02.10.13 PCC Zandvoort / NL – PC Schwaben
Organisation
Bericht
Bericht – Zandvoort: 02.10.13 und 03.10.13
PCD Club Cup, PCS Challenge und exklusives Fahrtraining
Nach fast 10 Jahren (oder waren es mehr) fand erstmals wieder die PCS-Challenge in Zandvoort statt. Diese Langstrecken-Gleichmäßigkeit mit Boxenstopp ist zu GTP-Zeit vor mehr als 15 Jahren von Adolf Fergg ins Leben gerufen worden und damals sehr erfolgreich, auch in Zandvoort, durchgeführt worden.
Der geplante Termin im Mai/Juni ließ sich leider nicht umsetzen, sodass wir auf Oktober ausweichen mussten. Einige Teilnehmer und auch wir waren skeptisch, ob wir im Oktober noch geeignete Wetterbedingungen vorfinden und ob der Strand noch “offen” ist. Im Nachhinein haben wir alles richtig gemacht. Wir haben 2 Tage bei sonnigem Herbstwetter erlebt (Im Mai/Juni hat es überwiegend geregnet, vgl. auch Bericht der PCS-Rundfahrt durchs Erzgebirge).
Endlich in Zandvoort angekommen, treffen sich am Dienstag Abend nahezu alle früh Angereisten an der Beach. “Geheim”-Tipp 2013: Strandpavillon Thalassa wartet mit Fisch-Spezialitäten auf, die allerdings nicht alle aus der Nordsee stammen können. Der Kabeljau wird von den Insidern eindeutig als in der Nordsee beheimatet definiert – und hat ganz gegen meine bisherigen Erfahrungen mit Kabeljau – sehr gut geschmeckt.
Nach diesem angenehmen Start – nicht zu vergessen der obligatorische Sonnenuntergang am Strand – waren wir Bestens für die folgenden Tage gerüstet.
Denn beim 5. Fahrevent in Zandvoort sind die diversen Besprechungen mit Carin Hulsbosch (Circuit Zandvoort) und den Restaurants eher Wiedersehensfreuden. Man kennt sich, hat schon mehrere erfolgreiche gemeinsame Veranstaltungen organisiert und geht den Fahrevent routiniert an.
2013 haben wir das Programm erweitert, damit sich die lange Anreise lohnt. Wir beginnen am Mittwoch Morgen mit einem exklusiven Fahrtraining für Porsche Club Schwaben Mitglieder und gute Freunde, die bereits in Budapest oder Sexten mit dabei waren. Chef-Instruktor Gerry Haag betreut die Teilnehmer und gibt sein umfangreiches Spezialwissen – nicht nur zu Zandvoort – weiter. In geringem Umfang unterstützt ihn Fritz Letters, der aber auch als Ansprechpartner für die Teilnehmer der am Nachmittag folgenden PCS-Challenge gefordert ist. Die Fahrtrainings-Teilnehmer gehen den Tag ruhig und ohne Stress an, denn Sie können den ganzen Tag an allen Aktivitäten auf der Strecke teilnehmen.
Die PCS-Challenge Teilnehmer treffen entspannt im Laufe des Vormittags ein, denn viele haben die Anfahrt bereits am Vortage absolviert. Claus-Dieter Plappert empfängt sie mit dem Papier-Abnahme-Team – Sylvia Plappert und Inge Reichert-Zorzi. Die Freude über das Wiedersehen ist groß, nebenbei erhalten die Teilnehmer alle notwendigen Informationen.
Nach einer kleinen Stärkung für alle bei Mickey’s beginnt das Nachmittags-Programm mit der PCS-Challenge. 2 Trainings-Einheiten können genutzt werden, um die in den Dünen liegende Rennstrecke kennen zu lernen, die Zeit für den Boxenstopp zu schätzen oder die Wertung vorzubereiten, z.B. durch das Setzen der GPS-Punkte. 25 Teams haben sich gemeldet, damit bleibt für jeden viel Platz auf der breiten, aber anspruchsvollen Strecke.
Die Wertung erfordert einige Kopfarbeit. Ziel ist es, 18 Runden im Durchschnitt mit der gleichen Durchschnitts-Geschwindigkeit zu fahren, wie die vom Teilnehmer selbst vorgegebene Referenz-Runde. Dabei ist allerdings ein Zwangs-Boxenstopp von mindestens 1 Minute mit einzuplanen. Die meisten fahren mit 2 Fahrern / Fahrerinnen.
Beim Boxenstopp erfolgt dann gleichzeitig der Fahrerwechsel. Bei 2 Fahrern müssen zusätzlich die unterschiedlichen Geschwindigkeiten beider Fahrer mit eingerechnet werden. Also alles in Allem viel Fahrspaß mit Zusatzaufgaben.
Damit die Boxenstopps ordnungsgemäß abgewickelt werden können, werden 6 Teams aus Begleitpersonen, Mechanikern und Veranstaltern gebildet, die in der Boxengasse auf die zum Boxenstopp kommenden Fahrzeuge warten und sicherstellen, dass Sie frühestens nach 1 Minute wieder losfahren.
