Es muss ja nicht “immer” Nürburgring sein….

….. denn DIE Zeiten sind ja leider längst vorbei, als man noch “unseren” Nürburgring für ein Fahrertraining ‘mal soeben als Porscheclub mit 80 Mitgliedern anmieten konnte.

Und als auch unsere langjährige Alternative “Bitburg” keine brauchbare Strecke mehr für den Clubcup anbieten konnte, mussten wir erst einmal ein Jahr aussetzen, bis unser cleverer Präsident, Helmut Süther, in der Nähe seines Wohnsitzes Bad Münstereifel, den Flugplatz “Dahlemer Binz” ausfindig gemacht hatte.

Bereits die Probeveranstaltung Anfang des Jahres war ein voller Erfolg; das erste Mal ein Porsche-Fahrtraining in Verbindung mit einem A-Lizenzlehrgang mit dem frischgebackenen DMSB-A-Instructor und Sportleiter Ingo Zeitz, neben zahlreichen Lehrgangsteilnehmern hatten am Schluß zusätzlich noch 8 Mitglieder des PCR ihre A-Lizenzprüfung bestanden.

Außergewöhnlich ist die Strecke schon, und die anfänglichen Bedenken von Fritz Letters zur Freigabe als PCD-Club-Cup-Lauf kam nicht ganz unbegründet, gibt es doch auf einem renntauglichen Fluplatz eigentlich nur zwei lange Geraden, doch da konnte Ingo Zeitz aus seinem Erfahrungsschatz der Siebziger Jahre schöpfen, als es noch Gang und Gäbe war, Flugplätze wie Mainz-Finthen, Diepholz oder Ulm sogar mit Rennsportwagen à la Porsche 917 bei der Interserie rennmäßig zu befahren.

Und genau wie damals wurden Strohballen und Pylone angekarrt, um aus den langen Geraden erst einmal eine Rennstrecke zu bauen.

Allerdings war die Aufgabe wegen des möglichen Flugverkehrs bis 10.00 Uhr nicht ganz einfach, da lediglich die Zeit der Fahrerbesprechung genutzt werden konnte, um die ganze Strecke mit zwei Ladungen Strohballen und Pylonen zu drapieren. Aber alles war gut organisiert und das Material bereits neben der Strecke gestapelt.

Kurze Abnahme durch die Sportleiter Ingo Zeitz  und Fritz Reuter, und schon ging die erste Gruppe, bestehend aus den Teilnehmern der Klasse 1 und 2 ins “Rennen”, sprich: ins Geführte Fahren mit Pace Car.

Es war schon nicht ganz einfach, die Ideallinie, und vor allem einen günstigen Bremspunkt zu finden, denn die Schikanen waren gut platziert, und einen Markierungspunkt zum Bremsen musste man sich zwangsweise individuell suchen.

Da halfen oft die riesigen Fahrbahnmarkierungen auf dem Asphalt, die ja eigentlich für die landenden Flugzeuge gedacht waren, aber nun auch der tief “fliegenden” Porsche-Armada wertvolle Orientierungspunkte lieferten.

Insbesondere die letzte Rechtskurve vor der “Start und Ziel” – Geraden gab so manch einem Teilnehmer lange Rätsel auf, da man diese von “ganz eng” bis riesig weit ausholend anfahren konnte – was aber war schneller oder gleichmäßig schnell zu fahren ?

Bei dem Austesten an dieser Stelle oder in den anderen schnellen Kurven verliefen “Ausrutscher”  recht harmlos, da die angrenzenden Wiesen eine ideale Auslaufzone boten, und man unbehelligt, bis auf ein wenig Gras in den Kotflügeln, wieder zurück auf die Strecke konnte.

Die Flugplatzleitung hatte sogar eventuell im Wege stehende Beleuchtungskörper, die sogenannten “Schildkröten” komplett entfernt – dem PCR in schlechter Erinnerung, als vor Jahren in Bitburg in der Auslaufzone, sprich: Wiese, ein funkelnagelneuer GT3 beim Überfahren einer solchen “Schildkröte” zum Totalschaden mutiert war.

Sicher war es demnach der besondere  Reiz dieses Clubcup-Laufes, alles einmal relativ gefahrlos ausprobieren zu können,  z.B. mit ABS voll in eine Kurve hineinzubremsen oder das Über- oder Untersteuern des Fahrzeuges zu provozieren, um dann Rückschlüsse auf die Fahrwerkseinstellungen nehmen zu können.

39 Teilnehmer in zwei Gruppen konnten erst einmal bis zur Mittagspause die Strecke gründlich kennenlernen und dann den Teilnehmern des A-Lizenzlehrganges, die theoretische Prüfung hatte bereits am Vorabend stattgefunden, bei deren Startsimulation zuschauen.

Nachmittags ging es dann “zur Sache” – es galt, die beiden Prüfungen bestens gleichmäßig zu absolvieren. Bei etlichen Teilnehmern ging es da schließlich um Positionskämpfe in der Jahreswertung.

 Die Ergebnisse zeigten dann auch viele “bekannte Gesichter” aus den Leaderbords der bisherigen Clubcupläufen.

Insbesondere die Damen fielen mit ihren hervorragenden Ergebnisse bei der abschließenden Siegerehrung nicht nur in der Damenwertung positiv auf. 

Die Dahlemer Binz wurde schon für 2008 wieder gebucht, und wird ja vielleicht als “Geheimtipp” zum Saisonende auch nächstes Jahr wieder von sich reden machen.