31.07.09 – 01.08.09 Porsche Club Days – Hockenheim – Bericht

Organisation

 

Bericht

Mit Grips & Gripp

Fun & Race bei den Porsche Club Days in Hockenheim

Die Idee “Porsche Club Days” entstand im Sommer 2008. Jetzt Anfang August 2009 wurde daraus ein Kraftakt für die “Macher”: die beiden Clubs WPC und PC Schwaben sowie die – stets präsenten – PZ Reutlingen, Göppingen und Flughafen Stuttgart.

Auch wenn sich das Wetter generell nicht gerade sommerlich zeigte, war es doch für die Porsche-Motorsportszene ein absolut heißer Sommer. In einem Monat drei (!) Motorsport-veranstaltungen. Das mitten in der Urlaubszeit und dann das derzeitige wirtschaftliche Umfeld – da gehört sich schon viel Sportgeist und Freizeit-wert dazu, überall “mitzumischen”.

Und zum Trotz: Mit der Unterstützung befreundeter PC und Partner, die für derartige Großveranstaltungen unerlässlich sind, wie unser Reifensponsor MICHELIN, Porsche Deutschland, PCD, sowie das Rössle-Team und die vielen ehrenamtlichen Helfern wurde an diesem Wochenende wieder einmal erfolgreich PCD-Sportgeschichte geschrieben.

Der Freitag stand unter dem Motto: Testen und schnuppern

Fahrerlager und Boxen waren schnell belegt und viele Teilnehmer nutzen den Testtag für Fahrzeugeinstellungen und Fahrstiloptimierung in getrennten Klassen nach “Fun & Race”. Wer Geschäftspartnern, Freunden, Bekannten die Faszination “Fahren in seiner schönsten Form”  näher bringen wollte, nutzte die angebotenen Taxi-Fahrten.

Porsche Kunden und Mitglieder, die noch wenig Kontakt zu einer Rennstrecke hatten, blickten in die “Schaltzentrale” (Race Control) und folgten dem PCD Sportleiter Michael Haas zur technischen Abnahme, zu einer Rennfahrer-Fahrerbesprechung oder zum Michelin-Montage-Truck. Der Theorie folgte erstmals die Praxis: das geführte Fahren auf der Rennstrecke mit dem eigenen Porsche unter Anleitung der vom PCD ausgebildeten Instrukteure.

Der erste Abend dann mit vielen Fahrern bei warmen Sommerwetter und ewig dauernden Porschegesprächen.

Am Samstag: ACTION.

Das Fahrsicherheitstraining der drei Porsche Zentren auf dem F1-Grand-Prix-Kurs und im Fahrerlager war und ist für die Instrukteure (Dr. Fritz Letters, Michael Haas, Bernhard und Werner Böhm, “Gerry” Haag) nie Standard sondern immer eine neue Herausforderung. Für die vierzig Teilnehmer war es ein ausgefüllter Trainingstag und manch einem schwindelte Abends der Kopf: Fahrerbesprechung, Fahrtechnik, Streckenkunde, Flaggenkunde, Handling und Bremsübungen auf der Querstange, Unter- und Übersteuern, Slalom, geführtes Fahren. Und und und…… Krönender Abschluss jedoch: das freie Fahren auf dem F1-Kurs

Der PC Schwaben hatte die Organisation und Durchführung der Challenge (Gleichmäßigkeit) übernommen. Statt mit Gripp ist hier Grips angesagt, gilt es doch nicht zu rasen, sondern möglichst auf die 1.000 sec.  genau gleiche Runden zu drehen. Eingie Könner schaffen das, inkl. Zwangsboxenstop, wirklich mit einer Geschwindigkeitsdifferenz von  0,02 km/h im Durchschnitt. Hilfsmittel erlaubt, wie Sanduhr, diversen Stoppuhren oder DV-Programmen.

In das Konzept der Porsche Club Days gehört auch die Integration historischer Porsche Fahrzeuge. Diese PCHC-Serie ist hervorgegangen aus der Porsche Classic Car Trophy mit den Baureihen 911, 924, 944, 968 und 928 und aktuell die 933. Für das 9. und 10. Rennen hatten sich für das Hockenheim-Wochenende über 30 Porschefahrer angemeldet. In ihren Klassen und mit viel technischer Pflege, ermittelten sie nach 30 Minuten Fahrzeit den Tagessieger.

Die Urlaubszeit mag Schuld daran sein, dass die Teilnahme für den Porsche Club Sprint (Serienreifen) und Super Sprint (Slickreifen) wenig Resonanz fanden. Familie hat – auch bei Porschefahrern – Vorfahrt. Umso “ausgiebiger” durften die wenigen Teilnehmer auf der freien F1-Piste ihren Boliden freien Lauf lassen und ihre eigenen Grenzen er-fahren. Das alles souverän organisiert von Rennleiter Heinz Weber und seinem Team.

