16.09.2005 – 18.09.2005 PC Kirchen-Hausen – Loire Ausfahrt
Organisation
Bericht
Auf den Spuren der französischen Renaissance …
Bei herbstlichem, kaltem aber wunderschönem Wetter fuhr eine Gruppe von Mitgliedern und Freunden des Porsche-Club Kirchen-Hausen von Radolfzell aus mit einem komfortablen Reisebus Richtung Tours. In Kirchen-Hausen, dem Gründungsort unseres Clubs, und beim Porsche-Zentrum Freiburg wurden weitere Mitfahrer aufgenommen. Die Stimmung während der Busfahrt war ausgezeichnet, mitgebrachte “Flüssigkeiten” förderten die Gespräche. Die Erwartungen in die von unserem Vize-Präsidenten H.-D. Wessel vorzüglich geplante und organisierte Reise zu den Schlössern des Loire-Tals waren entsprechend hoch.
Ausgangsort für die Schlösserbesuche war das zentralgelegene Hotel De L’Universe in Tours, wo wir am Ankunftsabend mit einem gemeinsamen Menü den langen Tag beendeten. Am nächsten Morgen ging es früh um acht Uhr auf Besichtigungstour. Unsere gut gelaunte und kompetente Reiseführerin deutscher Geburt, die seit mehr als 20 Jahre in Frankreich lebt, begleitete uns ab dieser frühen Morgenstunde. Zwei Tage erhielten wir interessante und umfassende Informationen über die Schlösser des Loire-Tals, über die Menschen, Landschaften und die Struktur. Natürlich gehören zur Historie der Schlösser die damals dort lebenden Persönlichkeiten mit ihren Machtstrukturen und ihren Beziehungen untereinander, gespickt mit Dramen und Komödien, die uns nicht vorenthalten wurden. Es war schon bemerkenswert und diszipliniert für unsere Mitglieder stundenlang keine Gespräche über ihr geliebtes Auto und die Motorsporterlebnisse zu führen, doch wurde uns dies auch erleichtert durch eine abwechslungsreiche Führung.
Auf eine Beschreibung und die gewonnenen Eindrücke der insgesamt sechs besichtigten Schlösser Chenonceau, Chateau Royal D’Amboise, Chambord, die Gärten von Villandry, Chateau de Langeais und Azay-le-Rideau wird verzichtet. Es gibt ausführliche Literatur und Beschreibungen über die in dieser Epoche des 16. und 17. Jahrhunderts wirkenden Persönlichkeiten wie Franz I, seine Gemahlin Katherine Briconnet, Heinrich II, Chaterine de Mèdicis, Jean le Breton, um nur einige Könige, Aristokraten und Persönlichkeiten zu nennen. In den Informationen der Reiseführerin tauchten diese immer wieder auf, gleichsam als “roter Faden” für uns, denen schon am ersten, aber erst recht am zweiten Tag der Kopf schwirrte.
Zum Abschluss des ersten Besichtigungstages erfolgte ein Rundgang durch die wunderschöne Altstadt von Tours. In kleinen Gruppen machten wir uns auf die Suche nach originellen Restaurants, in denen wir bei sehr guten regionalen Speisen und Weinen den Abend entspannt und bei fröhlicher Laune ausklingen ließen.
Der Abend vor der Heimreise wurde ein wenig “überschattet” von den Ergebnissen der Bundestagswahl, die je nach Temperament und persönlicher Betroffenheit unserer Reiseteilnehmer heftiger oder abgeklärter kommentiert wurden. Nachträglich betrachtet war dies der einzige Wermutstropfen der Reiseveranstaltung. Aber wer konnte bei der Planung den Bundestagswahltermin erahnen. Das vorzügliche fünfgängige Abendmenü, ergänzt mit guten Weinen, ließen Aufregung und Enttäuschung vergessen.
Viel Historisches, was uns geboten wurde, wird in Vergessenheit geraten, wenn man sich nicht selbst nachträglich mit der Geschichte der Schlösser befasst, eventuell begleitet mit einem weiteren Besuch. Eine schöne Erfahrung wird zumindest beim Berichterstatter lebendig bleiben. In großer Zahl und mit viel Interesse gehen unsere französischen Nachbarn in ihre historischen Schlösser, auch schon im Kinder- und Jugendalter. Wir konnten beobachten wie die Älteren ihren jüngeren Geschwistern aus den Informationsunterlagen vorlasen und geduldig Fragen beantworteten.
Oder wie Geschichtenerzähler in Gewändern der Zeitepoche das junge Publikum mit ausdrucksstarken Auftritten und Gesten für die Landesgeschichte begeisterten.
Stellen sie sich vor, ein als Ferdinand Porsche verkleideter, technikbegabter Schauspieler bringt uns dessen Erfindungen im historischen Museum von Gmünd näher – was für ein Erlebnis! Somit wären wir Loirefahrer wieder auf dem Boden unseres gemeinsamen Hobbies – das Porschefahren – angelangt.
Dr. Michael Niemeyer
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