08.10.05 – 09.10.05 – Porsche Sports-Cup – Misano
Organisation
Bericht
Regen und starker Wind am Samstag – italienischer Spätsommer am Sonntag
Das Wetter beherrschte das Renngeschehen beim 6. und somit letzten Wochenende des Porsche Sports Cup 2005 im italienischen Misano
Den Teilnehmern des Porsche Sports Cup wurde beim Saisonabschluss viel fahrerisches Können abverlangt. Dauerregen und starke Winde wirbelten am Samstag das Fahrerfeld durcheinander.
Gleich beim ersten Rennen zum Super Sports Cup entschied die Rennleitung das Rennen hinter dem Safety Car zu starten. Sicherheit geht vor. Und so kamen alle 26 Fahrer mit ihren Porsche Fahrzeugen sicher durch die ersten Kurven. Heinz-Bert Wolters führte lange Zeit das Feld souverän an, bis auf Grund einer Gelbphase das Safety Car zurück auf die Strecke kam und die Fahrzeuge wieder zusammenführte. In der anschließenden Gelbphase überholten die beiden Führenden einige Konkurrenten und kassierten somit eine Boxendurchfahrts-Strafe, eine sogenannte Drive-Through-Strafe. Der Teilnehmer muss innerhalb der nächsten drei Runden diese Strafe antreten, da er ansonsten die Disqualifikation riskiert. Da das Rennen allerdings während dieser drei Runden innerhalb der Zeit beendet wurde, wurde den beiden Fahrern die Drive-Through-Strafe von der Rennleitung als 30-Sekunden-Strafe angerechnet. Somit mussten Wolters, PCD und König, Württembergischer Porsceh Club, die sicheren Podestplätze an Michael Frey (Porsche 996 Cup) aus Aaron vom Bordoli Motorsport Team vor Dietmar Haggenmüller, PC Allgäu und Dr. Raoul Hille, Württembergischer Porsche Club, beide mit GT3 Cup Fahrzeugen, abgeben.
Auch dem Sports Cup war der Wettergott nicht hold. Dunkler, wolkenverhangener Himmel und Regen standen auf dem Programm. Gleich vom Start weg lieferten sich Dimitrios Konstantinou, PC Schwaben mit seinem grünen GT2 und Peter Scheufler, PC Schwaben mit einem GT3 einen spannenden Kampf um die Spitze. Lange konnte Konstantinou dem Druck von Scheufler standhalten. Bis zur Mitte des Rennens konnte Scheufler den Zweikampf für sich entscheiden und Konstantinou musste sich hinter ihm einreihen. Scheufler hatte nun auf schwierigem Untergrund freie Fahrt und konnte seinen Vorsprung stetig ausbauen. Zum Ende des Rennens hin galt der Kampf nicht mehr dem Gegner, sondern nur noch dem Wetter. Doch alles ging gut: Scheufler kam vor Konstantinou ins Ziel, Friedrich Leinemann, PC von Niedersachsen, als Dritter mit einem Abstand von knapp 30 Sekunden.
Der Sonntag zeigte sich mit freundlicherem Wetter. Das zweite und letzte Super Sports Cup Rennen der Saison startete noch als Wet Race, doch bereits in der Einführungsrunde endete der Regen und die Teams, die auf Slicks gestartet sind, waren klar im Vorteil. Heinz-Bert Wolters, der am Vortag eine 30 Sekunden Strafe erhielt und heute vom siebten Platz aus starten musste, schob sich gleich vom Start weg unter die ersten vier und war bereits nach 4 Runden dem Führenden Michael Frey auf den Fersen. Eine Runde später kam Wolters als erster über Start und Ziel. Diese Führung gab er nicht mehr ab. Das Endergebnis lautete Wolters aus Wegbert mit einem Porsche 996 GT3 RS vor Frey aus Aaron und Jürgen Bender, PC Heilbronn Hohenlohe, beide 996 GT3 Cup.
Mittlerweile bei strahlendem Sonnenschein versprach der letzte Lauf zum Sports Cup mit seinen 22 Teilnehmern viel Spannung. Von Anfang sahen die italienischen Porsche Fans spannende Positionskämpfe. Mit Straßenbereifung führte Friedrich Leinemann das Feld an, dicht gefolgt von Franco Peduzzi. Die beiden lieferten sich ein packendes Duell. Doch fünf Runden vor Schluss schob sich Jürgen Häring, PC Schwaben, mit einem Porsche GT2 durch ein geschicktes Fahrmanöver vom fünften auf den zweiten Platz und setzte Leinemann noch stark unter Druck. In der letzten Runde fuhr Häring die mit Abstand schnellste Runde des Feldes mit 1:49:642. Doch Leinemann verteidigte seine Position und kam mit einem hauchdünnen Vorsprung von 0,1 sec vor Häring und Peduzzi ins Ziel. Aber auch die Kämpfe um das Mittelfeld dürfen nicht unerwähnt werden. Peter Scheufler erreichte den vierten und Markus Ludewig, PCD, in seiner Premierensaison den fünften Platz. Der Kampf um Platz 6 war bis zur letzten Runde offen. Vier Fahrer wollten sich diese Position sichern. Und Frank Neugebauer, PC Schwaben, schaffte es, vor Wolfgang Kohler, PCD, Wolfgang Koezle, PC Inntal, und dem Schweizer Hans-Peter Kiener, die alle nahezu zeitgleich ins Ziel kamen.