Der reibungslose Ablauf wird vom Gerry Haag sichergestellt, dem Veranstaltungs-Leiter, der auf der Start-/Ziel Plattform zwei Tage dem kräftigen Wind trotzt. Immerhin haben Sie seiner Plattform ein Dach spendiert – Wozu die große Aussparung im Dach dient, die ja den Nutzen das Dachs komplett in Frage stellt, ist uns allerdings nicht klar. Besser wären Seitenscheiben als Windschutz. Aber was soll’s, wir haben ja 2013 immerhin sonniges Herbstwetter. Die Boxenausfahrt auf die Strecke hat Karl-Heinz Zorzi sicher im Griff. Die Race-Control regelt zusammen mit den Streckenposten den sicheren Ablauf auf der Strecke. Alle diese Teams arbeiten hervorragend zusammen – auch hier gilt: man kennt sich und kann vertrauensvoll miteinander umgehen.
In der Technik-Box kümmert sich Timo Beck, Porsche Zentrum Reutlingen, mit seinem erprobten Team, Volker Veigele und Phillip Wagner, nicht nur um die Porsche, die “etwas Service” benötigen, auch wenn es in wenigen Fällen darum geht, bis zu 20 Kg Kies aus den Radkästen und der Bodenabdeckung zu entfernen…. Das Porsche-Zentrum’s Team bereitet auch die – zwischenzeitlich aufwendige Technik – für die Ehrung auf dem Siegerpodest vor. Flaggen, sowie die neu angeschaffte Mikrofon- und Lautsprecheranlage werden installiert.
Die ersten 5 Teams haben zwischen 64 und 179 Strafpunkten – Abweichung von der Durchschnittsgeschwindigkeit unter Berücksichtigung des Boxenstopps. Die Strafpunkte auf den hinteren Plätzen gehen über 10000 Punkte hinaus. Den Gesamtsieg kann der Einzelfahrer Gerhard Wanner, PC Schwaben, holen Auf den Plätzen folgen der Seriensieger 2013, Ulrich Kramer, PC Chemnitz-Westsachen und das Favoriten-Team der PCC-Serie, Ute und Karl-Heinz Kröger, PC Kirchen-Hausen, PC Schwaben.
Gut gelaunt, aber auch erschöpft von den Fahraufgaben und dem Küsten-Wind geht es am Abend – wie auch in den letzten Jahren – zu Fuß am Strand entlang zum Standaufgang 9, dem Beach-Restaurant De Haven. Dort startet der Begrüßungsabend für die PCC-Teilnehmer des nächsten Tages. Fast alle Teilnehmer der PCS-Challenge sind mit dabei, feiern Ihre Erfolge und freuen sich auf den nächsten Tag. Mit vielen leckeren Snacks wird die PCC-Gemeinde verwöhnt. Die obligatorische Fahrerbesprechung mit einer kommentierten Runde von Gerry Haag kann die vielen Gespräche und Diskussionen nur kurz unterbrechen.
Nach dieser optimalen Vorbereitung kann der nächste Tag mit dem PCD Club-Cup starten. Drei kleine Fahrgruppen mit nur jeweils 20 Fahrzeugen bieten für jeden ideale Voraussetzungen. Lediglich der veranstaltende Porsche Club Schwaben und vor allem der Schatzmeister Claus-Dieter Plappert hätten gerne 10 Teilnehmer mehr begrüßt um einen positiver Deckungsbeitrag zu erwirtschaften.
Der Donnerstag Morgen sorgt bei aufgehender Sonne und blauem Himmel für beste Stimmung und schafft die Voraussetzung für eine erfolgreiche Veranstaltung. Während die erfahrenen Instruktoren Alexander Schöbel, Stefan Windgätter und Bengt Stahlschmidt mit den Pylonen die Ideallinie markieren und dabei über deren korrekten Standort diskutieren, werden die erst jetzt eintreffenden Teilnehmer akkreditiert und in der morgentlichen Fahrerbesprechung auf den Tag vorbereitet.
Die 4,3 km lange und direkt in den Dünen gelegene Naturrennstrecke ist wieder in bestem Zustand. Die breite Strecke bietet den maximal 20 Teilnehmern pro Fahrgruppe ideale Bedingungen zu einem schönen Fahrtag. Die Rennstrecke zeichnet sich auf dem Streckenplan durch lange und schnelle Kurvenkombinationen aus. Die spannenden bergauf und bergab Passagen, mit unterschiedlichen Fahrbahnneigungen offenbaren sich dem Fahrer bzw. der Fahrerin erst so richtig auf der Strecke. Pünktlich um 9.00 schaltet die Boxenampel auf Grün. Ab jetzt übernimmt Gerry Haag, der sportliche Veranstaltungsleiter, den Start/Ziel-Leitstand und Karl-Heinz Zorzi die Boxen-Ausfahrt.
