3 RSR vom Team Holz/Holz war plötzlich ganz groß im Rückspiegel.

Drei Runden vor Schluss setzte sich der gelbe RSR vor Bleyer, der zu allem Überfluss in einem packenden Finish von Winfried Assmann wieder abgefangen wurde. Damit schafften sowohl Holz/Holz, die nur von der 19. Startposition aus ins Rennen gegangen waren, als auch Winfried Assmann den Sprung auf das Gesamttreppchen. Für das Team Holz/Holz gab es zudem den Sieg in der Klasse 11 zu feiern.

Viel besser und dramatischer konnte das Rennen dabei kaum verlaufen. Auch das zweite Rennen nahm einen ähnlich spannenden Verlauf, wobei sich Assmann im Kampf um Gesamtrang vier Reiner Sessler (Porsche 997 GT3 Cup) mit 0,327 Sekunden Rückstand geschlagen geben musste.

In der Klasse 8 gingen die Siege an Kurt Ecke und Andreas Sczepansky. Durch das Safety-Car kam noch einmal zusätzliche Würze hinein, wobei Heinz Bayer in der letzten Runde eingangs Motodrom ins Heck von Thorsten Rose krachte. Dadurch kam Andreas Sczepansky an den beiden Klassenkonkurrenten vorbei, was den zweiten Platz in der Klasse 8 vor Gerhard Kilian bedeutete. Im zweiten Durchgang hielt Sczepansky den Porsche von Kilian sowie Hans-Jürgen Lehmann (alle Porsche 996 GT3 Cup) hinter sich, womit sich Sczepansky den Klassensieg holte. Durch den Ausfall von Holz/Holz ging der Sieg in der Klasse 11 diesmal Bernhard Wagner im Porsche 996 GT3.

Gruber und Botz bei den historische Porsche vorne

In der Klasse 8 überzeugten diesmal die Gaststarter. Markus Gruber (Porsche 964 RSR 3,8) hatte bereits im Qualifying die Bestzeit herausgefahren. Nur unwesentlich langsamer war Klassenprimus Mate Eres (Porsche 964 RSR 3,8) unterwegs gewesen. Beim Start hielt sich Gruber noch vorne, doch kurz darauf zog Eres vorbei. Kurz vor der Safety-Car Phase wechselte die Position erneut, wobei Eres nach dem Restart wieder die besseren Karten hatte.

Als alles nach einem Sieg für Eres aussah, musste dieser plötzlich an die Box. „In der Sachskurve war die Getriebemutter gebrochen. Ich konnte nicht mehr schalten und bin ausgerollt bis in die Box. Ich konnte nochmals rausfahren, aber die Platzierung war natürlich weg. In der Klasse konnte ich wenigstens noch den dritten Platz holen“, berichtete Eres. Der Sieg ging damit an Markus Gruber vor Heinrich Botz (Porsche 964 RSR 3,8). Für das zweite Rennen war Mate Eres nun frohen Mutes.

Schnell hatte sich Eres die Spitzenposition erkämpft. Doch auch diesmal war das Glück für den Piloten von Bliss Autosport nicht auf seiner Seite. Mit einem Antriebswellenschaden rollte der blaue 964er nach zehn Runden aus. „Im zweiten Rennen bin ich von hinten gestartet, kam aber gut durchs Feld und in der vierten Runde konnte ich vorgehen. Bis dahin war das ein tolles Rennen, das sehr viel Spaß gemacht hat. Dann kam leider die Ernüchterung. Eine gebrochene Antriebswelle hat mein Rennen vorzeitig beendet. Schade nach der tollen Aufholjagd“, so Eres.

Die Führung in der Klasse übernahm nun Heinrich Botz, der vor Andreas Sedlmaier zum Klassensieg fuhr. „Im zweiten Rennen habe ich wieder Selbstvertrauen gehabt, weil ich ja zwei Jahre nicht mehr gefahren bin. Ich habe das Auto wieder richtig gefühlt und gespürt. Da habe ich mir gesagt, jetzt probierst du es einfach noch einmal. Mit Platz zwei und dem Klassensieg bin ich natürlich sehr zufrieden, und das mit 63 Jahren und als ältester Fahrer im Feld. Es war ein schönes Wochenende für mich“, freute sich Heinrich Botz über das gelungene Comeback in der PCHC.

