12.08.06 PCC Papenburg – PC Rhein-Main-Taunus
Organisation
Bericht
Klein aber Fein
PCD Club-Cup Papenburg (Nachbau kleiner Kurs Hockenheim)
Für die Verantwortlichen unseres Clubs war es Neuland, der Veranstaltungsort auf dem Automobiltestgelände bei Papenburg, nachdem wir in den vergangenen Jahren immer ein ” Heimspiel ” in Hockenheim hatten. Schon allein die Entfernung stellte unsere Organisation und das Goodwill unserer Mitglieder auf die Probe und zeigte uns, nicht überraschend, dass unser Club nicht nur auf dem Papier besteht, sondern sich auf wirkliche Enthusiasten verlassen kann.
Während des Clubabends unmittelbar vor der Veranstaltung nahmen wir mit mit Begeisterung zur Kenntnis, dass 10 Clubmitglieder, dass für sie hoffentlich nicht einmalige
Experiment der Teilnahme eines motorsportlichen Bewerbes wagen wollten. Hier zeigt sich eindrucksvoll, dass gerade für Einsteiger der Club Cup die ideale Plattform ist, um sich mit Gleichgesinnten zu treffen und im vernünftigen, gefahrlosen Rahmen freundschaftlich zu messen.
Am Vortag, gegen11 Uhr, war für 21 Clubmitglieder Treffpunkt die nächstgelegenen Auto- bahnraststätte. Trotz des strömenden Regens und der hoffnungslosen Wettervorhersage waren wir alle bester Laune. Unser Sportleiter Stefan Swoboda, der als Einziger mit einem notwendigen Nutzfahrzeug anreiste, wurde von unserem Präsidenten als Vorhut auf den Weg geschickt, nicht wissend, dass er uns Porschefahrer beschämen wird, da er bereits das erste Bier intus hatte, als die Ersten von uns das Hotel erreichten. Aber wir mussten unsere Fahrzeuge einmal mehr betanken; ob dies wirklich eine Entschuldigung ist…
Der Parkplatz des Hotels, das an diesem Tag ausschließlich nur für die Teilnehmer reserviert war, füllte sich zusehends zu einem eindrucksvollen Bild verschiedener Porsche-Typen. Nicht nur die Augen kamen an diesem Abend zu ihrem Recht, auch der Gaumen wurden verwöhnt. Der Koch des Hotels bot uns ein Buffet das keine Wünsche offen ließ und trotz des einsetzenden Regens wurde mehrfach der Grill im Außenbereich aufgesucht.
Das obligatorische Fachsimpeln dauerte bei manchen Teilnehmern und vor Allem bei den Herren des Vorstandes des PCD bis weit nach Mitternacht. Da während der Wettbewerbssaison diesbezüglich kein Mangel an Trainingsmöglichkeiten herrscht waren am nächten Morgen alle wieder fit.
Im Gegensatz zur Wettervorhersage zeigte sich der Morgen gänzlich ohne Regen, sogar ein paar Sonnenstrahlen fanden den Weg auf die Wettbewerbsstrecke, so dass sich unser Sportleiter spontan entschloss den Bewerb in komprimierter Form, ohne reifenschonenden Fahrbahnbelag, durchzuführen. Der Entschluss wurde von allen Teilnehmern begrüßt, zumal das ausgiebige freie Fahren nach hinten versetzt wurde.
Nach der Begrüßung der Teilnehmer durch unseren Präsidenten im eigens aufgebauten Zelt und der obligatorischen Fahrerbesprechung ging es endlich auf die Strecke. Doch zuerst stand ein 2,6 km langer Fußmarsch auf der Tagesordnung, angeführt durch Fritz Letters, mit welchem interessierten Teilnehmern die Besonderheiten der Strecke nahegebracht wurden. Man (und frau) stellten schnell fest, dass die Strecke exakt dem ” kleinen Kurs Hockenheim ” entsprach. Trozdem war es ungewohnt, aufgrund der fehlenden Bezugspunkte wie z.B. der Ameisen- und Birkenkurve, und der nicht vorhandenen Curbs. Aber alle Teinehmer meisterten dies, als extra Herausforderung, mit ensprechenden Elan.
Am Ende der Veranstaltung waren wirklich alle zufrieden, was sich in den gegenseitigen positiven Äußerungen widerspiegelte. Die Ehrung für Sieger und Plazierte zeigte nur strahlende Gesichter und bestätigte unsere Philosophie, für alle einen Pokal, und sei es nur eine schöne Erinnerung, wird, trotz mancher gegenteiliger Äußerungen abgeklärter Sportfahrer, gerne angenommen.
Die einzelnen Ergebnisse sind im Internet auf der Seite des PCD abrufbar.
Die Verantwortlichen der Veranstaltung konnten durchatmen, nicht der kleinste Schaden am wertvollen Sportgerät, so dass sich alle auf den, zum Teil recht langen, Heimweg begeben konnten, wenn da nicht unser Clubmitglied Eberhard Mitter gewesen wäre. Nicht nur die Verzögerung der Heimreise von ungefähr 3 Stunden, sondern auch der bis dahin unerschütterliche Glaube an das “durchdachte” Produkt Porsche setzte uns im Verlauf des restlichen Nachmittags gehörig zu.
Was war geschehen? Eberhard öffnete den 997 per Fernsteuerung ohne die Tür zu öffnen, deponierte den Autoschlüssel im Kofferraum, verschloss denselben und klack verschlossen sich die Türen automatisch. Der ADAC wurde auf Anraten der Fa. Porsche gerufen, konnte außer die Fahrertür zu öffnen, nichts tun. Die Testfahrer auf der Teststrecke telefonierten, konnten auch nicht helfen, das Porschzentrum in Oldenburg wollte den Wagen kosteninten- siv durch den ADAC abschleppen lassen. Es wurde mit Technikern des heimatlichen PZ telefoniert, die uns auf die falsche Fährte, beim 996 ist ein mechanisches Notöffnen möglich, hetzten. Es wurden vergleichbare Fahrzeuge demontiert, ohne Ergebnis. Der neue Porsche ist für den nicht “Spezialisten” nicht zu knacken. Das beruhigte uns zu diesem Zeipunkt aber nicht. Gegen 18 Uhr schmiss der Präsident endlich das Handtuch und begab sich auf den Heimweg. Innerhalb kürzester Zeit leerte sich das Fahrerlager und ein einsamer Porsche blieb, gesichert durch Pylonen, zurück. Der Eigentümer trat mit uns den Heimweg an um den Reserveschlüssel und am nächsten Tag seinen Porsche zu holen. Das Fazit aus dieser Geschichte ist offensichtlich: vergiss niemals den Reserveschlüssel.
Diese Story und die interne Clubwertung sorgten bereits im Vorfeld des folgenden Clubabends für regen Gesprächsstoff innerhalb des Clubs. Hochachtung für unsere aktiven Damen, Hochachtung für unsere Herren die sich von Runde zu Runde steigerten und nicht immer im optimalen Sportgerät unterwegs waren. Wir haben neue Freunde kennen gelernt und manchen Horizont erweitert. Wir freuen uns schon auf das nächste Jahr, auf welcher Rennstrecke auch immer. Unser diesjähriges Motto : klein aber fein wird auch die Maxime für nächstes Jahr sein; sicherlich wird aber niemand etwas dagegen haben das Motto etwas auszuweiten auf: nicht ganz so klein, aber wiederum fein.
gez. Rainer Hettrich