09.04.10 – 11.04.10 Preis der Stadt Stuttgart, Württembergischer Porsche Club
Organisation
Bericht zur PCHC
Porsche Club Historic Challenge –Saisonstart beim Preis der Stadt Stuttgart
auf dem Hockenheimring 09.-11.April 2010
Bevor der offizelle Teil der Auftaktrennen zur Meisterschaft der Porsche Club Historic Challenge 2010 begann, war Volker Bähr, der Vorjahreszweite in der Meisterschaft aus Leverkusen, bereits der Pechvogel des Wochenendes.
In seinem akribisch vorbereiteten silbernen Porsche 993, mit dem er sich vorgenommen hatte in dieser anlaufenden Saison, nur noch einen Platz weiter nach vorne zu fahren. Das war sein erklärtes Ziel. Beim freien Training am Donnerstag, als er überglücklich fast alle Tests überstanden hatte, verschaltete er sich am Eingang zum Motodrom, der 6-Zylinder kurz nur überdreht und es war Feierabend. Mit dem waidwunden Aggregat schleppte er sich bis in die Boxengasse. Ihm blieb nur noch den 993 aufladen und die Rennen von außen anschauen.
Beim 1. Training am Freitag traf es dann auch gleich wieder die Brüder Christian und Sebastian Holz. Mit neuem Lader im 944 Turbo waren nach ein paar Runden wieder Reparaturen angesagt. Beim neuen Turbolader war die Welle gebrochen und bei der Gelegenheit entschloss man sich, auch gleich das Getriebe zu wechseln, da von dort nicht definierbare Geräusche zu vernehmen waren.
Conny Pfeffer, eine der zwei Damen im Feld der PCHC, wollte auch in ihrer Klasse zeigen, das die Vorjahresplatzierung keine Eintagsfliege war. Sie trat mit einem neuem und komplett abgestimmten Fahrwerk an.
Einen sehr interessanten Fahrer hatte sich Dr. Jochen Keils in sein Team geholt. Er pilotierte seinen 964 RSR nicht mehr allein, sondern mit Uwe Reich. Das ist der einzige noch aktive Rennfahrer, der mindestens einmal in seiner Laufbahn alle auf der Welt stattgefundenen 24 – Stunden Rennen gefahren ist. Wer hier dem Verfasser dieser Zeilen nicht glaubt, kann das im Guinnessbuch der Rekorde nachlesen.
Ein besonderes Lob zollte Axel Spreter seinem Mechaniker Hans Joachim Joos, gleichzeitig auch Inhaber von Joos Motorsport! Dort wurden 2 Tage und Nächte rund um die Uhr gearbeitet, um den 911 für den Hockenheimring fit zu machen. Spreter mußte nach dem Training aber gestehen, das Getriebe ist zu lang übersetzt und es fehlte die Sperre. In der Klasse
2 reichte es daher hinter dem Team Hornung/ Schroth nur zum 2. Startplatz. Ebenso in der Klasse 2 mit einem 911 3,2 unterwegs Dr. Roland Fella. Der Gondelsheimer errreichte Startplatz 4, aber das war ihm völlig egal, von wo aus er starten sollte. Nach seiner Rückenoperation vor 4 Monaten war er überglücklich wieder im Rennauto sitzen zu können. Mit vier Schrauben im Rückgrat stellte er fest, das er nach der 1. Kurve so viel Adrenalin ausschüttete, dass er überhaupt keine Schmerzen mehr verspürte.
Die Gesamtpole sichert sich Jürgen Freiesleben, 911 GT2, vor dem Team Dr. König-Irmgartz. Von der 2. Reihe startete Team Dr. Keils-Uwe Reich und daneben die Brüder Holz, 944 Turbo.
In der Klasse der 964 bis 3,6 ltr. fuhr Sczepansky auf Pole. Team Bossert-Noll hatte die Nase vorn bei den 964 Cup Autos. Dannesberger, 911 GTS dominierte die Klasse 1 vor dem Champion 2009, Antonios Trichas, 924S, Bernd Karrer, 944, Cornelia Pfeffer und Dieter Graf, beide im 924.