Bei der Driver’s Challenge entwickelte sich die Wertung ohne den bereits feststehenden Gesamtsieger Michael Starke, PC Osnabrück, zu einem packenden Duell zwischen Wolfgang Koezle, PC Inntal und Andreas Iburg, PC Osnabrück. Mit beeindruckender Präzision spulten die beiden eine gleichmäßige Runde nach der anderen herunter. Doch Koezle ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. Mit 60 Strafpunkten erreichte er vor Iburg und Thomas Schlageter, Württembergischer PC, den ersten Rang. Beste Dame im Feld wurde Martina Allgaier, Württembergischer PC, mit einem Porsche 996 GT3.
Bei den Sportfahrertrainings Driver’s Cup I und II konnten insgesamt 35 Fahrer unter Anleitung der erfahrenen Porsche Instrukteure die Strecke kennenlernen und diese Erkenntnisse dann in einer Fahrstilbewertung und Gleichmäßigkeitsprüfung selbstständig umsetzen. Besonders hervorzuheben ist die Leistung von Sarah Gottwald, die erst seit 2 Monaten ihren Führerschein hat und dieses Sportfahrertraining nutzte, um mit einem Porsche 996 Fahrpraxis auf der Rennstrecke zu erhalten. Im Driver’s Cup II, der als Gleichmäßigkeitsprüfung gewertet wird, wollten einige erfahrene Rennfahrer den Neulingen zeigen, dass sie nicht nur schnell, sondern auch gleichmäßig fahren können. Doch der ein oder andere Neuling stahl den Profis die Show. Denn beim Driver’s Cup II geht es eben nicht um die Erzielung möglichst schneller, sondern möglichst gleichmäßiger Rundenzeiten. Und hier zeigte Michael Klein, PC München, mit seinem Porsche GT3 aus München, dass er heute unschlagbar ist. Null Fehlerpunkte nach 15 Runden. Zweiter wurde Marco Spinner, ebenfalls aus München, mit einem Fehlerpunkt auf seinem Porsche 996 Turbo. Rang Drei ging an Jürgen Buchta, Württembergischer PC (997 Carrera S), vor dem Viertplatzierten Jürgen Häring, PC Schwaben, mit einem Carrera GT.
Beim Langstreckenrennen, der Porsche Endurance, gingen bei schönstem italienischen Wetter 15 Fahrer ins Rennen. Von Anfang an war abzusehen, dass sich hier spannende Positionskämpfe ergeben werden. Während Jürgen Häring, PC Schwaben, aus dem Team um Taki Konstantinou, PC Schwaben, mit einem Porsche 997 Supercup aus dem Mittelfeld startete, sich innerhalb kurzer Zeit an die Spitze des Feldes setzen konnte und diese Führung anschließend stetig ausbaute, kämpften Jürgen Bode/Dominik Neumeyer (PC Inntalund, PC Vierseenland) Joachim Günther/Roger Störzer (PC Rems Jagst) um Platz 3 und Karl Renz gegen Rainer Hartmann/Dietmar Haggenmüller (PC Allgäu) um Platz 6. Doch Fahrerwechsel und Tankstopps wirbelten das Feld durcheinander und Claude Schons/Friedrich Leinemann vom FMT-CSR-Team (PCD/PC von Niedersachsen) eroberten sich die Spitzenposition. Eine verhängte Stop-and-Go Strafe für das Team um den Porsche 997 Supercup machte alle Siegchancen für Konstantinou, Häring und Hofbauer zunichte. Nach einem spannenden Finish überquerten Leinemann/Schons als Erste die Ziellinie. Das RDM Racing Team um Jürgen Freisleben und Kurt Ecke (PCD / Württembergischer PC), die mit den letzten Tropfen Sprit in der Boxengasse die Zielflagge sahen, wurde Zweiter. Was bis dahin keiner wusste: 12 Minuten vor Rennende zwang ein Reifenschaden den Fahrer Kurt Ecke zu einem Reifenwechsel. Hier passierte dem Team ein rennbeeinflussender Fehler: nicht gekennzeichnete Reifen kamen zum Einsatz. Laut Reglement ist dies jedoch nicht erlaubt, was zu einer nachträglichen Disqualifikation führte. Dadurch rückten die bis dahin Drittplatzierten Joachim Günther und Roger Störzer mit ihrem GT3 Cup auf den zweiten Rang vor. Somit kam das Team um den Porsche 997 Supercup noch in den Genuss des Dritten Platzes. Taki Konstantinou, Jürgen Häring und der Porsche Werksfahrer Markus Hofbauer freuten sich.
Resumée des viermaligen 24 Stunden Gewinners Altfrid Heger über das letzte Rennwochenende des Porsche Sports Cups: „Mein ganzer Respekt gehört den Fahrern. Gerade am Samstag, bei diesen sintflutartigen Regenfällen, wäre auch kein Profifahrer mit den Bedingungen besser zurecht gekommen. Das fahrerische Können ist extrem hoch. Es macht riesigen Spaß, beim Porsche Sports Cup zuzuschauen und dabei zu sein“. „Und das Schöne ist“, fügte Frank Schmickler hinzu: „es ist für jeden etwas dabei. Selbst Sarah Gottwald, die erst seit 2 Monaten ihren Führerschein hat, kann beim Driver’s Cup I wertvolle Fahrerfahrung auf einer abgesperrten Strecke sammeln. Dieses Sportfahrertraining hilft jedem, im Straßenverkehr besser und schneller reagieren zu können und somit sicherer ans Ziel zu kommen. Wir freuen uns alle auf die Saison 2006, wenn es wieder heißt: Gentlemen, please start your engines!“