11.09.10 – 12.09.10 – PSC Spa Francorchamps
Organisation
Bericht
Spa-Francorchamps, da geht dem Motorsportler das Herz auf. Die 7,004 km lange Berg- und Talbahn in den Ardennen gilt immer als besondere Herausforderung. Der sich bei der fünften Veranstaltung des Porsche Sports Cup 2010 insgesamt über 185 Teilnehmer stellten. Darunter auch ein Weltmeister!
Wie immer eröffnete der Porsche Sports Cup die Rennaction am Wochenende. Und die Flügel-Festspiele fanden auch in den Ardennen ihre Fortsetzung: Thomas Flügel aus Oldenburg hatte erneut das perfekte Wochenende: Pole Position, zwei Start-Ziel-Siege, zwei schnellste Runden. Er fährt somit als großer Favorit auf den Gesamtsieg zum Saisonfinale nach Hockenheim. Ihn begleiteten bei beiden Rennen Walter Schweickart (Empfingen) und Ulrich Diedrichsen (Durach), wie Flügel ebenfalls auf Porsche 911 GT2, auf das Podium.
Höhepunkt des Wochenendes war der Super Sports Cup, bei dem gleich 44 (!) Teilnehmer, davon 39 mit Porsche 911 GT3 Cup (997), an den Start gingen. Im gesamten Feld gab es während beiden Rennen viele Positionskämpfe und auch die Fights um die Siege waren geprägt von beinharten, aber immer fairen Duellen.
Den ersten Lauf nahmen die beiden von Mühlner-Motorsport eingesetzten Porsche 911 GT3 Cup S mit Jürgen Häring (Bubsheim) und Dimitrios „Taki“ Konstantinou (Weil der Stadt) aus der ersten Startreihe auf. In Lauerposition auf Position drei startete David Jahn (Speyer) auf seinem 911 GT3 Cup. Bereits am Start übernahm Konstantinou die Führung von Pole-Setter Häring, der kurz darauf vom stark auftrumpfenden Jahn bedrängt und schließlich auch überholt wurde. In der neunten Runde drehte sich Häring und verlor so seinen dritten Rang. Nach 12 Umläufen konnte sich Konstantinou über den Sieg freuen, in dessen Windschatten lief mit nur 0,675 sec Rückstand David Jahn ein. Auf Rang drei folgte Lars Kern, ebenfalls auf einem Porsche 911 GT3 Cup (997).
Jahn konterte am Sonntag jedoch bereits gleich nach dem Start und nahm Konstantinou die Führung ab. Bereits in der ersten Runde gab es einen Unfall nach der berühmt berüchtigten Kurve von Eau-Rouge, in den drei Fahrzeuge verwickelt wurden, zum Glück gab es nur Blechschäden. Nach einer kurzen Neutralisation hinter dem Safety-Car ging das Rennen in eine spannende Endphase, in der es erneut ein Fotofinish gab. David Jahn siegte mit nur 0,455 Sekunden Vorsprung auf Lars Kern (Wiernsheim), Dritter wurde Tomas Micanek (CZ).
Im Rennen zur Porsche Sports Cup Endurance am Sonntag kam dann das typische Ardennenwetter, also ein permanenter Wechsel zwischen trockenen und nassen Bedingungen. Wie eng es auch auf der Langstrecke zuging, zeigte das Ergebnis des Qualifyings. Daniel Dobitsch sicherte sich mit einem minimalen Vorsprung von gerade einmal 1/100 Sekunde gegen René Bourdeaux die Pole. Wieder gab es zahlreiche Positionskämpfe im gesamten Feld, auch um die Führung, die mehrfach wechselte. Wobei Dobitsch dann wieder einmal das bessere Ende für sich zu haben schien. Doch ein zu später letzter Boxenstopp brachte dem Österreicher eine Durchfahrtsstrafe, wodurch gleich vier Kontrahenten noch vorbeiziehen konnten. Nach 41 Runden hießen die Sieger René Bourdeaux/ Alfred Renauer, gefolgt von Robert Cregan/ Wendelin Wiedeking jr. sowie Julian Dercks/ Thomas Riethmüller, alle auf dem Treppchen fuhren einen 911 GT3 Cup (997). Der auf Rang 5 eingelaufene Dobitsch führt die Gesamtwertung aber nach wie vor an.
Die PZ-Drivers Trophy endete mit Siegen von Andreas Nieder (Hockenheim) und Dr. Lutz Thomas (Rottach-Egern), beide auf einem 911 GT3 (997). Gewinner des Drivers Cup wurde der Niederländer Arjan Korthout. Dort schnupperte ein Weltmeister in den Porsche Sports Cup herein. Dirk Raudies, 1993 Sieger der Motorrad-WM bis 125cm³ und heute TV-Moderator bei Eurosport, fuhr auf mit seinem Carrera S mehr schnell als gleichmäßig und belegte deshalb im Rekordstarterfeld von 43 Teilnehmern nur den 33. Rang. Doch Raudies war vom Konzept des Drivers Cup begeistert: „Toll, wie hier kompetent und dennoch ohne Bevormundung Porsche Kunden an die Rennstrecke herangeführt werden.“ Raudies kannte die Strecke von Spa bislang nur auf zwei Rädern. „Ich hätte nie gedacht, dass Spa mit einem Serienwagen wie dem Porsche so viel Spaß macht. Ich wollte gar nicht mehr aussteigen!“
Wer die einzigartige sportliche und dennoch familiäre Atmosphäre des Porsche Sports Cup einmal erleben möchte, der sollte sich den 23./24. Oktober im Kalender markieren. Denn dann findet auf dem Hockenheimring das Finale der Saison 2010 statt.