Tabellenführerin Alexandra Irmgartz hat alle im Griff

Alles nach Plan lief es einmal mehr bei Alexandra Irmgartz (Porsche 964 RS), die sich erneut zwei Siege in der Klasse 4 holte. Die schnelle Porsche-Pilotin verwies in beiden Rennen Enrico Schenke/Ralf Schmaus (Porsche 964 Cup) sowie Frank Willebrand (Porsche 964 Carrera 2) bzw. Günter Weber (Porsche 964 Carrera 4) auf die weiteren Plätze.

Recht eng wurde es aber im zweiten Rennen, wobei sich Irmgartz einen schönen Zweikampf mit Klasse 1 Pilot Erich Fuchs (Porsche 993 Cup) lieferte. Am Ende hatte der 993er Pilot die Nase vorne. Durch die ständigen Positionskämpfe blieb auch Ralf Schmaus an der Klassenführenden dran. Im Ziel war der Abstand mit gerade einmal zwei Sekunden denkbar knapp.

„Ich muss sagen, dass das erste Rennen deutlich entspannter war. Das zweite Rennen war echt nicht einfach. Erich Fuchs und ich haben uns gegenseitig überholt und alles war sehr fair, aber es kostet Zeit. Dadurch konnte Ralf Schmaus sehr gut dranbleiben. Ich konnte nie vom Gas gehen und musste die ganzen 30 Minuten powern. Aber es waren schöne Zweikämpfe und ein gutes Rennen“, berichtete Irmgartz.

Erich Fuchs holte sich damit wie schon im ersten Rennen den Sieg in der Klasse 1. Marc Hönsch (Porsche 968 CS) und Antonius Trichas (Porsche 924S) waren ebenfalls zweimal in ihren Klassen vorne. Nach dem frühen Ausfall von Robin Neuert (Porsche 968 CS) war die Sache für Marc Hönsch in der Klasse 3 relativ schnell klar. Der junge Porsche-Pilot fuhr zu zwei ungefährdeten Siegen vor Willie Beck bzw. Hans-Peter Maier (beide Porsche 968 CS).

„Es war für mich ein sehr erfolgreiches Wochenende mit der Zielsetzung zwei Minuten zu fahren. Das hat im Zeittraining auch funktioniert. Die beiden Rennen liefen super. Mal sehen wie es in den nächsten Rennen läuft. Die Punkte haben auch gestimmt. Jetzt schauen wir mal, wie es für den Rest des Jahres geht“, so Hönsch.

Ähnlich gut lief es auch bei Antonius Trichas in der Klasse 2. „Im ersten Rennen hatte ich noch Probleme mit der Hinterachse. Das Auto rutschte ständig. Im zweiten Rennen ist es super gelaufen und die Zeiten sind auch gut gewesen“, erzählte Trichas. Den zweiten Rang bele gte in der Klasse 2 in beiden Rennen Philip Ring (Porsche 911), der den Porsche 944 vom Team Knapper/Mohr hinter sich hielt.

„Das Rennen war ziemlich anstrengend, besonders die Temperaturen. Ich bin ja der einzige Fahrer im Feld mit Semislicks. Gegen die Slickkandidaten war es heftig. Bis zur vorletzten Runde war ich immer knapp hinten dran. In der letzten Runde konnte ich Knapper dann noch überholen. Meine Reifen waren am Ende, aber es hat zum zweiten Platz in der Klasse gereicht“, zog Ring ein positives Resümee.

Vom 15.-17. August wartet auf die Fahrer der Porsche Club Historic Challenge nun die nächste Premiere. Dann geht es erstmals nach Zandvoort, wo auf dem Dünenkurs der fünfte Saisonlauf ausgetragen wird.

arpRedaktionsbüro Patrick Holzer

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