Für alle Teilnehmer an diesem Wochenende war das bewirtschaftete Boxendach zentraler Anlauf und Meetingpoint. Wer seine Geschäftspartner einlud,  Freunde und Bekannte versorgen wollte, fand hier genügend Platz und konnte von oben das Renngeschehen auf der Zielgeraden und der gegenüberliegenden Sachskurve bestens im Auge behalten. Für das leibliche Wohl sorgen die ewig fleißigen Hände der meist weiblichen Clubmitglieder der Veranstalterclubs.

Und wie kann’s anders sein: was tagsüber so alles “am Ring” passierte, wurde abends im Motodrom-Hotel mehr als ausgiebig erörtert, diskutiert und mit einem “guten Schluck” als absolut gelungene Premiere gefeiert.

Für manche blieb wenig Zeit zum ausschlafen, hatte doch der WPC für den Sonntag zu seinem PCC eingeladen.

Text Frank J. Gindler 

 

Bericht zur PCHC

Porsche Club Historic Challenge – bei den Porsche Club Days 2009
31.07.09 – 01.08.2009 Hockenheimring
Volles Starterfeld bei den Meisterschaftsläufen 9 und 10

Bei bestem Sommer- und Urlaubswetter begann das 1. Zeittraining am Freitagvormittag mit einem vollen Starterfeld. 32 Porschefahrer machten sich auf die Zeitenjagd bei den Porsche Days 2009.

Selbst Fitnessunfälle, wie bei Volker Bähr, der sich eine Hantel von 20kg auf den Gas- und Bremsfuß fallen ließ, konnten ihn nicht davon abhalten, in einem so großen Pulk an den Start zu gehen. Ob sein Fuß die Bremsmanöver schmerzfrei übersteht, wusste er noch nicht so genau. Nachdem er seine Zeit von 1:52.260 in den Asphalt gebrannt hatte, freute er sich doppelt. Der Fuß hat die Hatz nach der Bestzeit überstanden und Bähr war sogar noch schneller als beim letzten Rennen auf dem Hockenheimring im Juni 2009.

17 Fahrer nutzten den Morgen, als der Asphalt noch nicht flimmerte, um eine persönliche Bestzeit für das 1. Rennen am Sonntag Mittag.  Einige der Favoriten auf den Gesamt – oder Klassensieg mussten im 2. Zeittraining aber noch nachlegen. Heiner Botz/ 964 RSR konnte sich um 1 Sekunde verbessern und stellte seinen weißen Boliden in die 2. Reihe auf Startplatz 4. Der Champion der  PCC 2008, Uwe Jungkind und Kurt Ecke mussten ebenfalls noch einmal am Nachmittag auf die Piste und sicherten sich  die 4. Startreihe.

Ein kleiner Metallstift setzte Ingo Zeitz im 964 RSR außer Gefecht. Die gesamte Pedalerie musste ausgebaut werden. Als dieses Problem gelöst war, konnte er nicht mehr kuppeln, da durch abgescherte Bolzen Motor und Getriebe keine Einheit mehr waren.

Das Team Schroth/ Hornung klagte über zu hohe Öltemperatur. Der Grund ein defekter Ölkühler. Kurzerhand wurde er für das 2. Training ausgebaut. Die Zeiten wurden jedoch nicht schneller. Zum Rennen sollte der Ölkühler repariert werden.

Der unumstrittene Polesetter aber war Matthias Nonn aus Fritzlar in seinem 993 GT2. Die Zeit von 1:47.962 galt es zu schlagen. Die Übermacht des GT2 war von den nachfolgenden Fahrzeugen nicht zu schlagen.

Die 1. Reihe komplettierte A.P.Wenger im 964 RSR/ 1:52.240 vor Volker Bähr, 993 Cup/ 1:52.260, der sich die 2. Reihe mit Botz teilte. Ioannis Inglessis , 964 RSR,  stellte seinen magentafarbenen Boliden in die 3. Reihe. Neben ihm der schnelle Mann aus Friesenheim, Thorsten Kammin, 964 RS.

Der Grieche Inglessis stellte  im freien Training einen sehr selten gewordenen und von der Fa. Freisinger Motorsport mit Original Porsche-Ersatzteilen aufgebauten Porsche 906, Baujahr 1966 vor. Den Spaß, die röhrenden 210 PS um den Ring zu treiben, konnte man ihm deutlich ansehen.

Vater und Sohn Heinrich hatten mit ihrem wunderschönen 928 GTS mehr Probleme als ihnen recht war. Die Lichtmaschine von der Antriebswelle mit Riemen angetrieben, setzte sie zweimal außer Gefecht. Die Lösung kam dann mit einem sehr viel breiteren Antriebsriemen, so dass Lima und Benzinpumpe einwandfrei ihren Dienst versahen.

Das Team RDM-Cargraphic-Logwin-Racing, um Teamchef Kurt Ecke, hatte ebenfalls alle Hände voll zu tun seinen 993 Cup auf Vordermann zu bringen. Ecke war mit der Leistung des Autos nicht zufrieden. Der Fehler wurde gefunden, ein Handicap blieb ihm aber. Der hintere Stoßdämpfer war defekt und es war bei der Kürze der Zeit keiner neues Teil aufzutreiben.