Das 1. Rennen sollte gestartet werden um 13.00 Uhr. Durch Verzögerungen begann die 1. Einführungsrunde gegen 14.00 Uhr und pünktlich dazu fing es zu regnen an.Hagel kam stellenweise noch dazu. Nach der 2. Information-Lap wurde abgebrochen, um Fahrern und Teams die Möglichkeit zu geben, entsprechend dem Wetter Reifen zu tauschen. Danach erneuert Einführungsrunde und das Rennen wurde gestartet. Irmgartz übernahm bei nasser Piste die Führung vor Christian Holz und Kurt Ecke. In der Ameisenkurve verliert Spreter die Kontrolle über seinen 911, trudelt quer über die Strecke und Dr. Keils kann um Zentimeter einen heftigen Zusammenprall verhindern. Der selbst hatte die Wetterprognose offensichtlich total falsch eingeschätzt und ist auf seinen profillosen Slicks gestartet. Das Ergebnis: Dr. Keils hat den 911 RSR fast um die 4574 mtr. des Hockenheimrings getragen
und landete am Ende als Schlußlicht mit 3 Runden Rückstand in der Boxengasse.
An der Spitze gab es keine Veränderungen. Die 944er vom Führenden Irmgartz und dem Zweiten Holz gaben den Verfolgern keine Cha/nce
auf der noch immer feuchten Piste Boden gut zu machen. Uwe Harder winkte nach 22:06.205 min. Irmgartz als Sieger vor Holz und Ecke ab. Rang 4 für Freiesleben und ein toller Erfolg für
Hornung – Schroth, 911 3,2 auf Platz 5!!
Klassensieger wurden: Kl.5: Litzenberger, Kl.4: Noll, Kl 1: Dannesberger
Schnellste Runde : Christian Holz, 2:10.397
Sonntag Nachmittag, 16.50 Uhr, das Wetter ist bewölkt und die Bereifung war bei den Fahrern gut durchmischt. Rennen 2 wird gestartet und Dr. König kommt als Führender im 944 GTR aus der 1. Runde, um den Platz an der Sonne aber umgehend an Kurt Ecke zu übergeben. Ecke macht jetzt bei trockener Strecke keinen Hehl daraus, wer im Moment der Pacemaker war.Runde um Runde vergrößert er den Abstand zu seinen Verfolgern, König und Sebastian Holz. Mathias Hornung und Dr. Fella kämpften verbissen in der Klasse 2 um die Plätze 2 und 3. Axel Spreter lag da schon mit reichlich Distance zu den Beiden in Führung. Jürgen Freiesleben an Position 4 fahrend, griff Holz an. Der wusste sich zu wehren und versuchte seinerseits Dr. König vom 2. Platz zu verdrängen. Martina Bossert, die 2. Dame im Feld der PCHC, machte ein beherztes Rennen auf der Jagd nach Reiner Kaufmann im 944 Turbo. Der Lohn dafür war der Sieg in der Klasse 4.
Die Hatz von Sebastian Holz auf den 2. Platz von Dr. König, war von Erfolg gekrönt und er konnte sich sogar leicht absetzen. Ab der Mitte des Rennens kontert der Frankfurter. Er holt sich Rang 2 zurück und Holz konnte seinem Speed nicht mehr folgen. Noch 4 Minuten zu fahren und in der Klasse 2 ging es zwischen Hornung und Dr. Fella noch einmal richtig zur Sache.
Die Zwei donnerten Rad an Rad die Zielgerade hinunter. Hornung bog als 2. in seiner Klasse vor Fella in die Zielkurve und überließ bis zum schwarz/weißen Tuch nichts mehr dem Zufall.
Kurt Ecke fuhr in seiner unnachahmlichen Art, mit zum Fenster herausgestrecktem Arm als Sieger über die Ziellinie. Das Podest wurde vervollständigt mit dem 2. Platz für Dr. König und als Dritter ließ sich Sebastian Holz feiern.
Die Klassensiege gingen an: Kl 1: Dannesberger, Kl 2: Spreter, Kl 3: Kaufmann, Kl 4: Bossert, Kl 5: Litzenberger, Kl 6: Freiesleben
Schnellste Rennrunde: Kurt Ecke, 911 GT2, 1:50.153
Bericht: Manfred Michelmichel, Fotos Gerd Brückmann
Bericht 996 Cup
Porsche Club 996 Cup – Saisonstart beim Preis der Stadt Stuttgart
auf dem Hockenheimring 09.-11.April 2010
Diese neue Serie unter dem Dach des Porsche Clubs Deutschland und unter der Leitung des Württembergischen Porsche Clubs, startete an diesem Wochenende die beiden ersten Rennläufe zur Meisterschaft 2010 von insgesamt 14 Rennen.