Der berühmte Porsche-Photograph Ulli Upietz hatte sich zusammen mit Gabi darauf gefreut, uns bei unserem Event zu begleiten. Leider hat ihm seine Gesundheit einen Strich durch die Rechnung gemacht. Fritz Letters hat dann diese Zusatzaufgabe übernommen und hat sich von Streckenposten 9 (Slotemaker-Bocht) bis zum Streckenposten 12 (Wilgenhaege-Bocht) hinter den Leitplanken zu Fuß durchs Gestrüpp zum Fotoshooting aufgemacht.
Während der Fahrbetrieb auf vollen Touren läuft, ist Claus-Dieter Plappert bereits dabei, die Abrechnungen mit der Rennstrecke, dem Hotel und den Restaurants vorzubereiten und abzuschließen.
Beim Geführten Instruktions-Fahren, erklären die erfahrenen PCD Instruktoren den Teilnehmern über Funk die Eigenheiten der Strecke und zeigen die Ideallinie auf. Ziel ist es, das Fahrverhalten auf der ganzen Strecke zu üben und die eigene Ideallinie zu finden. Gerry Haag instruiert die blaue Gruppe mit einigen Teilnehmern, die das erste Mal in Zandvoort sind.
Beim anschließenden Fahrtraining (Freies Fahren) können die Kenntnisse praktisch umgesetzt werden. Dies soll dem Teilnehmer helfen, sich mit der Strecke vertraut zu machen. Die Instruktoren betreuen die Teilnehmer. Auf der Rundstrecke ist die Ideallinie mit Pylonen markiert.
Zwischendurch kehren die Teilnehmer in Mickeys Bistro am Ende der Boxen-Gasse ein, um in den Genuss der wohltuenden “mentalen” Betreuung durch Sylvia Plappert und Inge Reichert-Zorzi zu kommen. Mickeys sorgt mit Getränken, Mittagessen sowie Kaffee und Kuchen gut für das leibliche Wohl der Teilnehmer und Gäste.
Bei der freiwilligen Strecken-Besichtigung wird die Rundstrecke an mehreren Punkten mit den Instruktoren besprochen, z.B. Ideallinie, Gefahrenpunkte, Auslaufzonen, Bodenwellen usw. In Zandvoort beeinflussen zusätzlich die unterschiedlichen Fahrbahn-Neigungen sowie Steigungen und Gefälle den Verlauf der Ideallinie.
Bei den Prüfungen fährt der Teilnehmer mit anderen Teilnehmern gemeinsam auf der Rundstrecke. Ziel ist die Optimierung des Fahrverhaltens bei gleichzeitiger Beachtung anderer Teilnehmer. Die Wertungen für die beiden Prüfungen unterscheiden sich:
Bei der 1. Prüfung (Wertung wie beim PZ Drivers Cup des Porsche Sports Cup) werden 3 möglichst gleiche Runden-Differenzen gewertet. Abweichung pro 1/1000 Sekunde = 1 Punkt. Bei Punktegleichheit entscheiden die nächst gleichen Runden-Differenzen usw.
Bei der 2. Prüfung wird die Runde gewertet, die am Besten mit dem Mittel der Referenz-Runden 2 bis 4 übereinstimmt.
Das abschließende Freie Fahren wird intensiv genutzt, ohne die Lärmgrenzen zu überschreiten. Die Fahrgeräusche aller Fahrzeuge am Fahrtag werden aufsummiert und kommen in einen “Lärmtopf”. Wird der vorgegebene Grenzwert überschritten, müsste die Veranstaltung für diesen Tag beendet werden, aber wir können wie letztes Jahr dieses K.-O.-Kriterium einhalten.
Mit der Siegerehrung endet auch dieses Jahr der PCD Club-Cup wieder auf der Siegerehrungs-Plattform. Oliver Lieb, PC Kirchen-Hausen, kann den ersten Lauf mit nur 4 Strafpunkten für sich entscheiden. Gerd Meranius, PC Rhein-Main-Taunus und Robert Hellstrand, PC Kirchen-Hausen folgen mit 40 bzw. 41 Punkten auf den Plätzen.
Beim zweiten Lauf geht es sehr knapp zu. Den Gesamt-Sieg kann Marion Hirschmann, PC Algäu für sich entscheiden, gefolgt von Anke Lawenstein, PC Kirchen-Hausen mit 3 Punkten und Karl-Heinz Kröger, PC Kirchen-Hausen mit 9 Punkten.
Meijers Beach, Strandaufgang 16, lädt zum Abschluss zum Barbecue mit “Flatrate” ein. Nach dem bereits aus den Vorjahren bekannten Sonnenuntergang mit blutroter Sonne genießen wir entspannt diesen Abend.
Wir alle haben uns nach dieser umfangreichen Veranstaltung ohne Blessuren oder andere “Störungen” diesen schönen Abend verdient. Nach dem traditionellen Strandspaziergang zum Hotel beenden einige, die immer noch Energie haben, den Abend in der Hotel-Bar. Alle können wieder sagen, die Strapazen der langen Anfahrt haben sich gelohnt und wir freuen uns schon auf Zandvoort 2014, vermutlich wieder im Herbst.
Fritz Letters