Nicht starten konnten am Sonntag Vormittag zum 1. Rennen der Mann auf der Poleposition Nonn, Sczepansky, Zeitz und Jack Crow.

Rennleiter Heinz Weber schickte dann bei brütender Hitze 28 Porschefahrer in das 30-Minuten – Rennen. H.P.Wenger gewinnt den Start und kommt als Führender aus der 1. Runde. Dicht gefolgt von Botz, Bähr, Kammin und Inglessis.

Heinrich im 928 GTS im hinteren Feld sieht Kallenbach im Porsche 924 2,0 und Schönau im 944 Turbo  immer näher kommen. Schönau gelingt es den roten 928 GTS zu überholen, um gleich danach mit Leistungsverlust anzuhalten. Das passierte dem Mainzer dann zweimal während des Rennens.

In der 12. Minute des Rennens übernahm Bähr die Führung vor Wenger und Botz.  Inglessis auf der Jagd nach dem 3. Platz wurde eingangs der Parabolika angeschoben, konnte den Wagen abfangen, musste aber ein paar Fahrzeuge passieren lassen. Vorgearbeitet bis Platz 4, wieder Parabolikaeingang, diesmal ohne Fremdeinwirkung  wieder rausgedreht.

Das Führungstrio konnte sich ein paar Meter absetzen. Wurde aber verfolgt von einem Quartett, die mit sich beschäftigt waren, Kammin (4), Jungkind (5), Botz (6) und Holz (7).

Ecke macht Runde um Runde Boden gut auf Wenger, der auf Platz 2 hinter Bähr fuhr.  In Runde 8 ist für Thorsten Kammin Ende des Rennens. Sein gelber 964 RS streikte. Inglessis konnte den Abstand zur Spitze nicht mehr verkürzen und fuhr an der  5. Position.

2 Runden vor Rennende gelang es Kurt Ecke die Führung zu übernehmen vor Bähr und Wenger, um sie nach einem Fahrfehler sofort wieder abzugeben. Letzte Runde, letzte Kurve vor dem Ziel, Wenger bis dahin sicher auf Platz 2, kam mit den linken Rädern in den Dreck. Der 964 RS schoss quer über Piste und schlug in die Boxenmauer ein. Volker Bähr wurde als Sieger abgewunken, vor Kurt Ecke und Heinrich Botz. Die nachfolgenden Zieldurchfahrten fanden im Blindflug statt, da das Wengerauto stark nebelte.

Nachfolgend wurden abgewunken Jungkind (4), Inglessis (5), Sebastian Holz (6), Schlichenmeier(7), Alber(8), Wasel(9) und Dr. König (10)

Die schnellste Runde: Kurt Ecke, 1:51.828 

Die Temperatur war nahe an 30 Grad als Rennleiter Heinz Weber das Porschefeld in das 2 Rennen mit fliegendem Start schickte. Als Führender aus der 1. Runde kam Volker Bähr, gefolgt von Kurt Ecke, Uwe Jungkind und Oliver Bliss. In der 2. Runde gesellte sich zu dem Führungsquartett Ioannis Iglessis und Christian Holz.  Dann mit leichtem Abstand schon Schlichenmeier und Dr. König. In der Klasse 1 bis 2500 ccm, Porsche  924, hielt Antonios Trichas die Führung, dahinter hetzte Dieter Graf den Bayern Marc Poetzsch um den Kurs, gefolgt von der einzigen Dame im Feld, Cornelia Pfeffer. An der Spitze verschaffte sich Bähr ein wenig Luft  von seinem Verfolger Ecke. Jungkind konnte Inglessis  passieren und fuhr auf Rang 4 vor. Christian Holz musste den Kontakt zur Spitze abreißen lassen.

Ab der 17. Minute nahm Bähr etwas Speed heraus. Inglessis gelang es Jungkind zu passieren. Der hatte dann auch gleich Abstand zum Vorder- wie zum Hintermann. Kurt Ecke nutzte die Verschnaufpause von Bähr, um ihm immer näher zu kommen. In der 21. Minute des Rennens übernahm er die Spitze. Jetzt war es an Volker Bähr den Kurt Ecke zu jagen. Der ließ sich den Sieg nicht mehr nehmen und fuhr mit ausgestrecktem Arm über die Ziellinie. Das Siegerpodest vervollständigte Oliver Bliss auf Rang 3.

Au die Plätze kamen Inglessis (4), Jungkind (5), Kammin (6), Dr. König (7), Chr. Holz (8), Schlichenmeier (9), Schröder (10).

Schnellste Rennrunde: Volker Bähr, 1:51.962

Nächste Rennen: Dijon/ France 04.09.09 – 06.09.09

Bericht und Fotos: Manfred Michelmichel

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