Das Zeittraining am Samstagabend bestimmten die Fahrzeuge der Gruppe B. Das waren die Porsche 996 ab Baujahr 2003. Allen voran, Thomas Neuert aus Darmstadt vom Automeister Team ” Locke ” . Mit einer Zeit von 1:49.246 holte er sich die Pole für das 1. Rennen am Sonntag. Neben ihm Ullrich Rossaro, Aalen, Zeit: 1:50.177. Die zweite Startreihe begann das Team Kunze/ Kramer in 1:50.530. Vervollständigt wurde die Reihe durch das erste Auto der Gruppe A, Bj. 1998-2002, pilotiert von Sebastian Glaser aus Freiburg. In der 3. Reihe ebenfalls zwei Gruppe A Autos. Auf der rechten Seite Haci Köysüren, Mühlhausen und links von ihm Heiner Schröder, Kolkhagen. Beide Fahrer seit Jahren erfolgreiche Aktive im historischen Motorsport auf Porsche-
Fahrzeugen.
Von der 4. Reihe starteten Pierre Backes und Krumbach-Thiele. Das Team Vater Willy und Sohn Thomas Reichel aus Stuttgart standen neben Siegfried Köstinger aus Ostfildern in Reihe 5. Vom Ende des 996 Feldes in der Reihe 6 starteten Frank Neugebauer, Ostfildern und Oliver Stolpp aus Neuhausen.
Der für 13.00 Uhr vorgesehene Start für das 1. Rennen am Sonntag verzögerte sich um ca. 1 Stunde und pünktlich bei Beginn der Einführungsrunde begann es heftig an zu regnen. Es wurden zur Information der Fahrer eine 2. Runde gefahren, um dann den Start abzubrechen. Die Fahrer und Teams hatten Gelegenheit ent-
sprechend ihre Pneus zu wechseln. Wieder Einführungsrunde und der fliegende Start wurde freigegeben. Thomas Neuert gewann den Start und konnte sich sofort ein wenig Luft nach hinten
verschaffen. Nach einem Ausweichmanöver in der Ameisenkurve ließ er Zeit liegen und Ulrich Rossaro kam ihm bedrohlich nahe, ohne ihn von der Spitze verdrängen zu können. Hacy Köysüren produzierte am Eingang zur Parabolika einen gekonnt abgefangenen Dreher und mußte damit seine Ambitionen auf einen der vorderen Plätze im Gesamtklassement begraben. Neuert führte das Rennen an vor Rossaro, Glaser und Krumbach-Thiele. Schon etwas den Anschluß an die Spitze verloren hatten zum Zeitpunkt des Rennens in dieser eihenfolge. Neugebauer, Kunze-Kramer, Backes, Köstinger, Reichel und Köysüren. Nach verkürzter Rennzeit standen für den 1. Lauf zur Meisterschaft des neuen 996 Cup 2010 die Plätze auf dem Siegpodest fest. Der Trainingsschnellste, Thomas Neuert, hatte auch im Rennen die Nase vorn und wurde von Uwe Harder als Sieger abgewunken. Rang 2 für den Trainingsvierten, Sebastian Glaser und
vervollständigt hatte das Podest mit Rang 3 Ullrich Rossaro.
Sonntag Nachmittag, der Himmel war bewölkt und die Aktiven waren sich uneins, welche Reifenwahl für das 2. Rennen richtig sein würde. Den Start gewann wie im 1. Rennen Thomas Neuert und kommt auch als Führender aus der 1. Runde, gefolgt von Ullrich Rossaro. Oliver Stolpp hatte in der 1. Runde nicht den gewünschten Grip und fuhr sofort an die Box für einen Pit Stop und ließ die Räder tauschen. Die Aktion warf ihn in diesem Sprintrennen weit zurück. Die Spitze dicht beieinander, lieferte sich heiße Duelle um die Positionen. Neuert weiter vor Rossaro, dann Glaser auf Rang 3. Neugebauer und Köysüren versuchten den Anschluß an die Spitze nicht zu verlieren. Pierre Backen und der stark fahrende Thomas Reichel lieferten sich über die gesamte Distance eine tolle Jagd zum Vergnügen der Zuschauer. Nach der Hälfte des Rennens ist die Spitze des Feldes noch immer unverändert bis 3 Minuten vor Rennende der direkte Verfolger von Neuert, Ulrich Rossaro, sehr langsam die Start/Ziel Gerade herunter rollte und am Ende der Boxengasse stehen blieb. Damit war der Weg frei für einen ungehinderten Doppelerfolg des Darmstädters, Thomas Neuert, vom Automeister Team ” Locke “! Rang 2 für Seabastian Glaser, dichtgefolgt vom Team Kunze-Kramer auf Platz 3. Auf den Plätzen folgten Neugebauer, Köysüren, Reichel, Backes, Team Krumbach-Thiele, Schröder, Köstinger, Rossaro und Stolpp. Die schnellste Rennrunde wurde gefahren von Thomas Neuert: 1:49.508
Bericht: Manfred Michelmichel, Fotos Gerd Brückmann